Nach wie vor ist die Schule durch Widersprüchlichkeiten gekennzeichnet. Einerseits herrschen archaische Unterrichtsmuster vor. Lehrerzentrierter Unterricht ist trotz aller reformpädagogischen Literatur vorherrschend. Mit ihm verbinden sich die bekannten Nachteile für das Lernen der Schüler/-innen (Orientierung an einem angenommenen Durchschnitt, geringe Beachtung unterschiedlicher Lerntempi und Lernmodi, zu geringe Kommunikation und Kooperation). Andererseits ist die Idee, den Schülern / den Schülerinnen zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit und Identität zu verhelfen, für die Schule unbestritten. Schwieriger gewordene Bedingungen des Aufwachsens verstärken entsprechende Bemühungen. Eine Antwort auf dieses Dilemma sind Intelligentere Unterrichtsstrukturen, als sie gegenwärtig in der Breite realisiert werden. Sie zielen auf ein Programm von gemeinsamem Unterricht und intergruppenspezifischer / intragruppenspezifischer und individualisierender Lernarbeit. Dieses wird in dieser Publikation entfaltet. Bei einer Realisierung könnte es zu nachhaltigerem Lernen kommen. Dies ist das Grundanliegen der gesellschaftlichen Institution Schule.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort des Herausgabeteams der Reihe IX
Vorwort XIII
Basiskapitel: Die Organisation des Lernens in größeren
Lernerpopulationen - Faktoren, Bedingungen, Chancen
und Probleme l
1. Über den Zusammenhang von Lernverhalten und Lernumwelt
(Unterrichtsanlage und -Organisation, Schule) 2
1.1 Zusammenhang von Schulorganisation und Schulerfolg . . . . 3
1.2 Verschiedene Denkmuster für Unterricht 7
1.3 Unterrichtsorganisation und Lernmöglichkeiten 9
2. Kleine Klassen (Lerngruppen) - Probleme und
Möglichkeiten 13
2.1 Der Forschungs- und Diskussionsstand zu Wirkungen der
Klassenfrequenz 13
2.2 Kleine Lerngruppen unter der Perspektive einer
alternativen Schulpädagogik 19
2.2.1 Leitlinie 'Synchronisierung von Unterrichtsprozess und
individuellem Lernprozess' 20
2.2.2 Leitlinie'Adaptiver Unterricht' 21
2.3 Leitlinie 'Kommunikativer und offener Unterricht' 24
3. Unterrichtsstrukturen und soziales Verhalten - Zum
Zusammenhang von Unterrichtsorganisation und individuellem
Verhalten- 25
3.1 Lehrerzentrierter Unterricht und Schülerverhalten 25
3.2 Offener Unterricht und Schülerverhalten 27
4. Über den Zusammenhang von methodischen Maßnahmen und
psychischen Vorgängen bei Schülern 28
4.1 Zum Unterrichtsbeginn 29
4.2 Das Stadium intuitiver altersgemäßer Problemlösung 30
4.3 Der Abschnitt fachgerechter Untersuchung und Erarbeitung . . 31
4.4 Der Abschnitt der Zusammenfassung und Anwendung gewonnener
Einsichten und Kenntnisse 32
7
IV Inhaltsverzeichnis
5. Strukturaufriss des Themenfeldes'Differenzierung' 33
5.1 Die Population der Schüler/innen des allgemein- und
berufsbildenden Schulwesens insgesamt und die
Schuldifferenzierung 34
5.2 Der Kanon der Unterrichtsinhalte und seine Differenzierung . . 34
5.3 Die Fächer, ihre Binnenstruktur und die damit verbundene
fachliche Differenzierung 34
5.4 Die Kumulation der Differenzierungsmöglichkeiten und
-notwendigkeiten im Unterricht von Jahresklassen 35
5.5 Der Ausgang vom Individuum und die daraus sich ergebenden
