Die Entdeckung der Gemeinsamkeit
Dieses bemerkenswerte Buch, das die Evolution und die Archäologie des menschlichen Sozialverhaltens zusammenführt, spannt den Bogen von den sozialen Gruppen der Steinzeit bis zu den modernen digitalen Netzwerken – und zeigt, dass wir heute in sozialen Welten leben, die sich tief in unserer evolutionären Vergangenheit entwickelt haben.
Sie werden in diesem Jahr kein wichtigeres Buch lesen. Es könnte uns ein bisschen weiser in unserer Selbsteinschätzung machen. Minerva
Ein wunderbares Kompendium von Geschichte, Theorien und faszinierenden Experimenten, das Sie durchweg fesseln wird. BBC Focus
In einem Stil geschrieben, der in so bewundernswerter Weise wissenschaftliches Fachvokabular und Soziologenjargon vermeidet, dass man nicht mehr als ein normales menschliches Gehirn braucht, um es zu lesen und zu verstehen … eine sehr wertvolle Zusammenfassung unseres gegenwärtigen Wissens über die Evolution des Menschen und den möglichen Ursprung und die Entwicklung [solcher] menschlicher Eigenschaften und Fähigkeiten … Evolution, Denken, Kultur ist wie der Urknall: wahrscheinlich noch nicht die ganze Antwort, aber zweifellos schon die Erklärung einer großen Zahl beobachtbarer Phänomene, und für die Debatte und Weiterentwicklung unserer Vorstellungen über die Ursprünge und die Evolution der menschlichen Kognition wird es auf Jahrzehnte hinaus als führendes Modell dienen. Society of Antiquaries Newsletter
Ein dramatischer Schlag gegen den “Steine und Knochen”-Ansatz der Archäologie. New Scientist
Zugleich ein Triumph der Zusammenarbeit und eine packende Detektivgeschichte. New Statesman
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Wann und wie entwickelte sich das Gehirn unserer frühen Vorfahren zu einem menschlichen Gehirn? Wann und wie entstand in der Evolution unsere Fähigkeit, zu sprechen und Kunstwerke zu schaffen, zu musizieren und zu tanzen?
Die Größe der sozialen Gruppen, in denen Menschen heute leben – Angehörige, Freunde, Bekannte –, beträgt ungefähr 150 Personen. Diese „Dunbar-Zahl“ liegt etwa dreifach höher als bei Menschenaffen und unseren ältesten Vorfahren. Wie die Autoren dieses bahnbrechenden Buches darlegen, waren die frühen Menschen im Kampf ums Überleben gezwungen, sich zu immer größeren Gruppen zusammenzuschließen und zwischenmenschliche Beziehungen über weite Distanzen aufrechtzuerhalten. Sie mussten „im Großen denken“, und dies wiederum trieb sowohl das Wachstum des menschlichen Gehirns als auch die Entstehung des menschlichen Geistes voran. Aus dem gegenseitigen Kraulen der Menschenaffen erwuchs die für Menschen kennzeichnende sprachliche Zuwendung. Musik und Tanz verstärkten die Bindungen zwischen ihnen. Und die Beherrschung des Feuers verlängerte den Tag für zwischenmenschliche Aktivitäten.
Heute beherrschen soziale Netzwerke die Welt. Doch erstaunlicherweise entspricht die Zahl unserer Facebook- oder Twitter-Kontakte im Mittel der Dunbar-Zahl. Offenbar leben wir immer noch in einer sozialen Welt, die ihre Wurzeln tief in unserer Evolutionsvergangenheit hat – am Lagerfeuer, auf der Jagd und in den Graslandschaften Afrikas.
