Verlagstext:
Status verbinden wir oft mit einem bestimmten Rang, einer Position und der Macht, die eine Person in der Gesellschaft oder in ihrem direkten Umfeld innehat. Jeder strebt nach Anerkennung und sozialer Wertschätzung: Diese zu erreichen und zu sichern ist nicht nur im Privatleben wichtig, sondern auch in der Organisation, in der wir arbeiten. Aber durch den Trend vieler Unternehmen hin zu dezentralen Strukturen - weniger Hierarchie und mehr Teamarbeit - ist der Status des Einzelnen nicht mehr so klar umrissen und eindeutig erkennbar wie früher.
Beeinflussen Sprechgeschwindigkeit und -lautstärke meinen Status? Geht Hilfesuchen immer mit einem niedrigen Status einher? Welche Rolle spielt meine Körpersprache? Warum ist Zeit ein Statuselement? Wie inszeniere ich mich richtig? Gibt es im "Statusspiel" einen Unterschied zwischen Männern und Frauen?
Johannes M. Lehner und Walter O. Ötsch geben in ihrem Buch Antwort auf diese Fragen. Sie zeigen, wie hoher und niedriger Status entsteht und welche Schlüsse jeder Einzelne daraus für sich ziehen kann. Der Leser wird in die Lage versetzt, sein eigenes Verhalten und das der Personen in seiner Umgebung wahrzunehmen, zu reflektieren und einzuschätzen. Dabei setzen sich die Autoren in erster Linie mit den sozialen Prozessen im Wirtschaftsleben auseinander. Ihr Fazit: Status ist kein Schicksal. Jeder kann durch eigenes Verhalten seinen Status beeinflussen - und zwar jenseits von Hierarchie und festgelegten Rollen oder Positionen.
Die aktualisierte und erweiterte Neuauflage widmet sich den aktuellen Trends zum Thema, welche sich durch die zunehmende Globalisierung und Flexibilisierung der Arbeit ergeben. Außerdem wird die Rolle der Social Media bei der Produktion von Status beleuchtet.
/ AUS DEM INHALT: / / /
1 Soziales Kapital: Status, Hierarchie und Macht 17
Statusverhalten und Statusspiele 17
Sozialer Status und Hierarchie 22
Der Matthäus-Effekt 27
Warum Statusspiele wichtiger geworden sind:
das Hierarchie-Paradoxon 28
Scham 31
Schamvermeidungsspiele 33
Statuszuschreibungen 35
Status und Glück 36
Eine Warnung 37
2 Sprache und Status 41
Kommandos und Hierarchien 41
Der Name als Befehl 44
Majestätenplural 45
Fragen: von harmlos bis bohrend 48
Kommentare abgeben 51
Beurteilen 52
Erwartungen erfüllen und Erwartungen durchbrechen 56
Sich ins Gespräch bringen 58
Geschichten erzählen 59
Sich hilflos stellen 62
>Schau mir zu ...< 66
Der Dumme ist der Gescheitere 69
Zögern 71
Adjektive, Absicherungen, Ankündigungen 72
Hauptwörter 73
Höflichkeit und geschliffene Sprache 74
Passive Sprache und Vergangenheit 76
Charismatisch sein 77
Positive Sprache 80
Emotionen und Werte ansprechen 81
Metaphern und Übertreibungen 82
Status und Raumbilder 84
Mehrdeutig 87
Ignorieren 89
Die üblichen Killer 93
Beleidigung 95
Sich über mögliche Kritik erheben 96
Bewusst statusneutral bleiben: offene Kommunikation 99
Schnelle Statuswechsel 100
Andere zum Statuswechsel bewegen 102
Die Kunst des Verhandeins und Verkaufens 104
3 Kleinspielen 107
Eintritt in die Firma 107
Meetings 108
Niedriger Status als Trick: Naivität 109
Columbo, der kleine Held 110
Expertenfallen 113
Hierarchie- und Statusfallen 116
Führen mit niedrigem Status 116
Baroni: Kleinspielen als Hoch-Statusverhalten 117
4 Körpertanz 119
Alt oder Sopran, Tenor oder Bass 120
Sprechrhythmen 121
Wortgewichte 125
Jenseits der Stimme 125
Über- und Unterordnungsblicke 127
Die Macht des Lidschlags 130
Augen-Ausdruck 131
Wiedererkennungssignale 133
Pupillenspiele 136
Kontrollierte Gesichter 138
Bedeutsame Körper 139
Gesten vermitteln Status 140
Power-Walking 144
Körperbewusstheit 147
5 Raum 149
Statusgeografie 152
Organigramme und Rangabzeichen 157
Raum markieren 159
Der persönliche Raum 164
Dominanz durch Berührung 170
Sich Körperraum nehmen 173
Raumgefühle 175
6 Kairos: Zeit als Statusinstrument o 179
Zeit ausfüllen 179
Der oder die Erste sein 181
Taktische Verspätungen 182
Termine festlegen 185
Pläne und Programme 186
Das >Timing< organisationalen Wandels:
Wann ist welches Statusverhalten sinnvoll? 188
Nicht drinnen und nicht draußen: Liminalität 197
7 Inszenierung 199
Eindrucksmanagement 199
Das Ensemble 200
Netzwerke 204
Täter und Opfer 205
Sekretärinnen und Sekretäre 206
Organisation 208
Sei rigide! 210
Spezialisierung 211
Große Probleme machen große Leute 212
Magie 213
Schönheit 215
Der erste Eindruck jenseits der Schönheit:
Status-Marker 216
Der äußere Auftritt: Kleidung 218
Der Titel macht dich "real" 221
Nuntius: der geborgte Status 222
Den Matthäus-Effekt inszenieren 224
Statussignale von Firmen und Gruppen 226
Die Politische Arena 227
Geschäftsessen 229
Statusauktionen 232
Konfliktmanagement und Verhandlung 235
Teamrollen 238
Moderation: Kontrolle des Prozesses 241
Vermittler, Broker 242
Improvisation 243
Organisationsrollen: Stab versus Linie 245
Rahmenwechsel 247
Humor 249
Strategische Positionierung 250
Feste feiern und Potlatsch: >Geben ist seliger
denn Nehmen<31 253
Wohltätigkeit und Ehrenamt 257
8 Status und Geschlecht 261
Das soziale Kapital der Frauen 264
Körpersignale 272
Jenseits der Damenkränzchen 273
Sich herunterfeiern 275
Keine Zeit haben 276
9 Rankings und Soziale Medien 279
Der Unterhaltungswert von Status 281
Preisverleihungszeremonien 282
Die soziale Tretmühle in Gang halten 282
Virtuelle Teams 284
Soziale Medien 287
Empörungswellen 288
Online-Status-Spiele 290
Soziale Medien als Ausstellung 292
Museums-Freunde 293
Charity wirkt noch mehr im Online-Universum 297
Das Museum vom Ich 298