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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: GP.PF Payn / College 3a - Gesellschaft, Politik / Regal 3a-4	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Rund zwei Jahrzehnte nach seinem einflussreichen Beitrag zur Faschismusforschung, 'Fascism: Comparison and Definition' (1980), legt Payne erneut eine Studie zum Faschismus vor: 'Es handelt sich um eine völlig neue Untersuchung, die eine Schilderung des generischen europäischen Faschismus bieten und den gewohnten Analyse- und Interpretationsrahmen erweitern soll. Im Gegensatz zum ersten Buch hat dieses einen beträchtlichen Umfang und stellt den Versuch dar, das Thema erschöpfend zu behandeln.' (9) Den Rahmen bilden eine Einführung, die unter dem Titel 'Der Faschismus: Eine Arbeitsdefinition' das methodologisch wohl vertrackteste Problem der Faschismusforschung nicht bloß mit einem pragmatischen Kunstgriff zu lösen sucht, und eine Schlussbetrachtung, 'Der Neofaschismus: Ein Faschismus unserer Zukunft?', die sich mit dem Auftreten 'faschistischer' beziehungsweise neonazistischer Gruppierungen im politischen Spektrum heutiger Demokratien westlichen Typs auseinandersetzt. Dazwischen liegen zwei Hauptteile, 'Geschichte' und 'Interpretation' überschrieben. Der erste behandelt auf dem neusten Forschungsstand die Geschichte (und Vorgeschichte) der faschistischen Bewegungen, von der 'kulturellen Transformation des Fin de siecle' (37) bis hin zum 'Höhepunkt und (der) Vernichtung des Faschismus' (436) im Zweiten Weltkrieg. Die Darstellungsperspektive ist chronologisch, sodass die verschiedenen, zum Teil konkurrierenden und nicht unbedingt eindeutig zuzuordnenden Bewegungen und Parteiungen in Europa parallel zueinander behandelt werden. Allerdings behält der Autor sich zur Darstellung des 'deutschen Nationalsozialismus' ein eigenes Kapitel von beträchtlichem Umfang vor, zu derjenigen des italienischen Faschismus sogar zwei ('Aufstieg' bzw. 'Transformation' überschrieben) und macht im Vergleich 'Vier Hauptvarianten des Faschismus' aus (302). Der zweite Hauptteil ist weniger stark gegliedert und fällt deutlich kürzer aus. Im Wesentlichen setzt er sich, nach einer Darstellung verschiedener Faschismusinterpretationen in der Forschung, mit der Frage 'Generischer Faschismus?' (561) auseinander, weiterhin mit dem Problem des Zusammenhangs von Faschismus und Modernisierung.