Verlagstext:
Der Staat ist ein umkämpftes Terrain zwischen unterschiedlichen Ansprüchen von sozialen Bewegungen an den Staat, soziale Gerechtigkeit zu verwirklichen, und neoliberalen Artikulationen des mehr Markt und weniger Staat, aber auch zwischen verschiedenen Diskursen um seinen Sturz als souveräne Instanz politischer Regulierung und den Intentionen zu seinem aktuellen Umbau im Rahmen von (inter)nationalen Governance-Strukturen. Kein geringer Anlass also, die wechselvolle Geschichte der Theoretisierung des Gebildes' Staat' zu rekonstruieren: Ausgehend von der Kontroverse, wie die beherrschende Stellung des Staates gegenüber der Gesellschaft, ihren einzelnen Bereichen und dem Individuum zu bestimmen ist, verfolgt Bob Jessop Anschlüsse und Bruchpunkte, die sich aus staatstheoretischen Überlegungen von Karl Marx und Antonio Gramsci, Nicos Poulantzas und Michel Foucault für das Denken über den Staat im 20. Jahrhundert ergeben. Als Antwort auf die 'Krise des Fordismus' und die globalen Umbrüche im Ökonomischen und Staatlichen untersucht Bob Jessop die theoretische Erneuerung in der Regulationstheorie und legt seinen eigenen 'strategisch-relationalen Ansatz' dar.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort derHerausgeber-9
IProblem- und Begriffsbestimmungen
Kapitel I: Holen wir den Staat zurück! Rückblicke und Perspektiven 13
Das marxistische Erbe / Theoretische Erneuerungen
Neue Forschungsrichtungen / Neues auf der Tagesordnung?
Kapitel 2: Etatismus 39
Problem- und Begriffsbestimmung / Normale und Ausnahme-
Form des Staates / Etatismus als Revolution von oben
Relevanz des Etatismus
Kapitel 3: Machtund5trategie 53
Poulantzas und Foucault / Einige einseitige Anleihen / Acht
gemeinsame Positionen oder bilaterale Konvergenzen / Acht
Kritiken an Foucault und einige denkbare Antworten / Einige
verborgene Parallelen / Über Poulantzas und Foucault hinaus
Schlussfolgerungen
Kapitel 4: Kapitalismus, Steuerung und Staat 90
Die materiellen Grundlagen der Koordination / Potentielle
Quellen von Koordinationsversagen / Antworten auf
Koordinationsversagen / Meta-Govemance-Versagen und
die Notwendigkeit einer romantischen öffentlichen Ironie
IIAnschlüsse an Marx und Gramsci
Kapitel 5: KarlMarx 108
Antreibende Impulse / Fünf zentrale Problemstellungen
Unterschiedliche Sichtweisen / Erbschaften und
unvollendete Aufgaben
Kapitel 6: Das Kommunistische Manifest als geschichtliches Dokument 127
Wechselhaftes Schicksal / Das Manifest als geschichtliches
Dokument / Klassenkampf: Damals und heute / Bürgerliche
Heuchelei: Damals und heute / Ausblick
Kapitel 7: Die politische Bühne und die Politik der Repräsentation:
Periodisierung von Klassenkampf und Staat in
Derachtzehnteßrumaire 132
Was tut Der achtzehnte Brumaire?/ Über Periodisierung
Die politische Bühne / Der gesellschaftliche Inhalt der Politik
Der Staatsapparat und seine Entwicklung / Schlussfolgerungen
Kapitel 8: Economia Integrale, Fordismus und Postfordismus 146
Gramsci und die >Economia Integrale< / Ökonomische Gesetze
und ökonomische Hegemonie / Entscheidender Kern der
ökonomischen Aktivität / Fordismus und Postfordismus
IIIAnschlüsse an Poulantzas
Kapitel 9: Über Originalität, Vermächtnis und Aktualität von
Nicos Poulantzas 152
Die Bedeutung von Pou1antzas / Poulantzas' Originalität
Poulantzas' Vermächtnis / Poulantzas' Aktualität
Abschließende Bemerkungen
Kapitel 10: Globalisierung und NationalstaatImperialismus
und Staat bei Nicos Poulantzas - 25 Jahre später 183
Poulantzas: Marxistische Theorie und politische Strategie
Die Zukunft des Nationalstaates: 25 Jahre später
Abschließende Bemerkungen
IVKapitalismus, Regulation, Staat
Kapitel 11: Regulation und Politikintegrale Ökonomie
und integraler Staat 208
Integrale Ökonomie - integraler Staat / Regulationstheorie
und Staat / Neogramscianische Theorie und Ökonomie
Veränderungen in der globalen Ökonomie
Der schumpetersche Leistungsstaat / Die Aushöhlung des
Nationalstaates / Abschließende Bemerkungen
Kapitel 12: Kritischer Realismus, Marxismus und Regulation.
Zu den Grundlagen der Regulationstheorie 234
Reproduktion und Regulation / Realistische Methodologie
Objekte und Modi der Regulation / Der Dopppelcharakter
kapitalistischer Tendenzen / Struktur und Handlung im
Regulationsansatz / >Rethinking< Regulation und die Rolle
von raum-zeitlichen Fixierungen / Schluss
Kapitel 13: Was folgt dem Fordismus?
Zur Periodisierung von Kapitalismus und
seiner Regulation 255
Zur Periodisierung / Ein strategisch-relationaler Ansatz zur
Periodisierung des Kapitalismus / Der Atlantische Fordismus
und der keynesianische nationale Wohlfahrtsstaat / Hin zum
Postfordismus? / Abschließende Bemerkungen
Anmerkungen 275
Literaturverzeichnis 283
Quellennachweise 299
Über die Herausgeber 301