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Die Gabe

Form und Funktion des Austauschs in archaischen Gesellschaften
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Mauss, Marcel
Verfasser*innenangabe: Marcel Mauss. Vorw. von E. E. Evans-Pritchard
Jahr: 1968
Verlag: Frankfurt am Main, Suhrkamp
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

VERLAGSTEXT: / / "Die Gabe" - im französischen Original "Essai sur le don" - dieses Werk gilt heute, knapp 90 Jahre nach seinem Erscheinen, als Klassiker der ethnologischen Literatur. In diesem Buch unternahm der französische Anthropologe Marcel Mauss den Versuch, das Phänomen des Gebens und Nehmens als Grundlage der frühen Gesellschaften zu bestimmen. / / / / Mauss, der sich vor allem auf die Feldforschung Bronislaw Malinowskis in Melanesien bezog, wollte nachweisen, dass das Geben von Gaben in ursprünglichen Gesellschaften soziale Strukturen und Zusammenhalte erst ermöglichte. Seefahrer, die auf eine neue Insel kamen, mussten bestimmte Geschenke übergeben, die von den Empfängern nach einer bestimmten Zeit weiter gegeben mussten. Manche dieser Geschenke durften nur im Uhrzeigersinn, andere nur gegen den Uhrzeigersinn weitergegeben werden, was bedeutete, dass einerseits ganze Inselketten irgendwann in den Genuss der Geschenke kamen und dass andererseits die Gaben auch wieder an den Geber zurück kehrten. Diese Gaben waren für die Empfänger also ohne großen unmittelbaren Nutzen. Sie waren auch nicht Ausdruck eines Handels sondern rituelle Begleitung für echten Handel. / / Mit der Analyse dieser und anderer Tauschrituale (z,B des Potlatch bei den Kwakiutl-Indianern), die keinen Handel im klassischen Sinn bedeuten, konnte Mauss zeigen, dass es nicht-kommerziellen Gütertausch gibt, dessen Zweck der Zusammenhalt einer Gesellschaft oder die Anbahnung gesellschaftlicher Beziehungen und nicht gewinnorientierter Handel ist. / / Mit dem Entstehen der kapitalistischen Wirtschaftsordnung, so Mauss, sei der ursprüngliche Zusammenhalt von Gesellschaften untergegangen, da nur noch Gewinnorientierung und Profit Ziel von Handel geworden sei. / / / / Mauss Werk ist vor dem Hintergrund der frühen Ethnologie zu sehen, die von einer Evolution der Gesellschaften von einfachen zu komplexen Phänomenen ausging. Gleichzeitig spricht aus "Die Gabe" aber auch ein Bedauern über den Verlust ursprünglicher sinnstiftender Tätigkeiten durch einen steigender Primat der Wirtschaft. / / Das Buch bietet sich als Einstieg in komplexe ethnologische Fragestellungen an, es ist leicht lesbar und auch trotz seines Alters immer noch interessant und inspirierend. Viele Philosophen und Ethnologen des 20.Jahrhunderts bezogen sich ausdrücklich auf Mauss´ Buch (Derrida, Clifford Geertz und viele andere). / / / /
AUS DEM INHALT: / / Vorwort von E.E. Evans-Pritchard | 7 / / Marcel Mauss: Die Gabe, Form und Funktion des Austausch in archaischen Gesellschaften | 13 / / Einführung - Über die Gabe und insbesondere die Verpflichtung, Geschenke zu erwidern | 15 / / / I. Die Gaben und die Verpflichtung sie zu erwidern (Polynesien) | 27 / / 1. Totale Leistung: Mütterliche gegen männliche Güter (Samoa) | 27 / / 2. Der Geist der gegebenen Sache (Maori) | 31 / / 3. Die Pflicht des Gebens und die Pflicht des Nehmens | 36 / / 4. Geschenke an Menschen und Geschenke an Götter | 39 / / / II. Verbreitung dieses Systems. Freigebigkeit, Ehre, Geld | 50 / / 1. Regeln der Großzügigkeit (Andamanen) | 50 / / 2. Prinzipien, Gründe und Intensität des Geschenkaustausches (Melanesien) | 57 / / 3. Ehre und Kredit (Nordwestamerika) | 77 / / / III. Weiterleben dieser Prinzipien in den alten Rechts- und Wirtschaftsordnungen | 120 / / 1. Personen- und Sachenrecht (Altes römisches Recht) | 121 / / 2. Theorie der Gabe (Klassisches Hindu-Recht) | 135 / / 3. Pfand und Gabe (Germanisches Recht) | 148 / / / IV. Schlussfolgerungen | 157 / / 1. Moralische Schlussfolgerungen | 157 / / 2. Sozial- und nationalökonomische Schlussfolgerungen | 166 / / 3. Allgemeine soziologische und moralische Schlussfolgerungen | 175 / / / Anmerkungen zur Übersetzung | 184 / / Bibliographie und Abkürzungen | 185

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Mauss, Marcel
Verfasser*innenangabe: Marcel Mauss. Vorw. von E. E. Evans-Pritchard
Jahr: 1968
Verlag: Frankfurt am Main, Suhrkamp
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.AT
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Beschreibung: erstes bis viertes Tausend, 185 S.
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Evans-Pritchard, Edward E.
Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch