Vertrauen in den technischen Fortschritt wird zu Machbarkeitswahn, wenn der Zeithorizont für die Effekte auf die Natur falsch abgeschätzt wird. Dass genau das bereits seit Jahrhunderten der Fall ist, stellt Soziologin Eileen Crist in einer ökologischen Gesamtschau fest und zeigt Wege aus der Krise.
Das momentan grassierende Massensterben ist nicht das erste, doch es ist einzigartig, denn der Auslöser ist ein ganz anderer als bei den vorangegangenen Big Five: Mit dem Menschen hat sich eine Spezies über alle anderen erhoben und nimmt wissentlich in Kauf, dass Abertausende Arten für immer verschwinden.
Mit philosophischer Tiefe und naturwissenschaftlicher Schärfe analysiert Eileen Crist die Wurzel von Artensterben und Klimawandel: Alle Aspekte der ökologischen Krise basieren letztlich auf der Illusion, es stehe uns zu, über den Rest des Planeten frei zu verfügen. Doch nun droht der selbst ernannten »Krone der Schöpfung« der komplette Verlust ihrer Lebensgrundlagen. Um sie zu erhalten, hilft nur der Rückzug: »Nicht die Natur gehört ins Reservat, sondern der Mensch«, fordert Crist und plädiert, mit Fokus auf die Rechte der Frauen, für eine drastische Senkung der Geburtenraten. Bei aller Radikalität ihrer Argumentation zeichnet sie ein liebevolles Bild der menschlichen Zivilisation als Teil einer erhaltenswerten Fülle von Lebensformen auf diesem Planeten. (Verlagstext)
Inhalt:
Einleitung 7
Teil I
Die Zerstörung des Lebens und der menschliche Überlegenheitskomplex
1 Der weltweite Zusammenbruch der Biodiversität 20
2 Menschliches Überlegenheitsdenken und die Wurzeln der ökologischen Krise 67
3 Technologie-Managerialismus und das Konzept der Ressource 98
Teil II
Diskursive Knoten
4 Liegt es in der Natur des Menschen? 120
5 Die Entzauberung der Wildnis 163
6 Freiheit, Anspruch und das Schicksal der nichtmenschlichen Welt 196
Teil III
Verkleinerung und Rückzug
7 Die drohende Dystopie 236
8 Selbstbeschränkung bejahen 262
9 Den Reichtum der Erde wiederherstellen 305
Nachwort
Auf dem Weg zu einer ökologischen Zivilisation 347
Danksagung 354
Anmerkungen 356
Literaturverzeichnis 375
Über die Autorin 397