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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: PI.T Sext / College 3x - Magazin: bitte wenden Sie sich an die Infotheke / Bitte wenden Sie sich an die Infotheke College 3	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Skeptisches Denken bestimmt heute wieder in erheblichem Maße das philosophische Denken. Seinen Anteil am Gang der Geistesgeschichte hat Fichte sicherlich richtig umrissen: 'Es scheint mir unleugbar, daß die philosophierende Vernunft jeden merklichen Fortschritt ... den Bemerkungen des Skeptizismus über die Unsicherheit ihres jedesmaligen Standpunktes verdankt.' Zudem kann Skepsis wohl gleichsam einen Schutzschild gegen ideologische Verführungen und religiöse Holzwege bilden. Eben das tat sie schon in der späteren Antike, da außer den Epikureern nur sie sich der massiven Remythologisierung des Denkens durch den Einbruch orientalischer Mystik und Magie entgegenstellte. In der Antike liegen denn auch die Quellen der europäischen Skepsis, und das Werk des Sextus Empiricus ist dafür das entscheidende, weil allein erhaltene Zeugnis. Wie Sextus in seiner Schrift Gegen die ,dogmatischen' Philosophen deren logische, naturtheoretische und ethische Lehren nicht eigentlich widerlegt, sondern eher problematisiert oder ,aporetisiert', so weist er im vorliegenden, hier zum ersten Mal ins Deutsche übertragenen Werk auf die Probleme der begrifflichen Grundlage der Fachwissenschaften hin, die damals vor allem die Sieben Freien Künste waren. Nicht ihren praktischen Nutzen will er bestreiten, sondern deutlich machen, daß ihre grundlegenden Konzepte wie z.B. Raum, Zeit, Bewegung etc. wenig stimmig und oft höchst aporetisch sind. Und hier zeigen moderne Diskussionen, daß vieles von den Überlegungen des Sextus keineswegs nur historisch ist.