Durch die krisenhafte Entwicklung des Arbeitsmarktes für benachteiligte Jugendliche hat sich Soziale Arbeit im Übergangssystem etabliert. Jedoch gibt es wenig pädagogische Konzepte und Gestaltungsansätze, die maßgebliche Inhalte der Benachteiligtenförderung im Rahmen Sozialer Arbeit aufgreifen. Das Lehrbuch gibt eine interdisziplinäre Einführung in das Arbeitsfeld, greift spezifische Kenntnisse in einem ausgewogenen Theorie-Praxis-Verhältnis auf und reflektiert diese kritisch.
Die langfristigen krisenhaften Entwicklungen im schulischen Bildungs-, beruflichen Ausbildungs- und Beschäftigungswesen in der Bundesrepublik wirken auf Soziale Arbeit ein. In den letzten Jahren haben sich vielfältige Handlungsfelder im Rahmen der Integration benachteiligter Jugendlicher in die Arbeitswelt entwickelt. Die Förderung von benachteiligten Jugendlichen bietet für viele Absolventinnen und Absolventen des Hochschulstudiums der Sozialen Arbeit einen beruflichen Einstieg. Jedoch gibt es wenig pädagogische Konzepte und Gestaltungsansätze, die maßgebliche Inhalte der Benachteiligtenförderung im Rahmen Sozialer Arbeit thematisieren. Dies gilt auch im Zusammenhang mit den unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen für sogenannte Übergangssysteme. Das Lehrbuch gibt eine interdisziplinäre Einführung in das Arbeitsfeld, greift spezifische Kenntnisse in einem ausgewogenen Theorie-Praxis-Verhältnis auf und reflektiert diese kritisch.
Inhalt
Kapitel 1
Einleitung 11
Angelika Diezinger
Kapitel 2
Soziale Arbeit in der Integrationshilfe:
