Pflege bewegt sich an Grenzen, bei deren Überschreitung die Würde leicht verletzt wird: Grenzen der Nacktheit, der Privatheit, der Intimität. Wird unsere Würde oder die eines anderen Menschen verletzt, empfinden wir Scham. Wenn Gefühle der Scham bewusst wahrgenommen und gedeutet werden, kann diese ihre schützende Funktion als "Wächterin menschlicher Würde" (Wurmser) entfalten.
Dieser Ratgeber hilft Würde und Scham in Pflegesituationen besser zu verstehen. Anschauliche Beispiele zeigen, hinter welchen Masken Scham sich verbergen kann, und welche Rahmenbedingungen den angemessenen Umgang mit Schamgrenzen erschweren. Die Perspektive der Pflegenden (Laien und Professionelle) wird ebenso berücksichtigt wie die Perspektive der Menschen, denen Pflege zuteil wird.
Eine einzigartige Untertützung für alle, die Pflege menschenwürdig gestalten wollen!
AUS DEM INHALT
Vorwort
Scham - das tabuisierte Gefühl
Wie Gesellschaften mit Scham umgehen
Scham als "Wächterin" der Würde
Weitergabe von Scham
Was ist Scham?
Scham und Beschämung
"Gesunde" und "traumatische" Scham
Das Wichtigste auf einen Blick
Wie zeigen sich Schamgefühle?
Was im Gehirn passiert
Die Scham "los-"werden
Von Scham zu Gewalt
Von Scham zu Resignation
Angst vor Fehlern
Scham und Depression
Abgewehrte Schamgefühle erkennen
Warnsignale im Pflegeteam
Das Wichtigste auf einen Blick
Wie wird Scham ausgelöst?
Scham infolge von Missachtung
Scham infolge von Grenzverletzungen
Scham infolge von Ausgrenzung
Scham infolge von Verletzungen der eigenen Werte
Das "Würde-Mobile"
Das Wichtigste auf einen Blick
Positive Funktionen der Scham
Beispiel: professionelle Pflege
Beispiel: häusliche Pflege 67
Das Wichtigste auf einen Blick 70
Scham und Wurde der Pflegenden 72
Scham und Ekel gehören dazu 72
Pflegende Angehörige und die Scham 76
Professionell Pflegende und die Scham 79
Stichwort "Sexualität" 79
Das Wichtigste auf einen Blick 84
Scham und Wurde in der Pflegebeziehung 86
Beispiel: gynäkologische Untersuchung 86
Das komplexe Zusammenspiel von "undoing shame" 87
Warum "undoing shame" manchmal nicht so gut gelingt 90
Gestaltung einer menschenwürdigen Pflegebeziehung 94
Die Rahmenbedingungen von Pflege 100
Wenig Anerkennung, viel Druck 100
Gestaltung eines würdigen Pflegeklimas 103
ZumAbschluss 108
Literatur 111