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Hier und anderswo

Palästina-Israel im essayistischen Film (1960-2010)
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Grabher, Peter
Verfasser*innenangabe: Peter Grabher
Jahr: 2021
Verlag: Marburg, Schüren
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

PALÄSTINA-ISRAEL IM ESSAYISTISCHEN FILM (1960-2010):
 
Die raum-zeitliche Konfiguration «Israel-Palästina» ist das hochmediatisierte und affektiv aufgeladene Wahrnehmungsobjekt par excellence. Immer wieder stellt sich das «Nahostproblem» auf der Ebene von kinematographischen und massenmedialen Bildern und Tönen. Peter Grabhers Studie untersucht, wie sich die audiovisuelle Repräsentationen Palästina-Israels und die visuellen Kulturen seit 1960 verändert haben und wie darauf die Essayfilme von Filmautor*innen der Avantgarde reagieren. Welche transgressiven Strategien entwickelte das zwischen Dokument und Fiktion changierende essayistische Kino? Was vermögen diese in Richtung einer Transfiguration der Wahrnehmung des Chronotopos «Palästina-Israel»? Grabher untersucht einen exemplarischen Korpus von Essayfilmen, die am Blick arbeiten und ihn verändern.
 
Im ersten Teil der Untersuchung arbeitet er Fragestellungen und filmanalytische Methoden aus und referiert die Entfaltung der seit dem frühen Kino virulenten Idee eines «denkenden Bildes». Ausgehend von Eisenstein, Astruc und Richter wird die Poetik des filmischen Essayismus bis hin zur aktuellen Diskussion dargestellt. Die Analyse von vier filmischen «Kraftfeldern» bildet schließlich den Kern der Arbeit. In dichten Beschreibungen wird gezeigt, wie französische (Chris Marker, Jean-Luc Godard/Anne-Marie Miéville), israelische (Ariella Azoulay/Udi Aloni) und palästinensische Filmautor*innen (Ula Tabari/Elia Suleiman) in ihren Filmen auf dominante Repräsentationen und kollektive Narrative eingehen und diese ästhetisch überschreiten. Die Analyse setzt 1960 ein, dem Jahr der Verhaftung Adolf Eichmanns, die jüngsten Filmbeispiele gehören der «Post-9/11-Welt» an. Produktionsgenealogie, Poetik und Rezeption von emblematischen Filmen wie Chris Markers BESCHREIBUNG EINES KAMPFES (1960) und des titelgebenden HIER UND ANDERSWO (1976) von Jean-Luc Godard und Anne-Marie Miéville werden erstmals umfassend dargestellt. Mit Ariella Azoulays THE ANGEL OF HISTORY (2000) und Udi Alonis MECHILOT (2006) werden zwei radikale Werke des aktuellen israelischen Kinos analysiert; mit Ula Tabaris JINGA48 und Elia Suleimans THE TIME THAT REMAINS (2009) zwei Schlüsselwerke des aktuellen palästinensischen Kinos. Im Kontext der medialen Repräsentation des israelisch-palästinensischen Problems, in dem Bilder Mittel und Schauplatz des Krieges sind, die als affektauslösende Objektivitätsbehauptungen die Wahrnehmung kapern, kommt diesen Beispielen einer essayistischen Ästhetik eine radikale politische Bedeutung zu. (Verlagstext)
 
Inhalt:
 
Einleitung
 
Palästina-Israel filmen: Fragen, Methoden und Kontexte
 
1 Forschungsfeld Visual History
1.1 Umriss des Forschungsprojekts
1.2 Zur Methodik der Filmanalysen
 
2 Filmischer Essayismus: In Bildern denken
2.1 Klassische Poetiken des Filmessays
- Das Kapital filmen: Kinoglaz, intellektuelle Montage, Filmessay
- Das denkende Kino: Die Camera-stylo
- Epistemologie des Essays: Experiment, Konstellation, Kraftfeld
- Das schöpferische Auge: Visual thinking, offenes Kunstwerk
2.2 Postklassische Poetiken des essayistischen Films: Modus, Dialog, Anrufung
 
Filmische Kraftfelder: Essayistische Rekonfigurationen Palästina-Israels
Prolog: Melies in Jerusalem
3 Die Zeitlichkeit von Zeichen. Israel in Filmen von Chris Marker und Dan Geva
3.1 Description dun combat (1960) von Chris Marker
- Geschichte eines Films
- Poetik einer Beschreibung
- Aspekte eines Kampfes
- Historizität eines Films
3.2 Description of a Memory (2006) von Dan Geva
 
4 Hier und Anderswo. Palästina in Filmen von Jean-Luc Godard und Anne-Marie Mieville
4.1 Das Filmprojekt <Jusqu¿ä la victoire> des Groupe Dziga Vertov (1969/74)
- <Cinema militant>: Film als ideologisches Produkt
- Paratextuelle Montage eines Filmes
- Transformation eines Blicks
4.2 Ici et ailleurs (1976) von Jean-Luc Godard und Anne-Marie Mieville
- Essayistische Demontage eines Films
- Mikropolitiken eines Essayfilms
4.3 Palästina-Israel beim späten Godard
 
5 Der Engel der Geschichte in Palästina-Israel. Filme von Ariella Azoulay und Udi Aloni
5.1 The Angel of History (2000) von Ariella Azoulay
5.2 Local Angel (2002) und Mechilot (2006) von Udi Aloni
- Local Angel - Essayfilm als visueller Midrasch
- Mechilot - Fiktionale Intervention ins politische Unbewusste
 
6 Minoritäres Kino in Palästina-Israel. Filme von Ula Tabari und Elia Suleiman
6.1 Private Investigation (2002) und J1NGA48 (2009) von Ula Tabari
6.2 The Time That Remains (2009) von Elia Suleiman
 
Resume: Was vermag das essayistische Kino?
Epilog: Adorno in Lustenau
 
Dank
Filmdaten
Filmografie
Bibliografie
Abbildungsverzeichnis
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Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Grabher, Peter
Verfasser*innenangabe: Peter Grabher
Jahr: 2021
Verlag: Marburg, Schüren
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Systematik: Suche nach dieser Systematik KT.F
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ISBN: 978-3-7410-0337-0
2. ISBN: 3-7410-0337-9
Beschreibung: 423 Seiten : Illustrationen
Schlagwörter: Essayfilm, Geschichte 1960-2010, Israel, Nahostkonflikt <Motiv>, Palästina, Medinat Jisrael
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Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch