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Apostasie

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Margalit, Avishai
Verfasser*innenangabe: von Avishai Margalit. Übers. von Shivaun Heath und Clemens Bethge. Hrsg. von Volker Drehsen
Jahr: 2012
Verlag: Tübingen, Mohr Siebeck
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Margalit befasste sich im Schwerpunkt mit der Philosophie der Sprache, dem Thema der praktischen Vernunft und der Sozial- und politischen Philosophie. In Idolatry untersuchen Margalit und Mosche Halbertal die Frage nach den Ursachen des Hasses zwischen den Religionen. Views in Reviews: Politics and Culture in the State of the Jews enthält in sechzehn Aufsätzen kritische Analysen zur politischen Geschichte und zum Mythos des Staates Israel. In The Ethics of Memory vertritt Margalit zum einen die These, dass Erinnerungen in der Entstehung einer politischen Gemeinschaft eine grundlegende Rolle spielen. Zum anderen haben die Mitglieder einer solchen Gemeinschaft die Pflicht zur Erinnerung. Ohne Erinnerung kann eine soziale Gemeinschaft nicht die Herkunft und Bedeutung ihrer Werte erklären. Das Buch The Decent Society ist ein Gegenentwurf zu klassischen Gerechtigkeitstheorien. Gerechtigkeit kann für Margalit erst entstehen, wenn eine Gesellschaft eine „anständige Gesellschaft“ ist. Hierunter versteht er eine Gesellschaft, in der die Menschen nicht durch Institutionen gedemütigt werden. Hierbei untersucht er die Bedeutung von Konzepten wie Selbstachtung, Selbstwert, Ehre und Integrität sowie die Frage wie Demütigungen in Bereichen wie Wohlfahrt, Beschäftigung oder Bestrafung wirksam werden. Occidentalism ist eine Betrachtung der westlichen Kultur mit den Augen des Orients. Für die islamischen Kulturen ist der Westen Ausdruck eines sündhaften städtischen, im Gegensatz zu einem sittlichen ländlichen Leben, Werte werden durch Handel ersetzt und das Leben ist materialistisch. So ist der Westen Repräsentant des Bösen. Eine Lösung dieses Konfliktes der Werte kann nur durch eine gezielte Politik der Toleranz gefunden werden. --- Warum Verrat? Heute scheint die Vorstellung von Verrat kein Thema mehr zu sein. So bleibt heutzutage in liberalen Staaten etwa Untreue als Verletzung sexueller Monogamie auf die Privatsphäre persönlicher Beziehungen beschränkt. Apostasie ist in liberalen Gesellschaften von einem Akt des Verrats zu einem Grundrecht geworden. Avishai Margalits Interesse an Apostasie ist kein theologisches, sondern ein philosophisch-anthropologisches; es zielt nicht auf Gott, sondern auf Menschen. Seiner Meinung nach ist die größte Herausforderung für jeden, der an das Projekt der Ethik und an die Wichtigkeit und Brauchbarkeit des Begriffs des Verrats glaubt, den Begriff des Verrats von seiner feudalen Untermauerung zu befreien. Mit dem Entwurf einer anständigen Gesellschaft gelingt es Margalit, jedem politischen Pragmatismus eine unverzichtbare ethisch-moralische Dimension einzuzeichnen, die sich grundlegend und konsequent am Leitbild menschlicher Würde orientiert.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Margalit, Avishai
Verfasser*innenangabe: von Avishai Margalit. Übers. von Shivaun Heath und Clemens Bethge. Hrsg. von Volker Drehsen
Jahr: 2012
Verlag: Tübingen, Mohr Siebeck
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.AT
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ISBN: 978-3-16-152324-3
2. ISBN: 3-16-152324-5
Beschreibung: 108 S.
Schlagwörter: Apostasie, Abfall vom Glauben, Glaubensabfall
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Fußnote: Text engl. und dt.
Mediengruppe: Buch