Erfolgreiche Psychotherapie kann Leiden lindern und Kosten senken - jedoch sprechen die Hälfte aller Klienten nicht auf Psychotherapien an oder zeigen sogar eine Zustandsverschlechterung. Oftmals sind es unbewusste Verhaltensweisen und Widerstände, die eine erfolgreiche therapeutische Zusammenarbeit verhindern und zu Frust und Verlust der Motivation bei Therapeuten und Klienten führen. Das vorliegende Handbuch unterstützt Therapeuten dabei, gemeinsam mit ihren Klienten diese Widerstände zu erkennen, zu bearbeiten und zu überwinden. So wird es möglich, den Menschen hinter dem Widerstand zu erreichen, das therapeutische Bündnis zu stärken und heilsame Prozesse anzustoßen. Das Buch basiert auf der Intensiven Psychodynamischen Kurzzeittherapie und formuliert eine neue Metapsychologie des Unbewussten. Die evidenzbasierten Techniken werden durch reale Sitzungsbeispiele anschaulich beschrieben und sind direkt in der Praxis einsetzbar.
Inhalt
Danksagungen 10
Einleitung 13
Teil 1 Eine neue Metapsychologie des Unbewussten
1 Bindungstrauma, Übertragung und Gegenübertragung 19
Übertragung 20
Gegenübertragung 21
2 Unbewusste Angst und Abwehrmechanismen 23
Unbewusste Angst in der quergestreiften (willkürlichen) Muskulatur 24
Affektisolation 26
Unbewusste Angst in der glatten Muskulatur . 26
Verdrängung 29
Denk- und Wahrnehmungsabbruch . 29
Projektion, Projektive Identifikation und Spaltung 31
Motorische Konversion 32
Hauptwiderstand gegen Schuldgefühle 34
Zusammenfassung: Hauptabwehr und korrespondierende Körpermuster .35
Taktische Abwehrmechanismen 35
Bewusste versus unbewusste Gefühle und Angst 37
3 Für ISTDP geeignete Patienten 39
Spektrum der psychoneurotischen Störungen . 40
Spektrum der Patienten mit fragiler Charakterstruktur 41
Kontraindikationen für eine ISTDP Erstsitzung (»Probetherapie«) 42
Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung von intensiver dynamischer Kurzzeitpsychotherapie 42
4 Komplexe Übertragungsgefühle und die unbewusste therapeutische Allianz 44
Drei zentrale Faktoren 44
Komplexe Übertragungsgefühle 44
Unbewusste therapeutische Allianz . 45
Arbeiten mit der unbewussten therapeutischen Allianz 49
Unbewusste therapeutische Allianz versus Psychose 50
5 Körperliches Erleben der Emotionen 51
Positive Gefühle 51
Wut 51
Schuldgefühle 52
Trauer 52
Ein Kontinuum zwischen Gedanken und Gefühlen 52
Teil 2 Klinische Anwendung
6 Beginn der Behandlung 57
Schritt 1: Überwinden anfänglicher Barrieren 57
Schritt 2: Erkennen der Phänomene im Vordergrund 61
Schritt 3: Psychodiagnostik 63
Fünf Parameter zur Wahl der richtigen Interventionen 65
Exploration 66
7 Wenn die Signale fehlen . 68
Fehlen eines unbewussten Problems 68
Unbewusste Angst nimmt andere Wege 68
Charakterabwehr blockiert den Anstieg komplexer Übertragungsgefühle 69
Organische, zerebrale und weitere Ursachen 70
Projektion, projektive Identifikation oder Spaltung 70
Verdrängung 71
Selbstmordabsichten oder Mordpläne .71
Technische Probleme 72
8 Mobilisierung in der Übertragung (gering-, mittel-, hochgradig) 73
Geringgradige Mobilisierung 74
Mittelgradige Mobilisierung der komplexen Übertragungsgefühle 75
Hochgradige Mobilisierung: Widerstand in der Übertragung 75
9 Druck: Den Widerstand überwinden 77
Druck versus Herausforderung 77
Beispiele für die Applikation von Druck 77
Die Wirkungen von Druck entlang der Spektren geeigneter Patienten 80
Der richtige Zeitpunkt für Druck 81
Technische Schwierigkeiten bei der Applikation von Druck 82
10 Klärung und Herausforderung 84
Der richtige Zeitpunkt für Klärung 84
Auswirkungen der Klärung 84
Herausforderung 85
Der richtige Zeitpunkt für Herausforderung 85
Wirkung der Herausforderung 85
11 Vollkonfrontation 89
Die Beschaffenheit der Vollkonfrontation 89
