Merleau-Ponty, der Denker des Sichtbaren und des Unsichtba-ren, beschäftigte sich Zeit seines Lebens mit dem Motivkomplex „Kunst – Bild – Wahrnehmung – Blick“. Dieser Band zu seinem hundertsten Geburtstag würdigt seine innovativen Vorstöße und öffnet die durch den frühen Tod unterbrochenen Gedankengän-ge produktiv für neue Analysen zu dieser komplexen Thematik. --- Bill Viola sagte einmal in der Sprache Merleau-Pontys, dass „jede Kunstform vor allem das Unsichtbare abbilde. Aus diesem Grund besitzen Kunstwerke die Fähigkeit, uns über große Entfer-nungen hinweg im Hier und Jetzt zu berühren.“ Der Band geht diesen Potenzialen nicht nur in philosophischen Analysen zum Motivkomplex nach, sondern präsentiert auch die Resonan-zen, die dieses Denken in der Kunst hinterlassen hat. --- Inhaltsverzeichnis:
Kunst, Bild, Wahrnehmung, Blick. Merleau-Ponty zum Hundertsten.
Antje Kapust: Einleitung
I) Bilddenken
Bernhard Waldenfels: Bildhaftes Sehen
Jean-Luc Nancy: Fremdartige Fremdkörper
Georges Didi-Huberman: Abdruck und Staub
Antje Kapust: Metamorphose, Metemsomatose und Morphogenese in der Kunst
Eva Schürmann: Möglichkeitsspielräume des Sichtbaren
II) Bildräume
Jörg H. Gleiter: Das Panorama und sein Gegenstandsversprechen
Reinhold Görling: Die Schreckensseite der Sichtbarkeit: Traumabilder
Hans Dieter Huber: Überkreuzte Blicke. Lacan, Beckett, Spencer-Brown
Jörg Huber: Leibhaftigkeit - Autofiguration
III) Bildszenen
Oliver Fahle: Die Ästhetik der bewegten Bilder
Jens Roselt: Fremdkörper am Schauplatz der Zuschauer
Kristin Westphal: Sinne und Stimme in der Welt der Medien
Gabriele Werner: Merleau-Ponty und die Kybernetik "Diagramme sind Erkenntniswerkzeuge"
IV) Bildwerke
Friederike Wappler: Körper und Raum. Amerikanische Rezeptionen
Silke von Berswordt-Wallrabe: Ein möglicher Dialog zwischen Lee Ufan und Merleau-Ponty
Lee Ufan: Vom Sehen. Hommage an Maurice Merleau-Ponty
James Hatley: Zeugnis ablegen: Bäume
David Wood: Landschaftskunst und Angel Spiral freilegen
Maria Bussmann: Zeichnungen zum Sichtbaren und Unsichtbaren
Bettina van Haaren: Gewebeproben