Die Sprachphilosophie des 20. Jahrhunderts wäre ohne die bahnbrechenden Leistungen einiger Logiker (Frege, Russell, Wittgenstein) nicht möglich gewesen. An das Instrument der Sprachanalyse knüpften sich hochfliegende Hoffnungen im Blick auf Klarheit der Gedankenführung wie auch auf Fortschritte bei der Beantwortung von Grundlagenfragen wie der Erklärung der Intentionalität unseres Geistes, also der Fähigkeit, sich auf Gegenstände zu beziehen und Sachverhalte zu repräsentieren. Inzwischen haben die Philosophie des Geistes und die Kognitionswissenschaft der Sprachphilosophie den Rang einer Grundlagendisziplin abgelaufen. Die Theorie des mentalen Inhalts führt die Diskussionen fort, die im 20. Jahrhundert unter dem Titel der Bedeutungstheorie geführt wurden. Der Band zeichnet die wichtigsten Etappen dieser Diskussion nach und verteidigt die These, dass Intentionalität und Sprachfähigkeit einander bedingen.
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
1. Einführung 11
1.1 Die Anfange einer Sprachreflexion im Abendland und ihr jähes Ende 11
1.2 Denken in der Neuzeit 14
1.3 Die abgeleitete Intentionalität der Sprachzeichen 16
1.4 Sprachliche und nicht-sprachliche Modelle der Intentionalität 17
1.5 Neun Hypothesen über den Zusammenhang von Semantik, Psychologie und Physik 21
2. Denken und Reden, Versuch einer Verhältnisbestimmung 26
2.1 Intentionale Einstellungen 27
2.2 Ein Plädoyer für Propositionen 29
2.2.1 Russellsche Propositionen 32
2.2.2 Fregesche Propositionen 34
2.3 Begriffe 38
2.4 Können Kleinkinder und Tiere denken? 47
2.5 Davidsons Argument für den Zusammenhang von Denken und Sprachfähigkeit 50
2.6 Das Argument aus dem spezifisch rationalen Inhalt 56
3 Die Wende zur Sprache (I): Analytische Philosophie 61
3.1 Die Verstoßung der Gedanken aus dem Bewusstsein 61
3.2 Spuren des Mentalismus bei klassischen Denkern 65
3.3 Frege über ,Sinn' und .Bedeutung' 76
3.4 Wittgensteins Argument gegen die Möglichkeit einer Privatsprache 82
3.5 Die elaborierteste Form des Mentalismus: intentionenbasierte Semantik 91
4 Grundzüge einer logischen Grammatik 97
4.1 Sprachanalyse und das Prinzip der Ausdrückbarkeit 97
4.2 Grundzüge einer Wahrheitssemantik 100
4.3 Der Zweck der Analyse 103
4.4 Frege-/Wittgenstein I-Semantik 107
4.4.1 Semantik elementarer Sätze 107
4.4.1.1 Semantik genereller Termini 111
4.4.1.2 Semantik singulärer Termini 114
4.4.2 Semantik komplexer Sätze 120
4.4.2.1 Semantik wahrheitsfunktional verknüpfter Sätze .. 120
4.4.2.2 Semantik genereller Sätze 122
4.5 Semantik des "ist"-Sagens 125
4.6 Illokutionäre Rollen (Sprechakttheorie) 132
5 Bezugnahme und Indexikalität 139
5.1 Eigenname und Bezug 139
5.2 Starre Bezugnahme und Quer-Weltein-Identität 145
5.3 Extension der Termini natürlicher Arten 151
5.4 Semantischer Externalismus 154
5.5 Putnams Vektortheorie des Sinns 160
5.6 Zweidimensionale Semantik 163
5.7 Psychologischer Anti-Individualismus 166
6 Die Wende zur Sprache (II): kontinentale Philosophie (Phänomenologie) 170
6.1 Herder und die Entdeckung der sprachlichen Dimension 171
6.2 Expressiv-konstitutive Sprachauffassungen 181
6.3 Sprachphilosophie aus dem Geist der Romantik 186
6.4 Sprache als Ort der ‚Lichtung' (Heidegger) 190
6.4.1 Die Geschichte der ‚Lichtung' 190
6.4.2 Existenzial-hermeneutische Vorüberlegungen 195
6.4.3 Ereignis und Sprache 203
6.4.4 Das ‚Dichterische' der Sprache 204
7 Interpretation, Text und Metapher 209
7.1 Vom Äußerungsverstehen zum Textverstehen 209
7.2 Schrift als .entfremdete Rede' (Gadamer) 212
7.3 Rückkehr zum ‚Problem des Textes'(Ricoeur) 215
7.3.1 Vom Wort zur Schrift 215
7.3.2 Der Text als .Werk' 217
7.3.3 Die ‚Welt' des Werks 218
7.3.4 Sich-Verstehen vor dem Werk 222
7.4 Semantik der Metapher 223
Literatur 229
Sachregister 236
Namenregister 239