Der Bestseller Empire von Michael Hardt und Antonio Negri sorgte im Jahr 2000 für Aufruhr innerhalb globalisierungskritischen, sozialen Bewegungen. Der Philosoph Slavoj Žižek sah in diesem Buch gar das „Kommunistische Manifest des 21. Jahrhunderts“. Die Hauptthese des Buches – dass zentrale Marxsche Kategorien wie Wert und Klassenstruktur für den gegenwärtigen Kapitalismus mit seinem Primat immaterieller Arbeit bzw. der Wissensproduktion neu gefasst werden müssen – stieß dennoch auf Gegenwehr. Der Abschied vom Wert als Analysekategorie erschien in der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft allzu wagemutig.
Philipp Metzger rekonstruiert in seiner Monographie Marx’ Werttheorie im Kontext der Wissensgesellschaft. Auf dieser Grundlage fragt er nach dem theoretischen Gehalt der Analyse von Hardt und Negri. Dabei leistet der Autor weit mehr als Annäherung und Kritik der postoperaistischen Theorie.
Stimmen zum Buch: „Metzger unternimmt eine detektivische Arbeit, die der geheimnisvollen These vom Ende des Wertgesetzes auf die Spur kommen will. Das Ergebnis liest sich wie ein fesselnder Kriminalroman. Sein Resümee überzeugt und wird der schwierigen Aufgabe gerecht, die postoperaistische Theorie, die von vielen Autoren reflexartig abgefertigt wird, Ernst zu nehmen und zugleich kritisch zu durchleuchten.“Quelle: Sonja Buckel (Verlagstext)
INHALT
Vorwort 13
Einleitung 15
I. Wertgesetz 21
1. Einleitung 21
2. Der Wert der Ware 22
3. Der Fetischcharakter der Ware 29
4. Kampf um die Ware Arbeitskraft 33
5. Exkurs: Klasse als soziale Form 37
6. Monetäre Werttheorie 41
7. Kritik an der monetären Werttheorie 46
8. Exkurs: Kritik an Engels 48
9. Kritik an der monetären Werttheorie II 50
10. Zwischenfazit 54
II. Werttheorie bei Hardi/Negri 57
1. Von der formellen zur reellen Subsumtion von Marx bis Hardt/Negri 57
1.1 Formelle Subsumtion 57
1.2 Reelle Subsumtion 60
1.3 Operaismus 62
1.4 Krahl: Reelle Subsumtion und die immaterielle Arbeit 66
2. Formelle und reelle Subsumtion bei Hardt/Negri 69
2.1 Zwischenfazit 79
3. Das Ende des Wertgesetzes im postmodernen Kapitalismus 81
3.1 Zwischenfazit 88
4. Soziologie der immateriellen Arbeit 88
4.1 Zwischenfazit 98
5. Der gesellschaftliche Arbeiter 99
5.1 Abschiede vom Massenarbeiter 103
5.2 "Proletari e Stato" und Reaktionen 106
5.3 Kritik an der Kategorie des gesellschaftlichen Arbeiters - Negri jenseits von Marx und Operaismus? 107
6. General Intellect bei Marx 110
7. General Intellect bei Hardt/Negri 119
7.1 General Intellect und Biomacht 125
7.2 Zwischenfazit 126
III. Die Kritik der Wertkritik 129
1. Einführung 129
2. Ware vs Bezahlgut 129
3. Ist Wissen eine Ware? Kritik an der monetären Werttheorie 132
4. Informationsgüter und der Warenschein 134
5. Wissen: Allgemeine Arbeit ohne Wert 135
6. Zweierlei Wissensarbeit, produktive und unproduktive 136
7. Warum es trotzdem einer Erweiterung der Marxschen Theorie bedarf 140
8. Keimform einer neuen Gesellschaft? 141
9. Zwischenfazit 143
IV. Exkurs: Wert-Abspaltung 145
1. Einführung: Geschlecht und Postoperaismus 145
2. Einführung in die Wert-Abspaltung 147
3. Kritik an der Postmoderne, Poststrukturalismus und Postoperaismus 152
4. Kritik an der Wert-Abspaltungstheorie 155
5. Zwischenfazit 159
V. Fazit 163
1. Werttheorie bei Hardt/Negri 163
2. Ultra-substanzialistische Interpretation des Marxschen Wertgesetzes 164
3. Gibt es alternative Werttheorien, die das Marxsche Wertgesetz nicht aufgeben? 165
4. Geschichtsphilosophische Deutung der immateriellen Arbeit 167
5. Interpretation der Marxschen Kritik als eine Analyse der Fabrik 169
6. Ausblicke 170
7. Weitere sozialwissenschaftliche Aspekte 174
VI. Literaturverzeichnis 177