Pädagogische Innovationen lassen sich nicht allein an neuen Inhalten bzw. Sportarten festmachen. Weitaus wichtiger scheint die Form der Inszenierung, die an die Lehrkunst des Sportlehrers gebunden ist und durch sie zur Entfaltung kommt. Dennoch bieten neue Sportarten und Bewegungsfelder immer auch neue Sachlagen, die Schülerinnen und Schülern gern erschließen möchten. Es stellen sich neue Aufgaben, die gelöst und es existieren neue Schwierigkeiten und Widerstände, die überwunden werden wollen. Entsprechend des hier zugrunde liegenden fachdidaktischen Zugangs über das Axiom der "Themenkonstitution" geht es also auch im modernen Sportunterricht darum, die Sachen zu klären und gleichzeitig die pädagogischen Ansprüche - im Sinne des Erziehenden Sportunterrichts - hoch zu halten.
Im Anschluss an eine Einführung in die innovative Lehrkunstdidaktik werden im vorliegenden Buch pädagogisch begründete Methodenentscheidungen in Hinblick auf ihre "Themen-konstituierenden" Funktionen und Wirkungen aufgearbeitet. Dieses Vorhaben wird im Zuge von 8 Teilkapiteln am Beispiel neuer Sportarten und Bewegungsfelder umgeSetzt (z.B. Frisbee, Half-Pipe, Fitness, American Sports, Wassersport, Le Parkour, Trendsport, Abenteuersport). Hiermit werden Facetten einer konstruktiven Sportdidaktik in die fachdidaktische Diskussion eingebracht, die durchgängig mit Modellen sportunterrichtlicher Wirklichkeiten und Heuristiken unterrichtlicher Prozesse belegt werden.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Einleitung in den Forschungszusammenhang
Themenkonstitution
B. Innovative Bewegungspraxis 13
1. Innovative Lehrlernformen 13
1.1 Ausgangssituation 14
1.1.1 Was muss ein Lehrlernkonzept leisten? 15
1.2 Wie lassen sich innovative Lehrlernformen arrangieren? 16
1.2.1 Konzeptionelle Orientierung 17
1.3 Hinweise zur konstruktiven Herangehensweise 20
2. Lehrkunst im Sport 23
2.1 Liebe Leser, seid gegrüßt! Didaktik heißt Lehrkunst 23
2.1.1 Lehrkunst und gute Schule 23
2.2 Lehrkunst ist lehrerorientiert 24
2.2.1 Bezug zur Wagenschein-Didaktik 24
2.2.2 Lehrkunst und Bildung 25
2.3 Ein Beispiel aus dem Sportunterricht 26
2.3.1 Fußball 27
2.3.2 Passen, Passen, Passen (...) 27
2.3.3 Analyse 28
2.4 Wie entwickle ich Lehrkunst? 29
2.4.1 Orientierung an Bewegungsproblemen 30
2.4.2 Beispiel: Wie sich ein Lehrkunststück entwickelt 31
2.4.3 Schwimmunterricht in der neunten Klasse 31
2.4.4 Immer wieder: Grundlagen schaffen 31
2.4.5 Herausfinden des Bewegungslernproblems 32
2.4.6 Differenzierte Aufgaben zum Abdrücken und Gleiten
erarbeiten 34
2.4.7 Interpretation des Schwimmunterrichts 35
2.5 Ausblick 36
C. Felder innovativen Sporttreibens 39
1. Neue Inhaltsfelder-Trendsport 39
1.1 Inszenierung von Trendsport in der Schule 41
1.2 Annäherung an das informelle Bewegen und Lernen
von Kindern 42
1.2.1 Beispiel: Tanz und MTV-Moves 43
1.2.2 Tanzen mit dem Drill-Master 44
1.2.3 Ambivalente sportpädagogische Ordnungsversuche 45
1.2.3.1 Annäherung an ein weites Feld 45
1.2.3.2 Zum ästhetischen Pol 46
1.2.3.3 Zur Dissonanz zwischen Tanz- und Sporterziehung 47
1.3 Was sind Trends? 48
1.3.2 Gesellschaftliche Trend-Zeit 48
1.3.3 Bezüge zum Sport 49
1.3.3.1 Red Bull Soulwave 51
1.3.4 Veränderungen in den Strukturen des Sports 51
1.4 Was sind Trendsportarten? 52
1.4.1 Merkmale von Trendsportarten 54
1.4.2 Wie entstehen und entwickeln sich Trendsportarten? 57
1.4.3 Ein idealtypisches Entwicklungsmuster von Trendsportarten 58
1.4.4 Welchen Sport treiben wir in der Zukunft? 59
1.5 Sportpädagogische Herausforderungen und Perspektiven 61
1.5.1 Differenzen zwischen Sport und Pädagogik 62
1.5.2 Ambivalenz des Fortschrittdenkens 63
1.5.3 Herausforderung für die Sportpädagogik 63
1.5.4 Forderung nach neuen Inhalten 64
1.5.5 Inhaltsauswahl: Innovativ oder konservativ? 65
1.5.6 Wie beweglich ist das Schulsystem? 65
1.5.6.1 Vor 110 Jahren: Fußball als Trendsport? 66
1.5.7 Zum Problem der Verschulung 68
1.6 Trendsport lehren und lernen 70
1.6.1 Gebräuchliche Orientierungen der Vermittlung 70
1.6.2 Pragmatische Versuche 71
1.6.3 Zum Problem des klassischen Methodendenkens 72
1.6.4 Zur Relationalität von Lehrlernverfahren 73
1.6.5 Überwindung althergebrachten Denkens 74
1.7 Bewegungserleben und Bewegungslernen in Szene setzen 75
Inhaltsverzeichnis
Einschlägige Bewegungserlebnisse
Kennzeichen des Sich-Bewegens im Trendsport (...)
(...) und die Konsequenzen für ihre Inszenierung
Strukturen des selbstbestimmten Such- und Lernprozesses
Über Variieren die optimale Lösung finden
Allgemeine Hinweise für die Inszenierung von
Bewegungslernen im Trendsport
2. Bewegungslernen an der Halfpipe
Zum Problem der Lehrlernmethodik im Sport
Perspektivenerweiterung durch informelle Bewegungsszenen
Skating-Szene als Bewegungslernort
Zur Vereinnahmung durch die Sportwissenschaften
Methodenkritik
Lernen in Szenen informellen Sporttreibens -
Ein Fallbeispiel
Deutung
Konsequenz: Von der Methodik zur Inszenierung
Konkrete Anhaltspunkte für die Inszenierung von
Bewegungslernen
!.3.1 Zum Üben und Vorführen im passenden Ambiente
! .3.2 Abwechslung attraktiver Grundthemen
'..3.3 Entdecken neuer Kombinationen
!.3.4 Variieren
Zusammenfassung: Wie soll inszeniert werden?
3 Le Parkour
Erlebnisreiches "Sich-Bewegen" in Grenzbereichen
Sport- und erlebnispädagogische Perspektive
Parkour - Annäherung
Entstehung: Ursprünge im französischen Militär
Aktuelle Entwicklungstendenzen
Ausdifferenzierungen von Parkour
Parkour
Spielräume und Kennzeichen von Parkour
Freerunning
Parcouring
Übergänge und gemeinsame Klammer
3.4 Ein Unterrichtsbeispiel 107
Inhaltsverzeichnis
4 American Sports 111
4.2 Sport als Spiegelbild der amerikanischen Gesellschaft 114
4.2.1 Sport als Identitätsstifter 115
4.2.2 Melting Pot oder ethnischer Separatismus im Sport? 116
4.2.3 Sport als Inszenierungsarena von Nationalgefühl und
Männlichkeit 117
4.2.4 Sport und der New Frontier-Mythos 118
4.2.5 Pursuit of Happiness und Indiviualismus 118
4.2.6 Health, Fitness und Exercise 119
4.2.7 Konträre Bewegungen 120
4.3 Prägnante Beweggründe des amerikanischen Sports 121
4.3.1 Pädagogische Zugänge 122
4.3.2 Neues kennenlernen 123
4.3.3 Sich vertiefen - Differenzen erkennen und
unterscheiden lernen 123
4.3.4 Gesamtzusammenhänge erfassen 125
4.4 Didaktische Zugänge und Leitideen 125
4.4.1 Zur Bedeutung der Spielgeräte, Bewegungen und Regeln 125
4.4.2 Grenzen und Übergänge differenziert wahrnehmen lernen 126
4.4.3 Kommunikationsstrukturen und Lernformen offenlegen 126
4.4.4 Wertvorstellungen differenzieren und verstehen lernen 127
5. Frisbeespielen und -golfen 129
5.1 Die Eleganz des Frisbeefluges als Lernanlass 13 0
5.1.1 Fallbeispiel zweier Grundschulkinder 13 0
5.2 Zum Reiz des Frisbeespielens 131
5.2.1 Zu den Ursprüngen des Frisbeespielens 132
5.2.2 Feinfühlig werfen lernen 133
5.3 Voraussetzungen des Lernprozesses 134
5.3.1 Verallgemeinerung: Wie Kinder werfen (...) 135
5.4 Bewegungspädagogische Perspektiven des
Frisbeespielens 136
5.4.1 Bewegungskoordination 137
5.4.2 Gestaltungsmöglichkeiten 138
5.4.3 Kooperationsperspektiven 139
5.4.4 Alltags-und Lebensweltbezug 139
5.5 Perspektiven für die unterrichtliche Inszenierung 140
5.5.1 Aufgaben für den Lehrer 140
