Verlagstext:
Haltung, Ethik und Moral enden nicht vor der Praxistür ...
Wenn wir Kleidung kaufen & tragen, Nahrung zu uns nehmen, ein Smartphone besitzen, Auto fahren und bei vielen anderen Dingen und Verrichtungen des alltäglichen Lebens, arbeiten derzeit ungefähr 60 Sklaven für Sie und mich.
Menschen, oft Kinder, die an fernen, outgesourcten trüben Plätzen T-Shirts färben, Designerklamotten nähen, auf Plantagen schuften, in Bergwerken mit ihren Händen Quarze abbauen, 12 Stunden am Tag irgendwelche Teile montieren, Touristen weltweit für ein Bakschisch bedienen .... - Wie läßt sich mit diesem Wissen leben und vergnügt shoppen, ohne schamrot zu werden, ohne das eigene Konsum- und Kaufverhalten grundhaft auf den Prüfstand zu stellen - und radikal zu ändern ....? Dies fragt sich die Wirtschaftswissenschaftlerin in ihrem infomativen Reader; und sie stellt diese Fragen auch ihrer Leserschaft: Sind wir als Schnäppchenjäger und Geiz-ist-geil-Hälse in unserer großen Mehrheit korrumpiert, zynisch und borniert?
Das auf fortwährende Expansion gründende kapitalistische Wirtschaftssystem ist längst zum Selbstzweck geworden und seine forciert-entfesselten Varianten der globalisierten "Märkte" lassen Menschen allesamt zu Handlangern und Mittätern werden: Die Autorin bringt dies krass auf den Punkt: Wir Priviligierten sind zu Ausbeutern, Gewinnabgreifern, zu Tätern und Zynikern geworden.
Der einzelne könne die Globalisierung, den "Markt", das menschenverachtende System dahinter, welches Reiche immer reicher und Arme weltweiter immer ärmer werden läßt, nicht abschaffen, auch die extern gesetzten "Spielregeln" ändert der einzelne nicht. Aber: Jeder kann in seinem Bereich hic et nunc grundhaft anders agieren - bewußter planen, kaufen, verbrauchen. Hartmann informiert kundig, bietet vielfältige und alltagstaugliche Anregungen, wie im privaten und beruflichen Kontext umgesteuert werden kann.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort: Vom Elefanten in unserem Wohnzimmer 7
1 Das Spiel, bei dem wir alle verlieren 13
2 Kinderarbeit ist unmoralisch, oder? 37
3 Wer ist schuld an der Unmoral? 63
4 Zum "Sklavenhalter" wird man nicht geboren,
sondern gemacht 91
5 Wer zu faul ist für Moral, kriegt den Nudge 113
6 Das große Globalisierungsspiel:
Wir gewinnen mit gezinkten Karten 153
7 Wie lange wollen Sie noch Sklavenhalter sein? 185
Ein Wunsch statt eines Nachworts 219
Mit Dank 223