… zum einen wird die Sprache in der Politik verwendet, als Mittel um zu ... propagieren, agitieren, darstellen, verführen, identifizieren ... Die Politik nimmt die Sprache in ihren Dienst, sie setzt mit der Sprache ihre Absicht ins Werk. Zum anderen hat aber die Sprache als solche so etwas wie einen politischen Charakter, weil sie stets schon die Ebene von Sachaussagen unter- oder überschreitet und Horizonte des Denkens bestimmt und Spielräume des Seins eröffnet, indem sie scheidet und unterscheidet und damit die Politik hervorbringt. Unvermeidlich birgt jedes Sprechen so etwas wie seine Politik, was zunächst und für eine philosophische Veranstaltung einfach heißt, daß jeder Diskurs - auch und gerade jener über die Sprache der Politik - selbst eine Politik der Sprache in Bewegung setzt. Vor dem jedem heutigen Denken unzumutbaren Hintergrund einer ausständigen Theorie des Politischen enthält der Band Beiträge, die Politik, Macht, Subjekt und Sprache zum Thema nehmen und in Beziehung bringen, wobei sich nicht nur zeigt, daß das Politische eine Vielzahl von Ein- oder Zugängen hat, sondern darüber hinaus ein Zweifel (oder eine Hoffnung?) erhärtet, daß nämlich das Politische als repräsentierbarer Gegenstand gar nicht existiert. (Vorbemerkung)
Inhalt
Ver-Antworten
RENATA SALECL Sieh nichts Böses, sag nichts Böses!
WALTER SEITTER Sprachkämpfe, Sprachzerstörungen, Sprachlosigkeiten in Wissenschaft und Politik
Unterscheiden - Entscheiden
GERDA AMBROS Politisches Unterscheiden
ERIC HOERL Der Feind als rhetorischer Effekt Zur Grundlegung einer Sprache der Politik in Carl Schmitts Begriff des Politischen
Klarmachen
CATHERINA ZAKRAVSKY Anti-Kassandra - Den Krieg erklären
CORNELIA VISMANN Wort für Wort - Sprachengebrauch als Rechtssetzung
Vollziehen
ALENKA ZUPANCIC Don Juan und die Signifikanten des Genießens
MANFRED MOSER Zugzwang Performanz der Politik - Politik der Performanz
BERND LIEPOLD-MOSSER Vom Setzen der Sprache
Die Macht sehen
THOMAS H. MACHO Zur Medialisierung der Politik Einige Beobachtungen zum Strukturwandel politischer Herrschaft
MLADEN DOLAR Woher kommt die Macht?
Suche nach Verfasser*in
Verfasser*innenangabe:
hrsg. von Bernd Liepold-Mosser
Jahr:
1996
Verlag:
Wien, Turia und Kant
Aufsätze:
Zu diesem Aufsatz wechseln
opens in new tab
Diesen Link in neuem Tab öffnen
Mehr...
Systematik:
Suche nach dieser Systematik
GP.AV
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN:
3-85132-115-4
Beschreibung:
205 S.
Sprache:
Deutsch
Mediengruppe:
Buch