Hochbegabung und Liebe Wie gelingt Hochbegabten die Liebe, und zwar die Liebe zu sich selbst, zu (einem) anderen Menschen und zum Leben allgemein? Aufgrund ihrer vielen Gedanken, intensiven Gefühle und hohen Ansprüche wird die Liebe für Hochbegabte oft zu einer großen Herausforderung. Selbstzweifel, Perfektionismus und die Erfahrung, in den Augen anderer „falsch“ zu sein, erschweren ihnen häufig eine gesunde Selbstliebe. Einen geliebten Menschen auf Augenhöhe zu finden gerät schnell zur Suche nach der „Nadel im Heuhaufen“, und in Partnerschaften fällt ihnen eine stimmige Balance aus Nähe und Autonomie oft schwer. Auch die „Lebensliebe“ wird bei vielen Hochbegabten immer wieder durch Sinnkrisen und Depressionen erschüttert. Dabei sind sie zugleich oft zu tiefer Liebe und intensivem Glücksempfinden fähig. Andrea Schwiebert ermutigt hochbegabte Menschen dazu, auch in der Liebe im Einklang mit sich selbst zu leben und individuelle Wege zu gelingender Kommunikation und zu mehr Verbundenheit mit sich selbst, mit anderen Menschen und mit dem Leben zu entdecken, die häufig außerhalb der Norm zu finden sind.
Inhalt
Einleitung................................................................................................................. 9
1. Verständnis von Hochbegabung und Liebe in diesem Buch............................ 15
1.1 Hochbegabung und Hochsensibilität............................................................ 15
1.2 Liebe ist......................................................................................................... 20
TEIL I: SELBSTLIEBE.................................................................................................... 23
2. Ohne Selbstliebe ist alles nichts.................................................................... 25
2.1 Das ambivalente Verhältnis Hochbegabter zur Selbstliebe........................... 25
2.2 Mangelnde Spiegelung und ihre Auswirkungen.......................................... 27
2.3 Hochbegabt oder narzisstisch?...................................................................... 39
3. Leistungsorientierung und unrealistische Erwartungen an sich selbst........... 45
3.1 Selbstdefinition über Leistung....................................................................... 45
3.2 Das Impostor-Syndrom und ein unerbittlicher Antrieb............................... 47
3.3 Eine paradoxe Doppelbotschaft (gerade für Frauen):
„Sei gut, aber nicht zu gut!"......................................................................... 52
4. Ersatzerklärungen und Scham bei (unerkannter) Hochbegabung................... 62
4.1 „Ich bin falsch - und suche Gründe dafür“................................................... 62
4.2 Erfahrungen von Ablehnung und Scham..................................................... 67
4.3 Gesellschaftlicher Einfluss: zwischen Selbstoptimierung
und überkommenen Rollenerwartungen.................................................... 79
TEIL II: LIEBEVOLLE BEZIEHUNGEN............................................................................ 87
5. Verbundenheit finden und Liebe leben: platonische Beziehungen................. 89
5.1 Einsamkeit oder besonders intensive Freundschaften?............................... 91
5.2 Hochbegabung und Familie......................................................................... 102
5.2.1 Die Herkunftsfamilie.................................................................................... 102
5.2.2 Die eigene Familie........................................................................................ 106
5.3 Herausforderungen und Chancen in der Kommunikation......................... 112
5.4 Menschenfreundlich oder von Menschen enttäuscht und lieber allein?..... 118
6. Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen:
Partner:innensuche für Hochbegabte............................................................ 124
6.1 Beziehungsbiografien Hochbegabter........................................................... 124
6.2 Augenhöhe und hohe Ansprüche: Was zieht Hochbegabte an
und wo finden sie Partnerinnen?................................................................ 130
6.3 Matching impossible? ................................................................................. 136
6.3.1 Hochbegabte Frauen und männliche Partner............................................ 136
6.3.2 Hochbegabte, die „doppelt anders“ sind...................................................... 139
6.4 Partnerinnensuche auf der Basis von Selbstliebe und Offenheit................ 146
7. Gefühlsintensität und Komplexität im Beziehungsalltag Hochbegabter..... 151
7.1 Leben mit gleichfalls hochbegabten oder mit
normalbegabten Partnerinnen ........................................................ 151
7.2 Kommunikationsfallen: Fehlinterpretationen und
gegenseitiges Kritisieren............................................................................... 155
7.3 Komplexität als Herausforderung für die Liebe........................................... 161
7.4 Raum für Alleinsein und eigene Projekte in Konkurrenz
mit der Zweisamkeit..................................................................................... 166
7.5 Hohe Gefühlsintensität und ihre Auswirkungenauf die Liebe..................... 172
8. Vielschichtigkeit und Gegensätzlichkeit:
Leben und Lieben in Spannungsfeldern......................................................... 186
8.1 Geben versus Nehmen, Aktivität versus Passivität:
Rollenverteilung in den Partnerschaften Hochbegabter............................. 187
8.2 Bestätigungsbedürfnis und Anpassung versus
Autonomie und Freiheitsliebe...................................................................... 191
8.3 Nähe versus Distanz: Ein komplexes Bindungsverhalten
ist noch keine Bindungsangst........................................................... 201
9. Beziehungsmodelle, Sexualität und Geschlechtsidentität............................ 217
9.1 Gefühlsintensität und Sinnlichkeit versus Kopflastigkeit und
Ausgrenzungserfahrungen: Was macht das mit dem Sex?.......................... 217
9.2 Sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität und
Beziehungsformen bei Hochbegabten.............................................. 226
TEIL III: LEBENSLIEBE................................................................................................. 243
10. Lebensliebe und Risikofaktoren für Depressionen bei Hochbegabten ......... 245
10.1 Begabungsspezifische Lebensliebe-Bremsen und
die existenzielle Depression.............................................................. 246
10.2 Nicht-Passung, Einsamkeit und die Rolle des Internets............................... 250
11. Overexcitability, Stress und gesundheitliche Einschränkungen..................... 254
11.1 (Ungünstige) Bewältigungsversuche bei emotionaler Intensität.................. 255
11.2 Die psychische und körperliche Gesundheit Hochbegabter........................ 265
12. Sinnsuche........................................................................................................ 281
12.1 Verzweiflung angesichts der Probleme in der Welt....................................... 281
12.2 Sinnkrisen angesichts der persönlichen Lebensgestaltung........................... 284
13. Nicht ausgelebte Energie raubt Lebensliebe................................................... 295
13.1 Wohin mit all der Lebensenergie? Viel Energie braucht
viele Ausdrucksmöglichkeiten ......................................................... 296
13.2 Bore- und Burn-out...................................................................................... 297
13.3 Sich selbst im Weg stehen............................................................................. 299
14. Trauma, Begabung und Sensibilität................................................................ 308
14.1 Trauma und Hochbegabung: Unterschiede,
Gemeinsamkeiten, Ursachen und Wechselwirkungen..................... 308
14.2 Hochbegabt und traumatisiert: doppelte Herausforderung
für eine stabile Lebensliebe............................................................... 311
15. Mit Begleitung oder aus eigener Kraft: Psychotherapie und
Selbsttherapie für Hochbegabte........................................................ 315
15.1 Psychotherapie und Beratung für Hochbegabte.......................................... 315
15.2 Die persönliche Stabilisierung und Weiterentwicklung
selbst in die Hand nehmen: Selbsttherapie....................................... 321
Wie Hochbegabten die Liebe gelingt - Zusammenfassung und Ausblick................. 324
Dankesworte........................................................................................................... 329
Literatur.................................................................................................................. 331