Die Funktion der Vollkonfrontation 91
Verschiedene Formen der Vollkonfrontation 91
12 Patienten mit geringem Widerstand: die offene Türe 100
Behandlungsablauf bei Patienten mit geringem Widerstand 101
Herausforderungen bei der Arbeit mit Patienten mit geringem Widerstand 104
Ergebnisse 105
13 Patienten mit mäßigem Widerstand: der bewachte Keller 106
Behandlungsphasen bei Patienten mit mäßigem Widerstand . 107
Erstsitzung bei Patienten mit mäßigem Widerstand 107
Teilweise versus weitgehende versus umfassende Erschließung des
Unbewussten 109
Herausforderungen in der Arbeit mit Patienten mit mäßigem Widerstand 130
Gegenübertragung bei Patienten mit mäßigem Widerstand 133
Ergebnisse 133
14 Patienten mit großem Widerstand: die befestigte Burg 135
Behandlungsphasen bei Patienten mit großem Widerstand 136
Erstsitzung (»Probetherapie«) 137
Behandlungsverlauf nach der Erstsitzung 183
Die Phase des wiederholten Erschließens 184
Das Durcharbeiten 186
Der Abschluss 187
Herausforderungen bei der Arbeit mit Patienten mit großem Widerstand 188
Gegenübertragung 191
Ergebnisse 191
15 Patienten mit großem Widerstand und Verdrängung: der gelähmte Gefangene 193
Überlegungen zur Behandlung 194
Behandlungsphasen 194
Typische Erscheinungsformen 194
Ersteinschätzung . 195
Fallvignette: Anfängliche Barrieren bei schwerer Depression . 196
Psychodiagnostik . 197
Fallvignette: Psychodiagnostische Untersuchung 197
Das abgestufte Format der ISTDP 199
Technische Aspekte für die Anwendung des abgestuften Formats 200
Fallvignette: Die vierte einstündige Sitzung 204
Fallvignette: Die achte einstündige Sitzung 207
Leitlinien für das Zusammenfassen . 210
Auswirkungen der ersten Erschließung des Unbewussten 211
Weitgehende Erschließung: Durchtritt von Schuldgefühlen 211
Verbesserung der unbewussten therapeutischen Allianz: wiederholtes Erschließen des Unbewussten 231
Beschaffenheit der Interventionen 233
Verbleibender Behandlungsprozess 241
Herausforderungen bei der Arbeit mit Patienten mit großem Widerstand und Verdrängung 242
16 Fragile Charakterstruktur: Terror im Verlies 244
Metapsychologie von Patienten mit fragiler Charakterstruktur 244
Spektrum der Patienten mit fragiler Charakterstruktur 246
Behandlungsphasen bei Patienten mit leicht bis
mäßig fragiler Chrarakterstruktur 247
Phase 1: Ersteinschätzung 248
Fallvignette: Fragile Charakterstruktur: 45-jähriger Geschäftsmann 249
Phase 2: Stufenweises Vorgehen – Bringt strukturelle Veränderungen 265
Phase 3: Erste Durchbrüche und Erschließungen des Unbewussten . 283
Phase 3: Siebente Therapiesitzung – Strukturelle Veränderungen und Erschließung 305
Phase 3–5: Leicht bis mäßig fragile Charakterstruktur 322
Herausforderungen bei der Arbeit mit Patienten mit fragiler Charakterstruktur 323
Ergebnisse 325
17 Schwerfragile Charakterstruktur: Gebrochen und verängstigt 326
Behandlungsphasen bei schwerfragiler Charakterstruktur 327
Phase 2: Multidimensionale Strukturveränderung 330
Aktivität der Therapeuten 331
Psychische Integration Vignette 1: Arbeiten mit projektiven Identifikationen 333
Psychische Integration, Vignette 2: Arbeit mit Selbsthass und Projektion 337
Deaktivieren sie selbsteskalierende projektive Prozesse: Schuldgefühle 344
Die Selbsteskalation unterbrechen: Vignette 1 344
Unterbrechung von Selbsteskalation: Vignette 2 347
Ergebnisse der Arbeit in Phase 2: Mehr Integration 350
Phase 3–5 bei schwerfragiler Charakterstruktur 350
Schlussfolgerung 354
Anhang Empirische Grundlagen von psychodynamischer Kurzzeitpsychotherapie und intensiver dynamischer Kurzzeitpsychotherapie 355
Prozesstudien 355
Ergebnisforschung von Fallserien 355
Randomisierte kontrollierte Studien 357
Meta-Analysen 358
Kosteneffektivität 359
Literatur 361
Stichwortverzeichnis 365