"Biopolitik" ist ein Schlüsselbegriff in den intellektuellen Debatten der Gegenwart. Denn auch vierzig Jahre, nachdem Michel Foucault den Begriff geprägt hat, wird in Wissenschaft und Politik heftig über die Bedingungen und Folgen der Steuerung von Lebensprozessen gestritten. Der Reader versammelt zum ersten Mal die wegweisenden Beiträge im biopolitischen Diskurs. Er führt klassische Texte und gegenwärtige Positionierungen zusammen und gibt damit einen Einblick in das breite Spektrum unterschiedlicher thematischer Bezugspunkte und disziplinärer Zugänge. Auf diesem Weg zieht der Band eine erste Bilanz der aktuellen Debatte und zeigt zugleich weiterführende Perspektiven auf.
Inhalt
Andreas Folkers, Thomas Lemke Einleitung 7
1. Die Genealogie der Biopolitik: Michel Foucault
Michel Foucault Recht über den Tod und Macht zum Leben 65
Michel Foucault In Verteidigung der Gesellschaft. Vorlesung
vom 17. März 1976 88
Michel Foucault Zusammenfassung der Vorlesungen
"Die Geburt der Biopolitik" 115
2. Kontrollgesellschaft und Postmoderne:
Gilles Deleuze und Donna Haraway
Gilles Deleuze Postskriptum über die Kontrollgesellschaften 127
Donna Haraway Die Biopolitik postmoderner Körper .... 134
3. Thanatopolitik und Nekropolitik:
Giorgio Agamben und Achille Mbembe
Giorgio Agamben Homo Sacer. Die souveräne Macht
und das nackte Leben 191
Achille Mbembe Nekropolitik 228
4. Von der Biomacht zur affirmativen Biopolitik:
Michael Hardt, Antonio Negri und Roberto Esposito
Michael Flardt, Antonio Negri Biopolitische Produktion . . 277
Michael Hardt, Antonio Negri
De corpore 1: Biopolitik als Ereignis 327
Roberto Esposito Das Paradigma der Immunisierung 337
5. Biosozialität, Ethopolitik und Ökonomisierung des Lebens:
Paul Rabinow, Nikolas Rose und Melinda Cooper
Paul Rabinow Artifizialität und Aufklärung. Von der
Soziobiologie zur Biosozialität 385
Paul Rabinow Begriffsarbeit 411
Nikolas Rose Die Politik des Lebens selbst 420
Melinda Cooper Leben jenseits der Grenzen.
Die Erfindung der Bioökonomie 468
Nachweise 525