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"Scheißerziehung"

von der Antipsychiatrie zur Antipädagogik
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Mannoni, Maud
Verfasser*innenangabe: Maud Mannoni. Mit Beitr. von Robert Lefort ... Aus d. Franz. von Grete Osterwald
Jahr: 1987
Verlag: Frankfurt am Main, Athenäum [u.a.]
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Die psychoanalytische Wissenschafterin Maud Mannoni, geb. 1923 aus der Freud-Lacan-Schule hat die Parallelen aufgezeigt, die es zwischen psychiatrischer und pädagogischer Verwahrung und Therapie gibt und in ihrem Buch "Scheißerziehung- von der Antipsychiatrie zur Antipädagogik" zeigte sie den Weg zur offenen Institution, als einen Weg gegen die herkömmliche Psychiatrie und Pädagogik. Ich möchte auch die Amerikanerin Jessica Benjamin erwähnen, die heute aus feministischer Sicht die Grundannahmen der beiden (Psychiatrie und Pädagogik?) psychoanalytisch in ihrem Buch "Die Fesseln der Liebe" bestätigt. Sie fügt dem Diskurs die Thematik der "Liebe" hinzu und zeigt die Bedingungen von Abhängigkeiten auf, die wiederum Grundlage von Herrschaft sind. Sie sagt: "Herrschaft und Dominanz sind in meiner Argumentation ein Anspannen der Fesseln der Liebe. Herrschaft verdrängt aber nicht den Wunsch nach Anerkennung, vielmehr nutzt sie (die Herrschaft) ihn (den Wunsch) für ihre (herrschaftlichen) Zwecke und verwandelt ihn (in noch mehr Wünsche)."
 
""Scheißerziehung - Von der Antipsychiatrie zur Antipädagogik", von Maud Mannoni. Was mag den jungen Verlag Syndikat, ein doch seriöses Unternehmen, dazu bewogen haben, Maud Mannonis Reflexionen über die "education impossible" die unmögliche Erziehung (der Originaltitel knüpft an eine Bemerkung Freuds an),mit einem analen Kraftausdruck zu betiteln? Vielleicht der doch etwas pauschale Charakter dieses Plädoyers gegen die institutionalisierte 'Kindererziehung, das, sich hinter dem Lacanschen Begriffsapparat mitunter auch wieder verschanzt wie hinter den Mauern einer Institution? Maud Mannoni schreibt: "Mancher empfindet heute die ganze Welt als ein einziges Konzentrationslager - so sehen es zumindest die Jugendlichen, die man für verrückt erklärt. Auf diesem Boden von Unsicherheit, Argwohn und Schikanen bewegt sich unsere Praxis, eine Praxis, deren Weiterführung sich von Tag zu Tag als schwieriger, wenn nicht gar als unmöglich erweist.' 1 Diese Praxis ist die Praxis der Schule von Bonnern! - ein Alternativprojekt der Antipsychiatrie/Antipädagogik in Frankreich, das sich versteht als ein Ort, an dem "verhaltensgestörte"', "psychotische" und "debile" Kinder und Jugendliche leben können, ohne dem Zwang der Anpassung unterworfen oder auf "Krankheit" festgelegt zu werden. Wo das Buch konkret aus dieser Praxis berichtet (etwa die Möglichkeit, durch einen Aufenthalt in "unbewohnter" Gegend Distanz zu eingefahrenen Rollenmustern zu gewinnen) oder unmittelbar über sie reflektiert (etwa über die.Angst des Erwachsenen vor der Lust des Kindes), ist es eine faszinierende, nachdenklich stimmende Lektüre; die theoretischen Partien sind in der undiszipliniert sprunghaften Gedankenführung eher frustrierend." DIE ZEIT Inhalt
 
Vorwort 7
I. Fragen an die Theorie 17
1. Die pervertierte Erziehung 19
Kollektiver Diskurs 19
Die Institution Familie 37
Die Pädagogik, Wissenschaft oder Politik? 44
2. Parallelschule und "Behandlungs"-Team 56
II. Theoretische Praxis 69
3. Die gesprengte Institution 71
Prinzipien 71
Der Fall Pierre 86
4. Wahnsinn, Inszenierung und Sprachspiele 101
Verbales Spiel und averbales Spiel 101
Kollektiver Diskurs 117
Kommentar 135
III. Von der Antipsychiatrie zur Antipädagogik 141
5. Die Paradoxien der Theorie als Wissenschaft 143
Von der psychiatrischen Abgeschlossenheit zur
Antipsychiatrie 143
Der analytische Einschnitt: Ansätze zur Antipädagogik 153
6. Eine Aktion außerhalb des Etablierten 163
IV. Forschungsbeiträge 187
7. Robert Lefort: Diskurs der Institution und Subjekt des
Diskurses 189
8. Francoise Petitot Fort und Mitarbeiter: Über die Ausbildung 208
9. Florence Stevenin und Mitarbeiter: Szene und Inszenierung -
Kritik einer Ideologie des Körpers 218
Schlußbemerkung 227
Danksagung 241
Literaturverzeichnis 243
Personenregister 250
Sachregister 252
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Mannoni, Maud
Verfasser*innenangabe: Maud Mannoni. Mit Beitr. von Robert Lefort ... Aus d. Franz. von Grete Osterwald
Jahr: 1987
Verlag: Frankfurt am Main, Athenäum [u.a.]
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PN.AT
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ISBN: 3-610-04692-9
Beschreibung: 255 S.
Schlagwörter: Antipsychiatrie, Antipädagogik, Erziehung, Kind, Verhaltensstörung, Antisoziale Störung, Auffälliges Verhalten, Child (eng), Childhood (eng), Children (eng), Conduct disorder, Education (eng), Erziehungspraxis, Kinder, Kindesalter, Kindheit, Kindschaft, Schwererziehbarkeit, Verhaltensauffälligkeit
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Lefort, Robert; Osterwald, Grete
Sprache: Deutsch
Originaltitel: Education impossible <dt.>
Fußnote: Literaturverz. S. 243 - 249
Mediengruppe: Buch