Gruppierungs- und Differenzierungsstrategien 35
5.6 Strukturaufriss 35
6. Literatur 37
Die Struktur des Schulsystems und die
Schulsystemdifferenzierung 39
1. Gesellschaftliche Funktionen des Schulsystems 39
2. Zentrale Gestaltungsprinzipien 40
3. Differenzierung des Schulsystems 44
3.1 Der Elementarbereich 44
3.2 Der Primarbereich 45
3.3 Die Orientierungsstufe 48
3.4 Die Sekundarstufe I 50
3.4.1 Die Hauptschule 51
3.4.2 Die Realschule 51
3.4.3 Das Gymnasium 52
3.4.4 Die Sonderschule 56
3.5 Die integrierte und kooperative Gesamtschule 57
3.6 Freie (private) Schulen 59
3.6.1 Katholische Schulen 59
3.6.2 Evangelische Schulen 60
3.6.3 Die Freien Waldorfschulen 60
7
Inhaltsverzeichnis
3.6.4 Die deutschen Landerziehungsheime 60
3.6.5 Alternative Schulen 61
3.6.5.1 Gegenschulen 61
3.6.5.2 Freie Elternschulen 62
3.6.5.3 Die radikale Alternative: Summerhill 62
4. Bilanz und Ausblick 62
5. Literatur . 64
Praxis der Differenzierung in einem Fach
- Beispiel Deutschunterricht - 66
1. Zehn Arbeits- und Lernbereiche 66
1.1 Teilnahme und Teilhabe am Gespräch 66
1.2 Sprachliche Sacherfassung und Sachdarstellung 67
1.3 Begriffsbildung und Denkordnung, Urteilsbildung 69
1.4 Sprachhandeln in Situationen des täglichen
öffentlichen Lebens, Umgang mit dem Tagesschrifttum 70
1.5 Individuelle Sprachgestaltung 72
1.6 Sprachhandeln im Situations- und Rollenspiel 74
1.7 Spielen und Experimentieren mit Sprache 76
1.8 Sprachuntersuchung, Sprachbeschreibung 78
1.9 Übungen zur Texterschließung 81
1.10 Übungen zur Förderung der elementaren Sprachfertigkeiten . . 83
2. Differenzierungsmöglichkeiten 84
2.1 Differenzierung nach Arbeitszielen im Rahmen eines
Unterrichtsziels . 84
2.2 Differenzierung nach Arbeits- und Lernbereichen 86
2.3 Differenzierung der Aufgabenstellung 87
2.4 Differenzierung nach Arbeitsmitteln und Arbeitsformen . . . . 94
2.5 Differenzierte Leistungseinstufung 101^
2.6 Kurze Analyse 111
3. Literatur 112
o7
VI Inhaltsverzeichnis
Intragruppendifferenzierung (Innere Differenzierung -
Binnendifferenzierung) 113
1. Zur Grundlegung: Unterrichtskonzeptionelle Überlegungen als
Ausgang von Differenzierungsmaßnahmen 113
1.1 Zum gegenwärtigen Stand der Begabungsforschung 113
1.2 Merkmale gegenwärtiger Unterrichtspraxis 119
1.3 Hinweise zu einer begabungsfördernden "
Unterrichtsstrategie 120
2. Aufriss des Problembereichs . : 122
2.1 Stukturformen der Differenzierung 122
2.1.1 Differenzierung nach Arbeitsweisen 123
2.1.2 Differenzierung nach dem stofflichen Umfang 123
2.1.3 Differenzierung nach Schwierigkeitsgraden 124
2.1.4 Differenzierung aus sozialen Motiven . . 125
2.1.5 Differenzierung aus methodischen Gründen 125
2.1.6 Differenzierung nach dem Lern-und Arbeitstempo . . . . . . 126
2.1.7 Differenzierung nach zeitlichem Umfang 127
2.1.8 Differenzierung aus sachlichen Gründen 128
2.1.9 Die Einordnung bekannter Differenzierungsformen 128
2.2 Drei Ebenen der Differenzierung 131
3. Ansätze begrenzter Reichweiten (Basisansätze, 1. Teil) 132
3.1 Der lehrerorientierte Unterricht und erste Alternativen . . . . 132
3.1.1 Erster Ansatz: Offenes Sprachverhalten (Unterrichtssteuerung
im engeren Sinn) 134