/ AUS DEM INHALT: / / /
1 Psychologie trifft Archäologie 1
Kleine Anfänge 2
Eine Idee nimmt Gestalt an 7
Das soziale Gehirn und seine Evolution 11
Die Dunbar-Zahl in der Welt von heute 17
Epochen der Vergangenheit 24
Der Menschenclub und WYSWTW 31
Die lange Entwicklung wird nachgezeichnet 34
Zusammenarbeit 45
Zusammenfassung 48
2 Was ist ein soziales Wesen? 51
Der Preis des Soziallebens 51
Die "Dreierregel" in den Gemeinschaften der Menschen 53
Die Form von Armeen 58
Zeit, Freundschaft und Verwandtschaft 60
Die emotionale Seite 68
Absichten, Mentalisierung und die Theorie des Geistes 71
Sozialverhalten, verkörpert im Gehirn 76
Kraulen und die Chemie des Gehirns 80
Zusammenfassung 87
3 Sozialleben in alter Zeit 89
Ideen werden ausgegraben 89
Viel Gehirn, wenig Sozialleben 91
Was verstehen wir unter Sozialverhalten? 96
Was hat sich in zweieinhalb Millionen
Jahren verändert? 110
Die Größe von Gemeinschaften und
Netzwerken 113
Getrennt leben und in Kontakt bleiben 116
Warum veränderte sich das Sozialleben? 122
Die Vorteile eines größeren Gehirns und einer größeren
Gemeinschaft 125
Schutz vor natürlichen Feinden und
Verteidigung gegen andere 125
Hochwertiges Essen: Kooperation und
Rückversicherung 130
Zusammenfassung 133
4 Vorfahren mit kleinem Gehirn 135
Der chronologische Kuchen wird aufgeschnitten 135
Vom Menschenaffen zu Australopithecus:
Gehirne von weniger als 400 Kubikzentimetern 139
Ardi: kleines Gehirn, kleine soziale
Gemeinschaft 143
Ardis Platz in der Evolution des Menschen 147
Australopithecinen: Menschenaffen mit einem
Gehirn von über 400 Kubikzentimetern als
Gelegenheitsarbeiter 152
Nach den arbeitenden Affen: die ersten
Vertreter der Gattung Homo 159
Der Weg der Werkzeuge 161
Die soziale Rolle der Werkzeuge 167
Harte Funde: das Wann, Was und Wer
der Werkzeuge 171
Die Vorteile der Werkzeuge 179
Technologischer Wandel 181
Gemeinsame Absichten 184
Warum das alles nicht einfach ist:
Probleme der Erkennbarkeit 186
Zusammenfassung 191
5 Die Nische der Menschen wird aufgebaut:
drei entscheidende Fähigkeiten 193
Kenne dich selbst und
kenne deinen Platz 193
Faustkeile: ein Handwerk lernen 199
Das soziale Leben der Steinwerkzeuge 204
Die Macht der Konzentration 210
Bewältigung der kognitiven Belastung 212
Feuer: eine Sozialgeschichte 215
Argumente für das Kochen 216
Feuer frei 224
Feuer und der soziale Tag 228
Sprache: die handfesten Belege 231
Etwas, worüber man redet 238
Gedanken auf der Zunge: Ordnungen der Intentionalität 243
Zusammenfassung 248
6 Vorfahren mit großem Gehirn 251
Kollision der Welten 251
Mach mal lauter 253
Homo mit großem Gehirn 259
Ähnlich und doch anders 262
Vom Homininen zum Menschen: einige
gemeinsame Faktoren 264
Musik und Gefühle 265
Verwandtschaft und Mentalisierung 266
Religion und Geschichtenerzählen 273
Ein großes Gehirn - und was dann? 277
Gefühle werden kanalisiert 280
Etwas Besonderes machen 283
Homininen als Zeremonienmeister 286
Bestattungsrituale 292
Kooperation in Leben und Tod 295
Ein großes Gehirn: Neandertaler und
Jetztmenschen im Vergleich 300
Zurück zum Homo sapiens: die Jetztmenschen 305
Zusammenfassung 312
7 Leben in großen Gesellschaften 313
Menschen auf dem Weg der Gefahr 313
Auf der Zielgeraden 316
Noch einmal das soziale Gehirn 319
Die vergrabenen Kreise 321
Verbindungen 322
Die Kraft des Charismas: Religion, Führerschaft
und Kriegsführung 328
Aussuchen und Auswählen 334
Die Technologie des dezentralen Geistes:
Schreiben und Simsen 336
Epilog: in großen Dimensionen denken 342
Weiterführende Literatur 347
Sachverzeichnis 363