Was sagen die Dichter zum Thema Schule? Manfred und Helga Neumann haben sich auf ihre Spur begeben und in 100 Jahren Schulliteratur Interessantes zutage gefördert: Von der Kaiserzeit bis heute hat die Schule dem ›Jahrhundert des Kindes‹ keine Ruhe gelassen – die Literatur wird zum Spiegel ihrer vielfältigen Entwicklungen, von Erneuerungsbestrebungen und Verbesserungsversuchen, die auch die Gegenwart noch umtreiben. Es ist dabei insbesondere der Blick auf das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern, der, auch im Hinblick auf die vielerorts angeprangerten Zustände an den Schulen unserer Zeit, lohnende Perspektiven eröffnet. Das Schmökern in 22 Werken der Schulliteratur – von Wedekind, Rilke und den Manns über Döblin und Andersch, Feuchtwanger und Valentin Senger bis hin zu Johnson, Tellkamp oder Siegfried Lenz und schließlich Norbert Niemann – wird damit nicht nur für Lehrende zur lehrreichen und spannenden Lektüre.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort IX
Ausgangspunkte - schulpolitische Vorgaben
im 19. Jahrhundert 1
Preußen 3
Hannover 5
Bayern 6
I. Die Kaiserzeit 9
1. Reformbewegungen 9
>Die Zukunft< als Bühne der Reformkräfte . . . 10
Schulpädagogische Verkrustungen 12
Reformpädagogische Bilanz vor 1914 14
2. Schulliteratur 18
Frank Wedekind: Frühlings Erwachen (1891) . . . 18
Thomas Mann: Buddenbrooks.
Verfall einer Familie (1901) 33
Emil Strauß: Freund Hein -
Eine Lebensgeschichte (1902) 55
Arno Holz/Oskar Jerschke: Traumulus (1904) . . 71
Heinrich Mann: Professor Unrat oder
Das Ende eines Tyrannen (1905) 81
Hermann Hesse: Unterm Rad (1906) 96
II. Die Weimarer Zeit 113
l.Die Reichsschulkonferenz 1920 113
Vorbemerkung 113
Schulpflicht und Einheitsschule 114
Staatsbürgerkunde und Arbeitsunterricht . . . . 116
Trennung von Kirche und Schule 117
Reform der Lehrerbildung 119
Zum Scheitern der Schulreform 124
2. Schulliteratur 129
Alfred Döblin: November 1918,
Teil 3: Karl und Rosa (1950) 129
Wilhelm E.Süskind: Jugend (1930) 141
Ernst Erich Noth [d. i. Paul Krantz]:
Die Mietskaserne (1931) 157
Elisabeth Langgässer: Grenze: Besetztes Gebiet -
Ballade eines Landes (1932) 178
Alfred Andersch: Der Vater eines Mörders (1980). . 189
III.Das Dritte Reich 209
l.NS-Schulpolitik 209
2. Schulliteratur 215
Lion Feuchtwanger:
Die Geschwister Oppertnann (1933) 215
V a l e n t i n S e n g e r : Kaiserhofstraße 12 ( 1 9 7 8 ) . . . . 2 3 6
Hans Müncheberg: Gelobt sei, was hart macht. Aus
dem Leben eines Zöglings der Nationalpolitischen
Erziehungsanstalt Potsdam (1991) 249
Eva Zeller: Solange ich denken kann -
Roman einer fugend (1981) 269
IV. Die Nachkriegszeit bis zur Wende 284
1. Schulpolitische Entwicklungen in Ost und West. 284
Die DDR 284
Die BRD 292
2. Schulliteratur in der DDR 296
Uwe Johnson: Ingrid Babendererde:
Reifeprüfung 1953 (1985) 298
Alfred Wellm: Pause für Wanzka
oder Die Reise nach Descansar (1968) 314
Günter Görlich:
Eine Anzeige in der Zeitung (1978) 331
Inhalt VII
Jurek Becker: Schlaflose Tage (1978) 345
Erich Loest: Eine Falte, spinnwebfein (1977) . . . . 355
Erik Neutsch: Zwei leere Stühle (1979) 360
Uwe Teilkamp: Der Turm (2008) 369
3. Schulliteratur in der B R D 378
Gerd Gaiser: Schlußball. Aus den schönen Tagen
der Stadt Neu-Spuhl (1958) 378
T h o m a s Valentin: Die Unberatenen (1963) . . . . 387
Gisela Eisner: Der Knopf (\964) 401
Siegfried Lenz: Deutschstunde (1968) 408
Günter Grass: Örtlich betäubt (1969) 417
V. Die gesamtdeutschen Dekaden 425
1. Schulpolitik 425
2. Schulliteratur 428
Norbert Niemann: Schule der Gewalt (2001) . . . 428
Zusammenfassung 445
Ausblick 450
Literatur 455