LEBENSADER UND HÖLLENFLUSS: WAS DER TIBER ÜBER DIE EWIGE STADT ERZÄHLT
Lebensader, Höllenfluss, Lustgewässer: Über Jahrtausende war der Tiber Roms Schicksalsfluss. Als Gott verehrt und als Geißel gefürchtet, bestimmte er das Leben der Ewigen Stadt. An seinen Ufern erhoben sich Kirchenstaat und Ghetto, Prunkpaläste und Armenhäuser, hier wurde gekämpft, gelitten, gefeiert – und Geschichte geschrieben. Ein Fluss voller Grandezza, Schrecken und Wunder, von denen Birgit Schönau in ihrem mitreißenden Buch erzählt.
Rom und der Tiber, das ist eine 3000-jährige Geschichte. Sie reicht vom römischen Weltreich über die große Zeit der Päpste bis in die Gegenwart. Lange existierten die Stadt und ihr Fluss in enger Symbiose. Der Tiber hielt das tägliche Leben in Gang, vom Getreide bis zum Marmor-Obelisken wurde auf ihm alles transportiert. Sein Wasser stillte den Durst der Stadt, trieb Mühlräder an, seine Fischgründe machten die Kirche reich. Die Römer fürchteten die Naturgewalt der oft verheerenden Überschwemmungen. Doch sie genossen den Fluss auch beim Baden und als Kulisse für die Zaubergärten der Renaissance. Reiche Fürsten und arme Schlucker zogen an seine Ufer auf der Suche nach Seelenheil. Am Tiber wurden Ritterschläge erteilt, Waisenmädchen verheiratet, Hinrichtungen vollzogen, Pestkranke kuriert und Prostituierte eingezäunt. In Birgit Schönaus fesselnder Doppelbiographie von Rom und dem Tiber fließt alles ineinander: Jubeljahre und Schreckenszeiten, Religion und Verbrechen, Kunst und Kloake, Geschichte und Geheimnis. (Verlagstext)
Inhaltsverzeichnis:
VORWORT............................................................................................ ii
1. DER MYTHOS LEBT
Legenden der Vergangenheit, Bedrohung der Zukunft....................... 14
2. DER FLUSS UND SEINE HÄFEN
Wie der Tiber die Römer versorgte............................................................24
Emporium: Alles Korn der Welt........................................................... 25
Ostia: Seefahrer, Kaufleute, Bäcker..................................................... 33
Marmorwahnsinn................................................................................... 39
Holz treibtflussabwärts............................................................................ 45
Ripa Grande: Wein undPilger............................................................... 50
3. LEBENSQUELL DER METROPOLE
Wie Rom aus dem Tiber aß und trank................................................. 57
Brot undFische.................................................................................. 57
Das beste Trinkwasser der Welt...............................................................64
4. JORDAN DER PÄPSTE
Ein heidnischer Flussgott wird heiliggesprochen.....................................68
Der Vatikan im alten Rom..................................................................... 70
Dersteinerne Zeuge des Martyriums..................................................... 72
Das Kreuz siegt- am Tiber?...................................................................75
Oberste Brückenbauer und andere Pontifices........................................... 79
Der Gottesstaat am Tiber..................................................................... 81
5. STROM DER PILGER
Wie der Massentourismus am Tiber erfunden wurde.............................. 89
Run auf die Reliquien............................................................................90
Jubeljahre und Papstexil.........................................................................96
Overtourism undPilgerkatastrophe..........................................................................100
Ein Papst baut eine Brücke............................................................................................ 105
6. ZUR HÖLLE MIT DEM TIBER!
Wie der Fluss seine Stadt unter Wasser setzte........................................... in
Götterzorn und Hochwasserschutz ......................114
Die Rache des Verwahrlosten........................................................................................122
Das große Sterben................................................................................. 127
7. CLOACA MAXIMA
Wie der Tiber den Abfall der Stadt entsorgte.......................................... 134
Göttliche Kloake...................................................................................................................135
Hauptsachefrische Luft.....................................................................................................144
8. DIE EINGESCHLOSSENEN
Roms Juden und das Ghetto am Fluss.....................................................151
Toleranz und Verfolgung........................................................................ 152
Geduldet von den Päpsten .....................................................................154
300 Jahre Gefangenschaft........................................................................157
Befreiung und Shoah......................................................................................................... 163
9. DIE RANDGESELLSCHAFT
Arme, Kranke, Prostituierte, Gefangene:
Der Tiber als Fluss der Ausgegrenzten....................................................169
DieArmen.............................................................................................. 170
Bedrohte Mädchen, gefallene Frauen......................................................................177
Die Kranken...........................................................................................................................182
Die Gefangenen..................................................................................................................186
10. NASSES GRAB
Die Toten im Tiber.....................................................................................194
Kaiser Elagabal (222)..............................................................................196
Papst Formosus (8^)........................................................................................................200
HerzogJuan Borgia (1497)....................................................................205
Donato Carretta (1944)........................................................................... 211
11. SPLASH!
Spektakel, Schwimmen, Flanieren: Ein Fluss zum Vergnügen .... 216
Seeschlachten und Schwimmwettkämpfe in derAntike...................................216
Die Renaissance: Dolce Vita am Ufer................................................... 224
Badespaß im Fluss von Goethe bis Pasolini .......................................... 233
12. DES WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNG
Wie der Fluss aus der Stadt verschwand.................................................238
Der letzte Kampfdes alten Helden.......................................................239
Der Stadtfluss wird eingekesselt..............................................................243
13. ODE AN DEN BLONDEN GOTT
Der Fluss in Malerei, Literatur und Film .............................................248
Künstler Tiber undKünstler-Tiber...................................................... 249
Pasolini — ein Kapitelfürsich.................................................................259
DER TIBER IN ROM - EINE ZEITTAFEL...................................266
ROMSTIBERBRÜCKEN.................................................................... 271
ANMERKUNGEN.................................................................................280
QUELLEN UND LITERATUR.......................................................... 303
BILDNACHWEIS..................................................................................312
NAMENREGISTER........................................................................... ....