Inhaltsverzeichnis
5.6 Vorschlag zur unterrichtlichen Inszenierung 141
5.6.1 Vertraut machen und ausprobieren 142
5.6.2 Zielwerfen 144
5.6.3 Weit werfen 144
5.6.4 (Attraktive) Ziele treffen 145
5.6.5 Parcours erstellen - Biathlon und Brennball 146
5.6.6 Frisbee - Golf 147
5.7 Bewegungspädagogische Einordnung 148
6. Abenteuer und Erlebnis 151
6.1 On Tour - abenteuerlich unterwegs sein 151
6.2 Zum Zusammenhang zwischen Reisen und Erleben 151
6.2.1 Zum Ansatz von Bildungspotenzialen beim
On-Tour-Sein 152
6.3 Abenteuer als pädagogische Kategorie 153
6.3.1 Abenteuer: Ein schillernder Begriff 154
6.3.2 Exkurs zum Klassiker des Abenteuerlichen:
Robinson Crusoe (...) 154
6.3.3 (...)unddie Ambivalenz der Abenteuerpädagogik 156
6.3.4 Pädagogische Verzweckungsinteressen und das Recht
auf Spaß 157
6.4 Abenteuerpädagogik und Erfahrungslernen 157
6.4.1 Probleme lösen als didaktische Aufgabe der
Abenteuerpädagogik 158
6.4.2 Konsequenzen für das On-Tour-Sein 159
6.5 Inliner - Wanderung 160
6.5.1 Die Grundidee (...) 160
6.5.2 (...) und wesentliche Zielperspektiven 161
6.6 Erste Planungsschritte (...) 163
6.6.1 (...) und detaillierte Planungsergänzungen 165
6.6.2 Wichtige Erkenntnisse schriftlich festhalten (...) 166
6.6.3 (...) und den Tag erleben 170
6.7 Gesamtauswertung 171
7. Fitness im Schulsport 173
7.1 Zum Spannungsfeld zwischen Bodybuilding und
Körperbildung 173
7.1.1 Annäherung an einen schillernden Begriff 174
7.1.2 Pädagogische Annäherungen an Fitnesskonzeptionen 174
Inhaltsverzeichnis
7.2 Fitness als Facette der Körperthematik 175
7.2.1 Veränderte Kindheit? 176
7.2.2 Bewegen sich Kinder noch richtig und genug? 177
7.3 Zum Fitnessbegriff 178
7.4 Schulbezug - Fitness als Form der Körperbildung 181
7.4.1 Körper-Bildungspotenziale 181
7.4.2 Zum Spannungsfeld zwischen Selbstverwirklichung und
Selbstverdinglichung 182
7.4.3 Körpergrenzen herausfinden 182
7.4.4 Zum selbstbestimmten Umgang mit Beanspruchungen 183
8. Bewegen auf dem Wasser 185
8.1 Wassersport -Bewegen auf dem Wasser 185
8.2 Bewegen auf dem Wasser - Ein unbekanntes
Erfahrungsfeld 187
8.2.1 Sich auf dem Wasser bewegen 188
8.2.2 Sich auf dem Wasser den verändernden Umweltbedingungen
stellen 189
8.2.3 Sich auf dem Wasser orientieren 189
8.3 Bewegen auf dem Wasser - Ein besonderes Lehrlernfeld 190
8.3.1 Grundorientierung zu Lehrlernwegen beim
Bewegen auf dem Wasser 192
8.3.2 Zur Sicherheit beim Bewegen auf dem Wasser 193
8.3.3 Schülerseite: Helfen - Sichern - Retten 193
8.3.4 Lehrerseite: Qualifikationen und Zertifikate 194
8.4 Bewegen auf dem Wasser - Pädagogische Chancen 194
8.4.1 Selbsterfahrung 194
8.4.2 Verantwortungsbewusstsein 195
8.4.3 Naturbegegnung & Umwelterziehung 195
8.4.4 Fächerverbindendes /-übergreifendes Verständnis 195
D. Literaturverzeichnis 197
E. Abbildungsverzeichnis 213