Die hier versammelten Beiträge spiegeln den aktuellen Stand der Debatte um Intersektionalität 20 Jahre nach Prägung des Begriffes im Schwarzen Feminismus in den USA. Bei seiner transatlantischen Reise durchlief der Ansatz Metamorphosen und fiel in Europa auf vorbereiteten Boden, insbesondere in anglophonen und deutschsprachigen feministischen Diskursen. Klasse, Geschlecht, Ethnizität und „Rasse“, Sexualität, Behinderung, Alter und andere Dimensionen von Ungleichheit und Identität werden inzwischen in intersektioneller Perspektive untersucht.
In diesem Band wird der Ansatz vorgestellt und in transdisziplinäre und transnationale Analyseperspektiven wie Diskurstheorie, Biographieforschung, Wissenssoziologie, Rahmenanalyse und Sozialstrukturanalyse eingesetzt, ergänzt um kritische Interventionen zu Problemen und Grenzen dieses Konzepts.
Die transatlantische Reise von Intersektionalität: Geografien und Räume der Debatte - Neue Forschungsfelder der Intersektionalität: Männlichkeiten und Heteronormativität - Intersektionalität vorantreiben: Potentiale, Grenzen und kritische Fragen - Intersektionalität: Offenheit, interne Kontroversen und Komplexität als Ressourcen eines gemeinsamen Orientierungsrahmens.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Danksagung 7
Helma Lutz, Maria Teresa Herrera Vivar und Linda Siipik
Fokus Intersektionalität - Eine Einleitung 9
I. Die transatlantische Reise von Intersektionalität - Geografien und
Räume der Debatte
Kimberlé W. Crenshaw
Die Intersektion von "Rasse" und Geschlecht demarginalisieren:
Eine Schwarze feministische Kritik am Antidiskriminierungsrecht,
der feministischen Theorie und der antirassistischen Politik 33
Kathy Davis
Intersektionalität als "Buzzword": Eine wissenschaftssoziologische
Perspektive auf die Frage: "Was macht eine feministische
Theorie erfolgreich?" 55
Myra Marx Ferree
Die diskursiven Politiken feministischer Intersektionalität 69
II. Neue Forschungsfelder der Intersektionalität: Männlichkeiten und
Heteronormativität
Mechthild Bereswill und Anke Neuber
Marginalisierte Männlichkeit, Prekarisierung und die
Ordnung der Geschlechter 85
JeffHearn
Vernachlässigte Intersektionalitäten in der Männerforschung: Alter(n),
Virtualität, Transnationalität 105
Dubravka Zarkov
Enthüllungen und Unsichtbarkeiten: Medien, Männlichkeitskonzepte
und Kriegsnarrative in intersektioneller Perspektive 125
Kira Kosnick
Sexualität und Migrationsforschung: Das Unsichtbare, das Oxymoron
und heteronormatives Othering 145
Ann Phoenix
Psychosoziale Intersektionen: Zur Kontextualisierung von
Lebenserzählungen Erwachsener aus ethnisch sichtbar
differenten Haushalten 165
III. Intersektionalität vorantreiben: Potentiale, Grenzen und
kritische Fragen
Nira Yuval-Davis
Jenseits der Dichotomie von Anerkennung und Umverteilung:
Intersektionalität und soziale Schichtung 185
Paula-Irene Villa
Verkörpern ist immer mehr: Intersektionalität, Subjektivierung
und der Körper 203
Gudrun-Axeli Knapp
"Intersectional Invisibility": Anknüpfungen und Rückfragen an
ein Konzept der Intersektionalitätsforschung 223
Katharina Walgenbach
Postscriptum: Intersektionalität - Offenheit, interne Kontroversen und
Komplexität als Ressourcen eines gemeinsamen Orientierungsrahmens 245
Autorinnen und Autoren 257