Wie entsteht Gewalt in der Schule? Und wie sieht eine erfolgreiche Prävention aus? Die internationale empirische Aggressions- und Gewaltforschung hat wichtige Beiträge zu diesen zentralen Fragen der Schulpraxis geleistet. Sie zeigen, dass Gewalt viele Ursachen hat: Gewaltpotential wird von außen in die Schule hineingetragen, durch Familie, Milieu, Medien. Aber Gewalt wird auch von der Schule selbst verursacht. Personale Faktoren vom Lehrerverhalten bis zum Mobbing durch Klassenkameraden sind dabei wirksamer als strukturelle und organisatorische. Klassische experimentelle Studien zu Gewalt und Aggression können darüber hinaus den Blick schärfen für die situationsspezifische Formbarkeit menschlicher Aggressivität. Auf dieser Grundlage können Chancen und Risiken der gewaltpräventiver Programme und Projekte pädagogisch verantwortlich beurteilt werden.
AUS DEM INHALT
Einleitung 7
1 Aggression und Gewalt in der Schule -
Begriffe, Auslöser, Verbreitung 11
1.1 Aggression und Gewalt anders definieren -
Folgen für Praxis und Forschung 11
1.2 Der evolutionäre Sinn aggressiver Erregungen
und schädigender Verhaltensweisen 20
1.3 Auslöser aggressiver Erregung und schädigenden
Verhaltens - Das schulische Kollektiv und
die heimlichen Täter 24
1.3.1 Die Schulklasse als Auslöser von aggressiver
Erregung und Schädigung 24
1.3.2 Prinzipien als unverdächtige Auslöser 27
1.3.3 Lehrer-, Schüler-, Eltern- und Schulgewalt 32
1.3.4 Erlaubte und unerlaubte Schädigungen
der Mitschüler im Wettbewerb 37
1.4 Wie gewalttätig ist der heutige Schüler? Und
die Lehrer? Und die Medien? Und die Gesellschaft? 46
2 Die Analyse von Aggression und Gewalt 51
2.1 Bedienungsanleitung für wissenschaftliche
Aussagen 51
2.2 Schädigungen und aggressive Erregungen
im Kontext der Weltaneignung - Axiome
der Erklärung 59
2.3 "Alles Hängt Mit Allem Zusammen" (AHMAZ) -
Das multifaktorielle Modell als Leitlinie für
Analyse und praktische Maßnahmen zur
Gewaltprävention und Intervention 64
2.3.1 Variablenübersichten: Risikofaktoren kindlicher
und jugendlicher Aggressivität 65
2.3.2 Bewertung der Variablenübersichten unter
praktischen und politischen Gesichtspunkten 71
2.4 Ursachen von Aggression und Gewalt -
Theorien und Modelle 74
3 Die stilistische Überwindung von aggressiven
Erregungen und schädigendem Verhalten in
der Schule 81
3.1 Das 3-Schritte-Modell und die Balance zwischen
den Ansatzpunkten für Prävention 82
3.2 Die Entwicklung von Gewaltprävention und
-intervention zu einer Stilistik 85
3.3 Was gehört alles zu einer neuen Stilistik? 90
3.3.1 Kognitive Stilistik - die Realität friedlich deuten 91
3.3.2 Emotionale Stilistik - Schädigungen ertragen
lernen 94
3.3.3 Aktionale Stilistik - Angriffe zivilisieren 99
3.3.4 Konstruktive Stilistik - Ressourcen im Unterricht
aktivieren 104
3.5 Programme und Stilistik - Pluspunkte und
Grenzen 108
Ein Schlusswort - bildungspolitische
und pädagogische Strategien 116
Literatur 120