3.1.2 Zweiter Ansatz: Sozialintegratives Führungsverhalten 135
3.1.3 Dritter Ansatz: Variables methodisches Instrumentarium . . . . 136
3.1.4 Vierter Ansatz: Veränderung in der Unterrichtsorganisation . . 137
4. Ansätze mittlerer Reichweite: Differenzierungsmaßnahmen
im Unterricht eines Lehrers / einer Lehrerin
(Basisansätze, 2. Teil) 140
4.1 Stufen der inneren Differenzierung 140
4.2 Stufen der äußeren Differenzierung 142
5. ElaborierteAnsätze 146
5.1 Annäherungen: Von der Linearität des Unterrichts zu
kontrollierter Variabilität 146
Inhaltsverzeichnis VII
5.1.1 Von der Linearität zur kontrollierten Variabilität 147
5.1.2 Concept mapping von Schüler/innen 148
5.2 Die 3-D-Differenzierung als Lernprozessoptimierung 150
5.2.1 Didaktische Differenzierung '. .., 152
5.2.2 Diagnostische Differenzierung 155
5.2.3 Dialogische Differenzierung 159
6. Literatur 163
Interlerngruppendifferenzierung 168
Y. 1. Leistungsdifferenzierung 170
1.1 Streaming (Fachübergreifende Leistungsdifferenzierung) . . . . 170
1.2 Setting (Fachspezifische Leistungsdifferenzierung) 171
1.3 Flexible Differenzierung (Fachspezifische Leistungsdifferenzierung)
172
1.4 Gleitende Differenzierung 173v
1.5 Freigebende Differenzierung (Fachlehrkette) 174
fr 2. Interessendifferenzierung 178
2.1 Äußere Interessen-/Wahl-/Neigungsdifferenzierung 178
2.1.1 Wahlpflichtkurssysteme 178
2.1.2 Das profil-(individuums-) und gleichzeitig abschlussrelevante
Unterrichtsangebot der Sekundarstufe II 180
2.1.3 Arbeitsgemeinschaften/Wahlkurse 181
2.2 Interne Interessen-/Wahl-/Neigungsdifferenzierung 182
2.2.1 Wahldifferenzierter Unterricht 182
2.2.2 Stationenlernen 198
v 3. Zusatzdifferenzierung 207
3.1 Fachspezifische Förderkurse 207
3.2 Unterrichtshilfe durch einen zusätzlichen Lehrer 212
3.3 Zusätzliche Hilfen für Schüler/innen mit Verhaltensauffälligkeiten
216
3.4 Förderungsmaßnahmen zur Eingliederung ausländischer
Schüler/innen und Aussiedlerkinder /-jugendlicher 217
4. Literatur 218
7
VIII Inhaltsverzeichnis
Individualisierung 220
1. Struktureller Rahmen für Individualisierung . 220
2. Individualisierungskonzepte 222
3. Mastery Learning - Zielerreichendes Lernen 222
4. Das schwedische IMU-System (Individualisierter
Mathematikunterricht) 224
5. Der Keller-Plan 228
6. Abteilungsunterricht und Stillarbeit 228
6.1 Die zeitliche Organisation 229
6.2 Die inhaltliche Organisation 229
6.3 Die methodische Organisation 230
6.4 Die Kultur der Arbeitsmittel und Arbeitstechniken 231
7. Das ILU-System - Eine Individualierungskonzeption für den
Sachunterricht- 232
7.1 Motivierung 233
7.2 Strukturierung 234
7.3 Konsolidierung und Nuancierung 235
8. Zum Lernen mit Programmen 236
8.1 Zur didaktischen Funktion von Programmen 236
8.2 Lernpsychologische Grundlagen 237
8.3 Typen und didaktische "Bauelemente" von Programmen . . . . 238
8.4 Kriterien für die Prüfung von Programmen für den
unterrichtlichen Einsatz 241
8.5 Unterrichtsorganisatorische Überlegungen 242
9. Unterrichtsstruktur "Individuelles zielerreichendes Lernen im
Klassenunterricht" 247
10. Unterrichtsstruktur "Selbstorganisation des Lernens mit Hilfe
eines Medienverbundes" 249
11. Literatur 251
Schluss: Verortung 254