Die Gabel zum Mund führen, Zähneputzen, die Haustüre aufschließen - unser Alltag besteht aus unzähligen Tätigkeiten, die für sehende Menschen selbstverständlich sind. Kinder und Erwachsene mit Sehbeeinträchtigungen stellen sie vor erhebliche Herausforderungen. Doch auch sie können lebenspraktische Fähigkeiten erlernen. Mit der richtigen Strategie und passenden Hilfsmitteln lernen vor allem Kinder schnell, sich im Alltag zurechtzufinden. Wie der Prozess erfolgreich gestaltet wird, erklärt dieses praxisnahe Fachbuch. Die Autorin, Pionierin auf dem Feld der lebenspraktischen Fähigkeiten in Deutschland, liefert detaillierte Anleitungen, die auf jahrelanger Erfahrung beruhen. Denn Menschen mit Sehbeeinträchtigungen kommen im Alltag bestens klar - mit der richtigen Vorbereitung.
Inhalt
Geleitwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
1 Lebenspraktische Fähigkeiten: Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
1.1 Was sind lebenspraktische Fähigkeiten? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
1.2 Wie hat sich die Vermittlung von LPF bei Menschen mit einer
Sehbeeinträchtigung entwickelt?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15
2 Die Aneignung von LPF bei sehenden Kindern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
2.1 Wie eignen sich sehende Kinder LPF an? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16
2.2 Wozu soll man sich LPF aneignen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
2.3 Welche Rolle spielt der Erwachsene in diesem Lernprozess?. . . . . . . . . . .18
2.4 Das Spiel als mächtiges Lernmedium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22
2.5 Geeignete Rahmenbedingungen für das Lernen in den
Baby- und Kleinkindjahren . . . . .26
2.6 Durch die Hirn- und Lernforschung unterstützte Lernprinzipien . . . . . .27
2.7 Grundregeln einer geeigneten Lernsituation bei der
Aneignung motorischer Fähigkeiten . . . . . . .31
3 Wie lernen Kinder mit Sehbeeinträchtigungen LPF? . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
3.1 Begriffsklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34
3.2 Was bringt es einem Menschen mit einer
Sehbeeinträchtigung, LPF zu können? .35
3.3 Welche Auswirkungen hat das Nicht-Sehen auf das Erlernen von LPF? . . . .36
3.4 Entwicklungsetappen der Vermittlung lebenspraktischer Fähigkeiten . . . . . . .37
3.4.1 Erste Entwicklungsetappe (1970er Jahre) - Entwicklung von geeigneten nicht-visuellen Techniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
3.4.2 Zweite Entwicklungsetappe (1980er Jahre) -
Prinzipien der "Sensorischen Integration" . . . . . . . . . . . . . 39
3.4.3 Dritte Entwicklungsetappe (ab Mitte der 1980er Jahre) -
Aktives Lernen nach Lilli Nielsen. . . . . . . . . . 46
3.5 Können Kinder, die gar nicht sehen können, komplexe Alltagsverrichtungen selbstverständlich erlernen? . . . . . . . . . . . .48
3.6 Können Kinder mit Sehbeeinträchtigungen und mit Schwierigkeiten bei der Handlungsplanung Alltagsverrichtungen selbständig ausführen? . . .52
3.7 Können Kinder mit einer Sehbehinderung LPF selbstverständlich erlernen? . . . . 55
4 Nicht-visuelle Methoden der Alltagsbewältigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
4.1 Ist die Ausführung von motorischen Handlungen bei Menschen
mit Sehbeeinträchtigungen genauso wie bei sehenden Menschen? . .59
4.1.1 Handlungsausführung "Kaffee/Tee in einen Becher gießen" . . . . . . . . . . . . 63
4.1.2 Handlungsausführung "Tischfläche systematisch reinigen" . . . . . . . . . . . . 68
4.2 Modell der Aufgabenanalyse und ihre individuelle Anpassung . . . . . . . . .74
4.2.1 Die sehende oder normale Methode muss bekannt sein . . . . . . . . . . . . . . . . 76
4.2.2 Kriterien für nicht-visuelle Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
4.2.3 Die ausgewählte nicht-visuelle Methode in Teilschritte zerlegen . . . . . . . . 81
4.2.4 Analyse der Voraussetzungen für die Ausführung von ausgewählten Aufgaben .. 81
4.2.5 Analyse des Ist-Standes des Lernpartners . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
4.2.6 Lerninszenierungen für die Anbahnung von Voraussetzungen . . . . . . . . . . 86
5 Das Kind mit schwerstmehrfachen Beeinträchtigungen -
Aktives Lernen nach Lilli Nielsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
5.1 Begrifflichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .89
5.2 Rahmenrichtlinien der LPF-Vermittlung bei Menschen mit schwerstmehrfachen Beeinträchtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .91
5.3 Fallbeispiele aus dem Bereich des Aktiven Lernens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .97
5.3.1 Thomas bei der Aufgabe, die Hände zur Körpermittellinie zusammen zu bringen 97
5.3.2 Martin bei der Aufgabe, sein Interesse für sich und seine Umwelt zu wecken .. . . 99
5.3.3 Pina bei der Aufgabe, die Hände zum Mund zu bringen . . . . . . . . . . . . . . . . 102
5.3.4 Henri bei der Aufgabe, sich aufrecht hinzustellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
5.3.5 Peggy bei der Aufgabe, sich mehr zu bewegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
5.4 Lernhilfen zum Aktiven Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107
5.4.1 Die Resonanzplatte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107
5.4.2 Der Kleine Raum (Little Room) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
5.4.3 Der Bündelgreifer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
5.4.4 Die Stützbank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
5.4.5 Die Kopfstütze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
5.4.6 Die beleuchtete Goldplatte (Tipping-Board). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
5.4.7 Das Essef-Brett (Federbrett) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114
5.4.8 Das Hopsa Dress . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114
5.4.9 Abschließende Hinweise zu den Lernhilfen des Aktiven Lernens . . . . . . . . 115
6 Vermittlung von LPF bei Menschen mit Sehbeeinträchtigungenin Bildungseinrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .116
6.1 Bildungseinrichtungen für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen in Deutschland 117
6.1.1 Wird der Bildungsauftrag zur Vermittlung von LPF von
den Bildungseinrichtungen erfüllt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
6.1.2 Erforderliche Rahmenbedingungen für eine effektive LPF-Vermittlung 120
6.2 Inklusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
6.3 Sicherung der Kostenübernahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
6.4 Weiterentwicklung der Vermittlung von LPF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
6.4.1 Wo gibt es LPF-Vermittlungsangebote? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
6.4.2 Auswirkungen der Einschränkungen bei einer LPF-Kostenübernahme . 126
6.4.3 Appell an die Eltern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
6.5 Zukunftsaussichten für den Förderbereich "Vermittlung von LPF bei Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
Schlusswort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .130
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .131
Anhang 1: Weiterbildungsangebote zur Rehabilitationsfachkraft im
deutschsprachigen Raum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .136
Anhang 2: Apps - kleine Alltagshelfer in der Hosentasche . . . . . . . . . . . . . . . . . .137
Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .142