Deutschland hat sich lange dagegen gesträubt, ein Einwanderungsland zu sein, zum Teil tut es das heute noch. Dabei waren nicht-deutsche und nicht als deutsch wahrgenommene Migrant*innen in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert ständig präsent ¿ von den »Wanderarbeitern« aus Polen und Italien im Kaiserreich über die »Gastarbeiter« in der alten Bundesrepublik bis zu den Schutzsuchenden aus aller Welt heute. Deutschland hat sich über viele Jahrzehnte zu einer vielfältigen Einwanderungsgesellschaft gewandelt und muss sich mit dieser Realität auseinandersetzen.
Maria Alexopoulou erzählt diese vernachlässigte und von strukturellem Rassismus durchzogene Facette der deutschen Geschichte, indem sie die Perspektive derjenigen einnimmt, die längst dazugehören und dennoch immer wieder Ausgrenzung erfahren.
Inhalt
Einleitung 7
Deutschland ist eine Einwanderungsgesellschaft 7
Verflochtene Geschichten 11
Gegengeschichten 15
Vor der >Stunde Null< - Migrationen, Herkunftshierarchien
und die Geburt der »Volksgemeinschaft« 19
Imperiale Verhältnisse 23
Die »deutsche Volksgemeinschaft« formiert sich -
Die Weimarer Republik 42
Ausländer im »Dritten Reich« 50
Die ersten Ausländer der Bundesrepublik 64
Die »Stunde Null«: Displaced Persons in Mannheim 66
»Heimatlose Ausländer« 81
Das Machen der »Stunde Null« 92
Die >Gastarbeiter< sind dal 95
Wer waren die »Gastarbeiter«? 98
Das System »Gastarbeit« 109
Keine neuen Deutschen! 119
Die Geburt des »ausländischen Mitbürgers«
und des »Scheinasylanten« 123
Die Ausländer 123
Von »Gastarbeitern« zu »ausländischen Mitbürgern« 125
Die »Scheinasylanten« 162
Konjunktur des Rassismus und der Kampf um Rechte 185
»Ausländerfeindlichkeit«? 193
Auf der anderen Seite der Mauer 207
»Wir sind auch das Volk! «< 213
Einwanderungsgesellschaft wider Willen 228
»Das Fest des deutschen Mitbürgers« 234
Solidarität 239
Das Versprechen der Demokratie 244
Anmerkungen 251
(GS.BMH)