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Die Geschichte der Sozialversicherungsselbstverwaltung in Österreich

Grandl, Robert
Robert Grandl
Wien, Verlag des ÖGB
Mediengruppe: Buch
Bände

Inhalt

Das Forschungsprojekt "Die Geschichte der Sozialversicherungsselbstverwaltung in Österreich" wurde 1998 auf Initiative von ÖGB und AK Wien ins Leben gerufen und mit dessen Durchführung das Institut zur Erforschung der Geschichte der Gewerkschaften und Arbeiterkammern an der Arbeiterkammer Wien beauftragt. Das Forschungsprojekt gliedert sich in drei Teile: Der erste Teil, der 2004 abgeschlossen wurde und in Buchform vorliegt (1) , behandelt die Zeit von den Anfängen der Selbstverwaltung in der österreichischen Sozialversicherung (inklusive ihrer Vorgeschichte) bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Der zweite Teil, der voraussichtlich 2007 abgeschlossen sein wird, beschäftigt sich mit der Frage der sozialen Selbstverwaltung in Österreich während der Zwischenkriegszeit und der dritte Teil schließlich umfasst den Zeitraum vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart. Inhaltlicher Schwerpunkt des Forschungsprojekts ist die Frage der Arbeitnehmermitbestimmung in den Verwaltungsgremien der österreichischen Sozialversicherung unter Miteinbeziehung der demokratischen Strukturen in den bis in die Zeit der Ersten Republik bestehenden gewerkschaftseigenen Versicherungseinrichtungen (gewerkschaftliches Versicherungs- und Unterstützungswesen). In diesem Kontext werden sowohl die gesetzlichen und statutarischen Grundlagen für die Arbeitnehmermitbestimmung in der österreichischen Sozialversicherung als auch die Praxis der sozialen Selbstverwaltung einer genauen Analyse unterzogen. Dabei lässt sich, vor allem im Hinblick auf die Frühzeit der österreichischen Sozialversicherung (1887-1914), ein starker Gegensatz zwischen Theorie und Praxis erkennen: Während den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf Basis der Sozialversicherungsgesetze teilweise relativ starke Mitbestimmungsmöglichkeiten eingeräumt wurden, waren in der Praxis oftmals die Unternehmer- und Behördenvertreter in der Sozialversicherung die dominanten Kräfte. (2)Dabei wurden von diesen Kräften, vor allem im Zusammenhang mit den Wahlen zu den Verwaltungsgremien der Sozialversicherung (3) , teilweise massive Repressionen und Schikanen gegen sozialdemokratische Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter sowie gegen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eingesetzt, die der sozialistischen Arbeiterbewegung nahe standen. (4)Damit sollte die Machtposition der Unternehmer- und Behördenvertreter in den Verwaltungsgremien der Sozialversicherung abgesichert werden und ein verstärkter Einfluss von sozialdemokratisch gesinnten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in diesen Gremien verhindert werden. Neben der Analyse der Theorie und Praxis der sozialen Selbstverwaltung in Österreich werden auch die Auswirkungen der Selbstverwaltung und Arbeitnehmermitbestimmung auf die Versicherten einer näheren Analyse unterzogen, etwa im Hinblick auf die Form und das Ausmaß der verschiedenen Versicherungsleistungen, hinsichtlich des Beitragswesens oder des Verhältnisses der Krankenkassen zu Ärztinnen und Ärzten, Apotheken und Spitälern, vor allem hinsichtlich der Vertragsgestaltung u. a. m.

Details

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Verfasser*innenangabe: Robert Grandl
Verlag: Wien, Verlag des ÖGB
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