Aktion	Zweigstelle	Standorte	Status	Frist	Vorbestellungen
Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: CD.03 Cava / College 5a - Szene	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Der Dichter Giovanni Francesco Busenello, der später für Monteverdi das Buch zu „L’incoronazione di Poppea“ schrieb, begann seine Opernlaufbahn 1640 mit „Gli amori d’Apollo e di Dafne“ zusammen mit dem Monteverdi-Schüler Francesco Cavalli, der bald der Erfolgskomponist der öffentlichen venezianischen Oper werden sollte. In dieser Oper verbindet Busenello die Geschichte der dem Werben Apollos widerstehenden Nymphe Dafne, die am Ende in einen Lorbeerbaum verwandelt wird, mit dem Mythos über Gattentreue Cephalus und Procris. Über die Dauer von 2,5 Stun den breitet Cavalli diese Geschichte als ein kurzweiliges Theater von komischen und tragischen, von philosophischen und zutiefst anrührenden menschlichen Dingen aus.Es ist eine Musik im Recitar cantando, die nichts mit trockenem Rezitativ zu tun hat, sondern unter der Leitung von Gabriel Garrido eine Lebendigkeit erfährt, als würde Shakespeare rezitiert und Mozart gesungen, will sagen: Garrido bringt seine Musiker zu einem sprachnahen, dramatisch- deklamierenden Singen, mit Seufzern, Auf schrei en, Erstaunen und Entsetzen, und doch ist das von einer genuinen Musikalität, in der Instrumente und Stimmen vornehm wett streiten. Zu Beginn der vierten Szene etwa, in der Dafne durch die Wälder wandert und sich freut, dass Amor sie bisher unbehelligt gelassen hat, erlebt man eine mal nachdenkliche, mal jauchzende Nym phe (Rosa Dominguez), von der man gar nicht sagen kann, ob sie besser singt oder erzählt.Garridos Darstellung der Oper ist weder überladen, noch findet sie im dürren Akademietheater statt. Man glaubt zu verstehen, warum der Venezianer des 17. Jahrhunderts die Oper als sein Theater an sah.Richard Lorber