Didaktik ist der Kern der Bildungsarbeit in Theorie und Praxis. Didaktik ist jedoch nicht nur Lehre, sondern Ansprache von Zielgruppen sowie Gestaltung von Bildungsprogrammen und Lernkulturen. Zur Didaktik gehören deshalb auch die Ermittlung des Bildungsbedarfs und der Bildungsbedürfnisse, die Qualitätssicherung und eine ökologische Bilanzierung.
Das hier dargestellte didaktische Konzept orientiert sich an der Erkenntnistheorie des Konstruktivismus. Diese neurobiologisch fundierte Theorie betont, dass Lernen ein selbstgesteuerter, biographisch beeinflusster Prozess ist. Lernen wird also nicht lediglich als eine Reaktion auf Lehre verstanden. Überspitzt formuliert: Erwachsene sind lernfähig, aber unbelehrbar; sie lernen nur das, was für sie relevant und "viabel" ist; sie hören nur zu, wenn sie zuhören wollen.
Konstruktivistisch gesehen ist Didaktik vor allem die Planung von Lernmöglichkeiten, die die Selbstverantwortung der Lernenden respektiert. Hierzu liefert das Buch zentrales Didaktik-Wissen und gibt wertvolle Orientierungshilfen zum didaktischen Handeln.
AUS DEM INHALT
Vorwort 6
1. Didaktik = die Kunst, allen alles ganz zu lehren
1.1 Didaktik - Versuch einer Annäherung 9
1.2 Ebenen didaktischen Handelns 15
1.3 Von der Vermittlungsdidaktik zur Aneignungsdidaktik 19
1.4 Schulpädagogik und Erwachsenenbildung 23
1.5 Didaktische Impulse des "radikalen Konstruktivismus" 27
2. Psychologische, gesellschaftliche und institutionelle
Bedingungen der Didaktik
2.1 Erwachsene: lernfähig, aber unbelehrbar? 35
2.2 Lernstile und Lernmilieus 40
2.3 Geschlechterdifferenzen des Lernens und Lehrens 48
2.4 Demographischer Wandel: Lernen im Alter 54
2.5 Gesellschaftliche Aspekte der Didaktik 64
2.6 Neue Lernkulturen 68
3. Angebot und Nachfrage
3.1 Bildungsbedürfnisse Erwachsener 75
3.2 Der gesellschaftliche Bildungsbedarf 82
3.3 Programmplanung im Spannungsfeld 87
4. Didaktische Theorien
4.1 Bildungstheoretische Didaktik 92
4.2 Curriculumtheoretische Didaktik 96
4.3 Identitätstheoretische Didaktik 100
4.4 Erraöglichungsdidaktik 104
5. Didaktische Prinzipien
5.1 Zielgruppenorientierung 111
5.2 Teilnehmerorientierung 117
5.3 Selbstgesteuertes Lernen 125
5.4 Deutungsmusteransatz 130
5.5 Sprache 134
5.6 Nonverbale Kommunikation 142
5.7 Perspektivverschränkung 145
5.8 Lernzielorientierung 149
5.9 Inhaltlichkeit 152
5.10 Metakognition 155
5.11 Emotionalität 158
5.12 Handlungsrelevanz 165
5.13 Ästhetisierung 171
5.14 Zeitlichkeit 176
5.15 Humor 181
6. Didaktische Handlungsfelder
6.1 Ankündigungstexte 187
6.2 Motivierung 190
6.3 Planungscheckliste 193
6.4 Veranstaltungszeit und -dauer 195
6.5 Lernorte und Lernräume 198
6.6 Lehr-/Lernvereinbarungen 202
6.7 Dramaturgie 204
6.8 Didaktische Reduktion und Rekonstruktion 207
6.9 Popularisierung von Wissenschaft 210
6.10 Schlüsselqualifikationen 214
6.11 Lerndiagnose 218
6.12 Gruppendynamik 222
6.13 Teamteaching 227
6.14 Rituale und Regeln 230
6.15 Konfliktmanagement 233
6.16 Ökologische Bilanzierung 237
6.17 Heimlicher Lehrplan 240
6.18 Kursabbruch 243
6.19 Lehre 249
6.20 Instructional design 255
6.21 Tagungsdidaktik 257
6.22 Wissensmanagement 259
6.23 Qualitätsentwicklung 262
6.24 Zertifizierung informellen Lernens 270
7. Perspektiven didaktischer Forschung 273
8. Anhang
8.1 Literatur 281
8.2 Didaktisches Glossar 300