Menschen verfügen über ein plastisches, zeitlebens lernfähiges Gehirn und müssen erst herausfinden, worauf es im Leben ankommt. Deshalb sind und bleiben wir Suchende. Aber allzu leicht können wir uns auf der Suche nach einem glücklichen und sinnerfüllten Leben auch verirren, als Einzelne ebenso wie als ganze Gesellschaft. Sobald wir zu spüren beginnen, dass wir auf Abwege geraten sind, bekommen wir Angst. Und das ist gut so. Die Angst ist unser wachsamster Begleiter. Sie ermöglicht es uns, aus Fehlern zu lernen. Ohne Angst können wir nicht leben.
Mit seiner langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet der Angstforschung geht der Neurobiologe Gerald Hüther in diesem Buch der Frage nach, wie sich diese, unser Leben schützende Funktion der Angst mit unserer Sehnsucht nach einem angstfreien Leben vereinbaren lässt. Seine überraschende Antwort: Menschen können auch lernen, berechtigte Ängste zu ignorieren. Sie können sogar die Erfahrung machen, dass sich eine tief in ihnen spürbare Angst durch eine andere, vordergründig ausgelöste und besser kontrollierbare Angst überlagern lässt. Um bestimmte Ziele zu erreichen, sind wir Menschen in der Lage, Angst sowohl zu unterdrücken wie auch zu verstärken nicht nur bei uns selbst, sondern noch viel wirkmächtiger bei anderen.
Das Schüren oder Beschwichtigen von Angst ist also gezielt zur Durchsetzung eigener Interessen und Absichten einsetzbar. Diese Instrumentalisierung der Angst macht Menschen abhängig und manipulierbar, beraubt sie ihrer Freiheit. Entsprechend beschreibt Gerald Hüther auch nicht, wie wir uns von der Angst befreien, sondern was wir tun können, um nicht zu Getriebenen der von anderen oder Interessengruppen geschürten Ängste zu werden.
Inhalt
Weshalb ich dieses Buch für Sie geschrieben habe......... 6
1 Weshalb ist es in bedrohlichen Situationen so hilfreich, dass die Angst den ganzen Körper erfasst? .... 12
2 Wie schützt uns die Angst vor Bedrohungen und hilft uns, aus unseren Fehlern zu lernen?........................ 18
3 Was verbirgt sich hinter dem Phänomen der Angst?... 28
4 Wovor haben wir Angst?................................................. 44
5 Wie werden unsere Erfolge bei der Bewältigung von Angst strukturell im Gehirn und in der Gesellschaft verankert?...................... 58
6 Weshalb ist das Schüren von Angst die wirksamste Strategie, um Menschen gefügig zu machen? ................. 74
7 Was stärkt unsere Widerstandskraft gegenüber Angst einflößenden Manipulationsversuchen? .............. 86
8 Weshalb ist die Angst unser wichtigster Wegweiser in die Freiheit?........... 106
Fazit: Was ich mir wünsche................................................. 122
Verfasser*innenangabe:
Gerald Hüther
Jahr:
2020
Verlag:
Göttingen , Vandenhoeck & Ruprecht
Aufsätze:
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Rezension Falter (Rezension)
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ISBN:
978-3-525-45387-2
2. ISBN:
3-525-45387-6
Beschreibung:
127 Seiten
Schlagwörter:
Angst, Lebensangst, Alltag, Emotionsregulation, Hirnforschung, Kontingenz, Manipulation, Existentielle Angst, Existenzangst, Existenzielle Angst, Ängste, Ängstlichkeit, Alltagsleben, Alltagswelt, Daily Life, Gehirn / Forschung, Gehirnforschung, Lebensweise <Alltag>, Tägliches Leben, Verhaltensmanipulation
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Sprache:
Deutsch
Mediengruppe:
Buch