multidisziplinäre Annäherung 15
Ulrike Zöller
2.1 Problembeschreibung 16
2.2 Begriffsklärungen 20
2.2.1 Benachteiligtenförderung 20
2.2.2 Übergangssystem 21
2.2.3 Übergangsmanagement 23
2.2.4 Jugendsozialarbeit/Jugendberufshilfe 24
2.3 Das Spannungsfeld Jugendberufshilfe, Benachteiligten
förderung und Übergangssystem im Spiegel Sozialer Arbeit 27
2.4 Aspekte des Jugendalters aus soziologischer und
sozialpsychologischer Sicht 29
2.4.1 Die Begriffe Statuspassage und Übergang in den Beruf 30
2.4.2 Soziale Arbeit mit Jugendlichen aus
sozialpsychologischer Sicht 32
2.4.3 Anforderungen an die Soziale Arbeit hinsichtlich einer
Begleitung zur Bewältigung der Lebensphase Jugend 35
2.5 Folgerungen für die Soziale Arbeit 39
Literatur 39
Kapitel 3
Übergänge in den Beruf: institutionelle und
individuelle Rahmenbedingungen 45
Angelika Diezinger
3.1 Zur Bedeutung der Erwerbsarbeit in modernen Gesellschaften 45
3.2 Strukturen des Arbeitsmarktes 48
3.2.1 Strukturierung und Segmentierung des Arbeitsmarkts 49
3.2.2 Die Entwicklung des deutschen Arbeitsmarkts 54
3.2.3 Neue Arbeitsanforderungen 57
3.3 Beruf: die zentrale Institution des Erwerbslebens 59
3.3.1 Das Konzept der beruflichen Fachlichkeit 59
3.3.2 Differenzierung und Segmentierung der Berufsstruktur 61
3.3.3 Erosion des Berufs? 63
3.4 Das deutsche Berufsbildungssystem 64
3.4.1 Das duale System 65
3.4.2 Das Schulberufssystem 67
3.4.3 Das Übergangssystem 68
3.4.4 Übergangsverläufe 70
3.5 Berufliche Sozialisation 73
3.6 Folgerungen für die Soziale Arbeit 77
Literatur 78
Kapitel 4
Rechtliche Rahmenbedingung 83
Alexander Schmid
4.1 Rechtliche Einordnung der Jugendberufshilfe 83
4.2 Übersicht über Förderleistungen für junge Menschen 85
4.3 Arbeitsförderungsgesetz (SGB III) 87
4.3.1 Beratungsverpflichtung für alle jungen Menschen 89
4.3.2 Vertiefte Berufsorientierung 89
4.3.3 Berufseinstiegsbegleitung 89
4.3.4 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen 90
4.3.5 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme mit
Förderung Hauptschulabschluss 92
4.3.6 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen mit
produktionsorientiertem Ansatz (BvB-Pro) 93
4.3.7 Vermittlungsangebote und Leistungen aus dem
Vermittlungsbudget 94
4.3.8 Aktivierung und berufliche Eingliederung 95
4.3.9 Zuschüsse für Arbeitgeber 95
4.3.10 Ausbildungsbegleitende Hilfen 96
4.3.11 Außerbetriebliche Berufsausbildung 99
4.4 Förderungsbedürftige junge Menschen und das SGB II 101
4.4.1 Der Grundsatz des Forderns im SGB II 103
4.4.2 Der Grundsatz des Förderns im SGB II 103
4.4.3 Förderleistungen gem. § 16 Abs. 1 SGB II i.V.m.
Regelungen aus dem SGB III 104
4.4.4 Förderleistungen unmittelbar aufgrund des SGB III 105
4.5 Träger-und Maßnahmezulassung sowie Vergaberecht 107
4.5.1 Trägerzulassung und Maßnahmenzulassung 108
4.5.2 Vergaberecht 109
4.6 Leistungen nach SGB VIII - Kinder- und Jugendhilfe 113
4.6.1 Jugendberufshilfe und weitere Leistungen nach SGB VIII 113
4.6.2 Abgrenzung von SGB II und SGB VIII 115
4.6.3 Abgrenzung zwischen SGB III und SGB VIII 117
4.6.4 Eigenständige Bedeutung der Jugendberufshilfe
nach § 13 SGB VIII 118
4.7 Arbeitsmarktförderung durch den ESF, Bundes- und
Landesprogramme 118
4.7.1 Europäischer Sozialfonds 119
4.7.2 Bundes-, Landes-und Kommunalprogramme 121
4.7.3 Strukturelles Defizit 123
4.8 Verwaltungshandeln bei Förderleistungen 124
4.8.1 Bindung an das Gesetz 124
4.8.2 Ermessen bei Förderleistungen 125
4.8.3 Unterschied Ermessen - unbestimmte Rechtsbegriffe 128
4.8.4 Grundsatz der Verhältnismäßigkeit 129
4.9 Ausblick 130
Literatur 131
Kapitel 5
Ausgewählte theoretische Ansätze und Methoden 137
Ulrike Zöller
5.1 Ausgewählte theoretische Ansätze 139
5.1.1 Anerkennungstheoretische Ansätze 139
5.1.2 Übergangstheoretische Ansätze 143
5.1.3 Partizipative dienstleistungsorientierte Ansätze und
der Capabilities Approach 148
5.2 Ausgewählte methodische Ansätze 154
5.2.1 Personzentrierter Ansatz 154
5.2.2 Gruppenpädagogische Ansätze/Themenzentrierte
Interaktion (TZI) 158
5.2.3 Case Management 163
5.3 Migrationstheoretische Einführung 170
5.3.1 Pädagogische Paradigmen im Zusammenhang
mit Migration in der Bundesrepublik Deutschland 171
5.3.2 Einbettung von Integration und Inklusion in den
migrationstheoretischen Kontext Sozialer Arbeit 176
5.3.3 Erforderliche Kompetenzen für migrationsbezogene
Soziale Arbeit in der Jugendberufshilfe 179
5.4 Folgerungen für die Soziale Arbeit mit Jugendlichen
im Übergangssystem 182
Literatur 182
Kapitel 6
Grundlagen des Sozialmanagements in den
beruflichen Integrationshilfen 191
Bettina Müller
6.1 Institutionelle Rahmenbedingungen beruflicher
Integrationshilfen 192
6.1.1 Verortung im Wohlfahrtsmix 193
6.1.2 Angebote 195
6.1.3 Kostenträger und beteiligte Professionen 197
6.2 Sozial- und arbeitsmarktpolitische Entwicklungen und
Steuerungsinstrumente 199
6.2.1 Neue Steuerung und Ökonomisierung 199
6.2.2 Aktivierungsparadigma und Individualisierung 201
6.2.3 Logiken und Instrumente des arbeitsmarktlichen
Fördersystems 203
6.3 Charakteristika Sozialer Arbeit als Dienstleistung und
Implikationen 212
6.3.1 Soziale Arbeit als personenbezogene Dienstleistung 212
6.3.2 Besonderheiten sozialer Dienstleistungen in den
Integrationshilfen 217
6.4 Gestaltungdimensionen und Managementaufgaben in
Einrichtungen der Jugendberufshilfe 219
6.4.1 Managementfunktionen 219
6.4.2 Grundkategorien nach dem neuen St. Galler
Management-Modell 221
6.5 Ausgewählte Diskurse und Aufgaben des Sozialmanagements 225
6.5.1 Sozialmanagement als zweiter Professionalisierungsschub
der Sozialen Arbeit? 225
6.5.2 Sozialmanagement und Organisationsentwicklung 228
6.5.3 Arbeitsfeldspezifische Bezüge 230
6.6 Schlussbetrachtung 235
Literatur 237
Kapitel 7
Qualitätsmanagement 243
7.1 Charakteristika und Klassifikationen 244
7.2 Qualitätsdimensionen und Qualitätsansprüche 246
7.2.1 Ziele und Interessenlagen 248
7.2.2 Arbeitsfeldspezifische Qualitätsanforderungen 249
7.3 Ausgewählte QM-Konzepte 250
7.3.1 Total Quality Management (TQM) als grundlegende
Philosophie des Qualitätsmanagements 251
7.3.2 Das Qualitätsmanagementsystem nach der Norm
DIN EN ISO 9000 ff. 253
7.3.3 Die Lernorientierte Qualitätstestierung (LQW) 257
7.3.4 Selbstevaluation 259
7.4 Resümee 262
Literatur 263
Kapitel 8
Kompetenzanforderungen für die Soziale Arbeit
im Bereich der beruflichen Integrationshilfen 267
Bettina Müller und Ulrike Zöller
8.1 Ansatzpunkte eines pädagogischen Konzepts 268
8.2 Funktionen und Dilemmata Sozialer Arbeit
in der Jugendberufshilfe 270
8.3 Theorie-Praxis-Bezug 272
8.4 Kompetenzraster als Orientierungshilfe 272
Literatur 275
Abkürzungen 276