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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: GW.VT Nico / College 6x - Magazin: bitte wenden Sie sich an die Infotheke	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Stimmen zum Buch:Dass Falschmünzerei ein Problem ist, muss nicht lange ausgeführt werden. Dass das Geldwesen in sich selbst grandios falsch ist – das ist die anspruchsvollere These. Der Theologe Nicolas von Oresme, dem einer der diskussionswürdigsten Gottesbeweise gelungen ist, hat sie im 14. Jahrhundert vorgetragen. Nun liegt sein Traktat «De Mutatione Monetarum» in lateinisch-deutscher Doppelfassung und mit einem brillanten Nachwort versehen in sorgfältig-teurer Edition vor. Der Band ist sein Geld wert. Problematisch ist allein die Übersetzung des Titels. Geht es Nicolas von Oresme doch ersichtlich darum, dass Werte überhaupt «mutieren» können. Dass Münzwerte durch billige Substanzen gefälscht werden können, dass schlechtes Geld gutes Geld verdrängt, dass es Inflationen gibt: all das von ihm hellsichtig Diagnostizierte gilt ihm als das geringere Problem. Denn das eigentliche Problem ist, dass mit der Heraufkunft der neuzeitlichen Handelsökonomie das Geldmedium als solches eine ungeheure Aufwertung erfährt, die komplementär zur funktionalen Abwertung alter, vermeintlich absoluter Werte führen muss. Konkret heisst das: Gott und weltliche Souveräne verlieren in eben dem Masse an Wert, wie Geld an Macht gewinnt. Aus dem auratisch Numinosen wird das funktional Numismatische. Der so fromme wie wache Nicolas von Oresme sieht's, analysiert's, bedauert's und weiss, dass das, was er da analysiert, eine Kraft hat, an der alle Kritik zerschellt. So liegt ein Traktat über die funktionale Legitimität der Neuzeit vor – lange bevor sie sich als Neuzeit selbst etikettiert. Quelle: Neue Zürcher Zeitung