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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: PH.M Harr / College 3c - Philosophie / Regal 3c-4	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Der Tod als Ursprung aller Zivilisation - mit dieser provokanten These möchte Robert Harrison in seiner unkonventionellen Studie zeigen, was der Reichtum des Lebens dessen Endlichkeit verdankt. Eine Kultur entwickelt sich nämlich nur dort, wo sich die Menschen ihrer Verstorbenen erinnern: durch Gräber und Denkmale, durch Bilder und Texte. Human kann sich eine Gesellschaft immer nur nennen, wenn sie sich ihrer Wurzeln bewusst ist - und am Ende bleibt es Sache der Kunst, dieses Bewusstsein wachzuhalten. --- Tote führen ein Nachleben und üben Macht über uns aus, behauptet Robert Harrison und zeigt an konkreten Beispielen sowie an literarischen und philosophischen Texten, in welchen säkularen Formen dies geschieht. Zwischen den Toten und den Ungeborenen besteht ein Bündnis. Wir, die Lebenden, sind das Bindeglied zwischen beiden, mehr noch: Wir stehen unter der Herrschaft der Toten. Sie flößen uns Gefühle von Schuld, Furcht und Verantwortung ein, behauptet der in Stanford französische und italienische Literatur lehrende Wissenschaftler R. Harrison. Er verfolgt die Spuren, die dem Tod in der abendländischen Kulturgeschichte eingeschrieben wurden, und untersucht von verschiedenen Perspektiven aus die vielfältigen Beziehungen, die die Lebenden zu den Toten in Vergangenheit und Gegenwart unterhalten haben und unterhalten. Ferner befasst er sich mit den säkularen Orten, an denen Tote Macht ausüben, wie etwa in Gräbern, Häusern, Gesetzen, Wörtern, Bildern, Träumen und unterschiedlichen Trauerritualen. Die wichtigste Informationsquelle für seine Thesen ist Vicos "Neue Wissenschaft" (vgl. Peter König). Aber auch Heideggers Ontologie wird befragt sowie eine Fülle literarischer und philosophischer Texte. Anspruchsvolle Lektüre für feinsinnige Geister. Mit ausführlichen Anmerkungen, Literaturangaben und Register.