Verlagstext:
Management in einer Moderne, die von Überbietungszwängen beherrscht wird: Das ist "post-archimedisches Management", Management ohne festen Punkt und sicheren Grund, das gleichwohl "die Erde bewegt"; Management im Zeichen radikaler Kontingenz, eskalierender Pfadabhängigkeiten und der Unmöglichkeit, die Kluft der Kontingenz mit perfekten oder auch nur halbwegs sicheren Begründungsbrücken zu überbauen. Falls, wie das vielzitierte Diktum von Foersters behauptet, Entscheidungen genau dann nötig sind, wenn sie unmöglich sind: Wie entscheiden sich dann die Entscheider, seien es Individuen oder Organisationen? Was kommt jenseits der Unentscheidbarkeit? Jenseits bloß subjektiver, scheinheiliger oder willkürlicher Konstruktion guter Gründe und deren Dekonstruktion? Das Buch sondiert Antworten auf den Feldern der Paradoxien des Entscheidens, des Kontingenz- und Komplexitäts-, des Portfolio- und Optionen-Managements. Und nicht zuletzt auf dem Feld der Funktion von Emotionen für rationales Entscheiden. - Kann durch kontingenzbewusstes Management dem Driften der Hypermoderne Einhalt geboten werden? Aus dem Inhalt: Die hypermoderne Konstellation: Kontingenz, Pfadabhängigkeit, Lock Ins, Entscheidungskorridore, Teufelspfade, Pfadbrechung und Pfadkreation Kontingenzmanagement: Kontextsteuerung, Komplexitätsmanagement, Modularisierung, Portfolio- und Optionenmanagement Management und Kompetenz: Emotionale Energie, Communities of Practice, Postarchimedisches Management, Responsivität.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Worum es geht 9
I Die hypermoderne Konstellation: Kontingenz und Pfadabhängigkeit 17
1 Die dreifach zwiespältige Erfahrung der Kontingenz 17
2 Kontingenz und Notwendigkeit - Kierkegaard über Verzweiflung 25
3 Zweifel, Kontingenz, Pfadabhängigkeit 26
4 Der eine beste Weg und die Einzigartigkeit der Situation 31
5 Die hypermoderne Konstellation 35
6 Pfadabhängigkeit; Lock Ins; Veblens systemische Obsoleszenz 61
7 Auch innerhalb von Organisationen: Entscheidungskorridore,
Attributionsirrtümer, Teufelspfade 72
8 Pfadbrechung und Pfadkreation; serendipity 77
9 Hyperdynamik, Organisation und Normalisierung 86
10 Was zu Grunde liegt: Die pfadabhängige Entwicklung von Sprache,
Praxis und Institutionen 101
II Kontingenzmanagement 109
1 Enabling limits - Notwendigkeit als Freiheit vom
Entscheidungszwang 109
2 Kontingenzverdrängung - und die Wiederkehr des Verdrängten
Das Beispiel des supply chain management 113
3 Das Münchhausen-Trilemma und die Praxis - Vorgriff und
Nachträglichkeit 116
4 Gute Gründe und die Kunst der Abduktion 121
5 Das Kleist-Theorem: Legitimation von Ignoranz; Handeln auf
gutes Glück; die Figur der allmählichen Verfertigung 123
6 Wahrscheinlichkeit und genuine Unsicherheit 132
7 Zögern, Zuversicht, entrepreneurship - Über Elias Khalil 133
8 Frühaufklärung 140
9 Kontextsteuerung und Komplexitätsmanagement 141
10 Modularisierung 147
11 Portfolio- und Optionenmanagement 155
12 Oszillation 163
13 Problem Verschiebung mit eingebauten Folgeproblemen 166
14 Figuren der (Un-)Möglichkeit: Falte, re-entry, Differance, Oxymoron 171
15 Die Frage, die bleibt 183
III Responsivität - Management und Kompetenz 185
1 Emotionale Energie: Von Durkheim zurück in die Zukunft 185
2 Organisation, Profession, bootstrapping 196
3 Communities of practice 208
4 Einzigartige Kompetenzen der Unternehmung? 215
5 Post-archimedisches Management und private governance regimes 218
6 Responsivität - Programmatisches Resümee 223
Literatur 231
Personenregister 251
Sachregister 257