Das vorliegende Buch Mustertheorie beschäftigt sich mit dem Werk eines großen zeitgenössischen Denkers, des amerikanischen Architekten, Systemtheoretikers und Philosophen Christopher Alexander, emeritierter Professor der renommierten Universität Berkeley, Kalifornien. Von seinen vielen Büchern liegt nur ein frühes Buch (A Pattern Language 1979) in deutscher Übersetzung (Eine Mustersprache) vor. Das umfangreiche vierbändige The Nature of Order wurde erst 2002-2004 veröffentlicht. Dieses Werk ist im deutschen Sprachraum bisher weitgehend unrezipiert. Das Werk Alexanders ist bedeutend. Er entwickelt eine allgemeine Theorie von Lebendigkeit, eine Systemtheorie rund um die Begriffe Zentrum, Ganzheit und Transformation, sowie die methodische Umsetzung durch Muster und ustersprachen. Dahinter steckt ein komplettes gedankliches Universum mit großer Bandbreite: Einerseits schlägt er ein neues wissenschaftliches Paradigma vor, das er dem traditionellen kausal-mechanistischem Paradigma der Naturwissenschaft entgegensetzt, andererseits bildet die Methode eine neue Form der Wissensaufbereitung und Wissenschaftsvermittlung mit starker partizipativer Anwendungsorientierung. Es gibt erste fruchtbare Anwendungen in der Softwareentwicklung, der Permakultur, der Regionalentwicklung oder der Dialogtheorie, um nur einige der im Buch referierten Strömungen zu nennen. Die Mustertheorie ermöglicht ein Neudenken und Umdenken in Richtung auf eine Praxis mit mehr Nachhaltigkeit und Partizipation. Es ist ein gedanklicher Werkzeugkasten für Innovation.
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Vorwort 15
1. Einleitung 19
Ausgangspunkte der Kritik 20
Das Ziel: Eine Wissenschaft des Lebens 23
2. Ausgangspunkte 27
Die Wirkung der Architektur 28
Das mechanistische Weltbild 30
Das Leben verstehen 32
Die Suche nach der Ordnung der Natur 35
3. Die Mustertheorie 39
Grundbegriffe: Das Zentrum und die Ganzheit 40
Der Raum als Träger des Lebens 45
Die fünfzehn Lebenseigenschaften 47
Eigenschaft 1: Größenstufen 48
Eigenschaft 2: Starke Zentren 49
Eigenschaft 3: Grenzen 50
Eigenschaft 4: Rhythmische Wiederholung 50
Eigenschaft 5: Positiver Zwischenraum 51
Eigenschaft 6: Besondere Form 52
Eigenschaft 7: Lokale Symmetrie 53
Eigenschaft 8: Zweideutige Durchdringung 53
Eigenschaft 9: Kontrast 54
Eigenschaft 10: Gradienten 55
Eigenschaft 11: Rauigkeit - Individualität 56
Eigenschaft 12: Echos - Ähnlichkeit 56
Eigenschaft 13: Leere und Freiraum 57
Eigenschaft 14: Einfachheit und innere Ruhe 58
Eigenschaft 15: Ganzheitliche Verbundenheit 59
Aspekte der Lebenseigenschaften 59
Das Verhältnis zu den Transformationen 60
Eine Mathematik der Lebendigkeit? 61
Die Wahrnehmung der Lebendigkeit 62
Experimentelle Ergebnisse 66
Konventionelle Geschmacksurteile 68
Beispiele für Lebendigkeitsgrade 69
Das empirische und wissenschaftliche Element 72
Die Transformationen 73
Das Prinzip der Schritthaftigkeit 74
Das Prinzip der Reversibilität 74
Das Prinzip der Effizienz 74
Das Prinzip der Strukturerhaltung 75
Das Prinzip der Symmetrieerhaltung 76
Das Prinzip der Einzigartigkeit 76
Das Prinzip des Gleichgewichts 77
Fünfzehn Eigenschaften und Transformationen 78
Die Transformation im kreativen Prozess 80
Das Muster 81
Transformationen als Problemlösungen 81
Mustersprachen - Werkzeugkästen der Veränderung 83
Muster - Optionalität und Partizipation 84
Beispiele für Muster 85
Der Begriff Anti-Muster 88
Der Prozess 89
Der mechanische Prozess 90
Der lebendige Prozess 90
Die Prozessabfolge 92
Die Seltenheit guter Prozessabfolgen 93
Gute Prozessabfolgen finden 94
Die Architektur 95
Die Lebendigkeit des Alltäglichen 98
Der Traditionalismusvorwurf 99
Partizipation und gemeinsame Vision 100
Gemeinsame Gefühle 101
4. Anwendungsbeispiele 103
Muster in der Architektur 104
Muster in der Softwareentwicklung 106
Software Design Pattern 107
Extreme Programmierung 107
Muster in Online-Communities 109
Muster in einer sozialen Erneuerungsbewegung 111
Muster in der Regionalentwicklung 112
Muster - Chancen in der Pädagogik 114
Muster in der Dialogtheorie 118
Permakultur und Mustertheorie 120
5. Anschlussmöglichkeiten 123
Mustertheorie als Systemtheorie 124
Technische Modularität und Objektorientierung 126
Die moderne Physik 130
Biokybernetik und Frederic Vester 133
Evolutionstheorie 134
Christentum und Teilhard de Chardin 138
Kritischer Rationalismus und Karl Popper 142
Kritische marxistische Theorie - Klaus Holzkamp 144
Konstruktivismus 146
Die Relativierung des Relativismus 148
Die Relativierung des Absoluten 150
6. Aktuelle Problemstellungen 153
Die Entwicklung der Wirtschaft 154
Die Entwicklung der Demokratie 158
Die Entwicklung der Gesellschaft zur Noosphäre 161
7. Zusammenfassung 165
Die wissenschaftliche Mustermethode 166
Das Paradigma 168
Abschluss 169