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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: NN.UL Hupk / College 6a - Naturwissenschaften	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0
Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: NN.UL Hupk / College 6a - Naturwissenschaften	Status: Entliehen	Frist: 06.12.2024	Vorbestellungen: 0

Kritische, strukturierte Einführung, die unterschiedliche Strategien zum Naturschutz aufzeigt.

 

 

In Naturschutzgebieten geschieht vieles, das auf den ersten Blick widersprüchlich ist. So werden beim Pflegeeinsatz Blumenwiesen abgemäht, wo doch alle dort wachsenden Pflanzen unter Naturschutz stehen. An anderer Stelle werden im Flachmoor geschützte Schilfbestände abgebrannt oder in einem Dünenschutzgebiet die oberste Bodenschicht mit Planierraupen abgetragen. Wiederum andere Flächen sollen völlig unberührt von menschlichen Eingriffen bleiben. Der Autor Klaus-Dieter Hupke zeigt die verschiedenen Strategien von Naturschutz auf. Er zeigt auch, dass Naturschutz zumeist gerade das nicht ist, was der Begriff im Kern aussagt: "Schutz der Natur". In Mitteleuropa handelt es sich bei Naturschutzgebieten im Gegenteil überwiegend um die Relikte alter Agrar- und damit Kulturlandschaften. Oftmals stehen auch ästhetische Aspekte eines Landschaftsausschnitts bei der Ausweisung als Naturdenkmal oder Naturschutzgebiet im Vordergrund. Darüber hinaus läuft der Naturschutz Gefahr, zur Ersatzhandlung und zum Alibi für eine in Mitteleuropa wie global immer noch wachsende Zerstörung traditioneller und naturnaher Landschaftssysteme zu werden.

Die aktualisierte zweite Auflage bezieht die Folgen des Klimawandels für den Naturschutz nun explizit ein und hat auch an einigen Stellen für die entsprechenden Leser einen stärkeren Bezug auf Österreich sowie auf den zentralalpinen Raum eingearbeitet.

 

 

Aus dem Inhalt:

1 Was ist für uns Natur? 1 / 2 Warum Naturschutz? 9 / Historische Entwicklung des Naturschutzgedankens 9 / Zur Vielfalt und zum Wandel naturschutzethischer Begründungen 18 / 3 Warum der Naturschutz gegenüber Umweltschutz und Tierschutz die schlechteren Karten hat 29 / 4 Naturschutz - auf welchen Flächen? 39 / 5 Extremstandorte - von der Wirtschaft gemieden, vom Naturschutz bevorzugt? 47 / 6 Verwirrende Vielfalt - Flächenkategorien des Natur- und Landschaftsschutzes: Naturschutzgebiete, Nationalparks, Naturdenkmäler, Landschaftsschutzgebiete, Naturparks 51 / 7 Welche Natur wollen wir wie schützen? 61 / 8 Die Konstruktion von natürlichen Gleichgewichten - ideelle Ausgangsbasis der Forderung nach Naturschutz 75 / 9 Hilfe für bedrohte Arten? Rote Listen und Gefährdungskategorien 79 / 10 Von Vögeln und von Tagfaltern: Wie der Naturschutz seine Sympathien verteilt 87 / 11 Was gefährdet die Natur? 93 / 12 ¿Frevler" und ,,Helfer": Die Akteure im Naturschutz 105 / 13 Natur, die keinen Schutz verdient: Spontane Vegetation, Ruderalgesellschaften, Neophyten und Neozoen 119 / 14 Prozessschutz als Alternative und als Königsweg? 133 / 15 Natur, wo sie keiner erwartet; in der Stadt 141 / 16 Militärisch genutztes Gelände - ein Naturidyll? 153 / 17 Natur aus zweiter Hand: Renaturierung von Steinbrüchen und Tagebauen 159 / 18 Ist Natur nur dann intakt, wenn alle Arten gleichmäßig zunehmen? 165 / 19 Naturschutz ist durchaus erfolgreich: das Beispiel großer Tierarten 171 / 20 Lebensräume für den Flächenschutz in Mitteleuropa 187 / Waldökosysteme 187 / Magerrasen 192 / Wiesen und Weiden 197 / Moore 201 / Stillgewässer und Gewässerufer 208 / Hochgebirgsökosysteme 214 / Wattenmeer 225 / 21 Kleinbiotope und ihre Bedeutung für Biodiversität und Naturschutz 229 / 22 Geologische Landschaftsobjekte im Naturschutz 245 / 23 Flussbegradigung vs. Flussrenaturierung 249 / 24 Naturschutz im Wald: Naturwald - Dauerwald - Kahlschlag, 257 / 25 Agrare Begleitprogramme des Naturschutzes in Deutschland 263 / Ackerrandstreifen- und Blühstreifen-Programme 263 / Flächenstilllegungs- und Flächenextensivierungsprogramme 267 / Wiesenbrüterprogramme 270 / 26 Auch Europa mischt mit: Bundesnaturschutzgesetz, FFH und Natura 2000 273 / 27 Zur Rolle von Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) im Naturschutz 277 / 28 Das Tafelsilber der DDR? Naturschutz und Naturschützer in den östlichen Bundesländern 281 / 29 Die Weltmeere und Antarktika - international, daher schutzlos? 289 / 30 Wie wird außerhalb Europas die Natur geschützt? 297 / Das Beispiel USA 297 / Brasilien als Beispielfall für ein lateinamerikanisches Schwellenland 303 / Afrikanische Staaten 310 / Indien 319 / 31 Naturschutz in der Dritten Welt - eine Säule des Neokolonialismus? 327 / 32 Die Natur verschwindet, der Naturschutz kommt? - Zur Alibifunktion von Naturschutz und von naturgeschützten Flächen 333 / 33 Naturschutz in Zeiten des Klimawandels 339 / 34 Wanderer, Radfahrer, Autofahrer: Wie Freizeitmodalitäten unseren Blick auf die Natur prägen 361 / 35 Mensch und Natur - ein konstruierter Gegensatz? 365 / 36 Ideensuche: Wie kann Naturschutz gesellschaftlich begründet und verankert werden? 369 / 37 Naturschutz contra Zeitgeist? 375 / 38 Der Nutzen der Vielfalt: Realität, Poesie oder Esoterik? 379 / 39 Zur Zukunft des Naturschutzes 387 / 40 Nachklapp: Naturschutzfachlichkeit geht alle an! 397 / Literatur 401 / Stichwortverzeichnis 413