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Das Buch vom Es

psychoanalytische Briefe an eine Freundin
Groddeck, Georg
Georg Groddeck ; hrsg. von Samuel Müller in Verbindung mit Wolfram Groddeck
2004
Frankfurt am Main [u.a.], Stroemfeld Roter Stern
Bände

Inhalt

Im ersten Band wird der kritisch durchgesehene Text seiten- und zeilenidentisch mit dem Erstdruck wiedergegeben. Der zweite Band macht zum ersten Mal den umstrittenen Entstehungsprozeß des Buches anhand der vollständigen Edition des mehrschichtigen Druckmanuskriptes zugänglich, das einschließlich aller Streichungen in gut lesbarer textgenetischer Darstellung wiedergegeben wird. Die Präsentation der Textentstehung im Detail gibt zu erkennen, wie Georg Groddeck hartnäckig um einen populären Text ringt, wie er mit terminologischen Schwierigkeiten kämpft und abstrakte systematische Probleme zu vermeiden sucht. So zeigt zum Beispiel ein Briefbeginn in der Handschrift, wie sich der Schreiber bemüht, der ungläubigen Freundin den psychoanalytischen Begriff der »Sublimation« zu erläutern, ehe er ihn dann selber verwirft und den ganzen Passus im Manuskript durchstreicht.In der Druckfassung des »Buch vom Es« wird man das Wort »Sublimation« vergebens suchen.Die durch die neue Edition erschlossene handschriftliche Überlieferung bestätigt nicht nur die bisweilen angezweifelte Fiktionalität der Briefe, sie zeigt Groddeck auch als höchst bewußt und skrupulös arbeitenden Schriftsteller.Die kritische Neuausgabe ermöglicht eine textanalytische Lektüre, die nah an den Entstehungsprozeß des Buches heranführt, das der Psychoanalytiker Hanns Sachs einmal als »Selbstdarstellung des Unbewußten« angepriesen hat. Und sie bringt auch manches »zum Vorschein«, das im keineswegs unproblematischen Publikationsprozeß bisher verborgen war.»… Unsere Zeit braucht ihre Groddecks und wird sie solange brauchen, bis sie die ganze Erhabenheit und den ganzen Schrecken des Es begreifen kann, von dem Groddeck so viel in seinen Büchern und ganz besonders in jenem verkannten Meisterwerk, dem Buch vom Es, gesprochen hat …«Lawrence Durrell»Ein amüsanter Schriftsteller. Die Aufdröselung psychischer Karten, die Bloßlegung verwickelter Seelensituationen ist nicht so sein Gebiet wie das Erkennen des Sexuellen rechts und links im Seelenleben. Er spricht sich freimütig mit der boshaften Ruhe des erfahrenen Arztes über tausend Alltagsdinge aus, plaudert, plaudert. Die Briefe sind an eine Freundin geschrieben; das Unanständige verliert im Spaßhaften, Überlegenen seinen Charakter …«Alfred Döblin, Vossische Zeitung»1934 starb er in der Schweiz. Auf den Scheiterhaufen in Deutschland brannten seine Bücher … Groddeck hätte wahrscheinlich auch lieber mit den Vögeln und den Fischen geredet, aber es ist ihm nichts anderes übrig geblieben, als seine Heiterkeit und Weisheit an diese komische und fürchterliche Spezies Mensch zu verschwenden …«Ingeborg Bachmann, für DER SPIEGEL

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Groddeck, Georg
Verfasser*innenangabe: Georg Groddeck ; hrsg. von Samuel Müller in Verbindung mit Wolfram Groddeck
Jahr: 2004
Verlag: Frankfurt am Main [u.a.], Stroemfeld Roter Stern
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HPP
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ISBN: 3-87877-831-7
Beschreibung: 2 Bände
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Müller, Samuel [Hrsg.]
Sprache: Deutsch