Richard Overy zeichnet ein umfassendes, neues Bild des Zweiten Weltkriegs - als das letzte Aufbäumen des Imperialismus. Er zeigt ihn als den alles Vorangegangene übertreffenden imperialistischen Krieg - in dem sämtliche Kriegsparteien, Alliierte ebenso wie Achsenmächte, danach strebten, Imperien zu befestigen, zu verteidigen, zu erweitern oder auch erst zu schaffen. Ein weltumspannendes, zeitlich weit ausgreifendes Geschehen und eine Perspektive, in der etwa der Krieg im Pazifik stärker als bisher üblich in den Blick gerät; beginnend bereits 1931 mit dem Einfall des Japanischen Kaiserreichs in der Mandschurei, der die Richtung vorgab für das exzessive Expansionsstreben Nazideutschlands und Italiens. Overy schildert die Ereignisse, die in die Katastrophe führten, ebenso wie die gewaltsamen Folgen über 1945 hinaus; er zeigt die geopolitisch-strategische ebenso wie die menschliche Dimension dieses Krieges, mit dem das imperialistische Zeitalter erst wirklich zu Ende ging. (Verlagstext)
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort 11
Prolog «Blut und Zerstörung» -
Das Zeitalter der imperialen Kriege 21
1. Kapitel Nationalimperien und globale Krise,
1931 bis 1940 63
Ein neues imperiales Zeitalter 65 Der gewundene Weg in den
Weltkrieg 118 Eine Schlacht der Imperien: Der Krieg im Wes
ten 138 «Eine Sturzflut von Katastrophen» 169
2. Kapitel Imperiale Phantasien, imperiale Realitäten,
1940 bis 1943 201
Das britische Problem 202 Der Mackinder-Moment 234
Rasse und Raum: Das Regieren von Imperien in Kriegszeiten 296
Ein «judenfreies» Reich 346
3. Kapitel Der Tod des Nationalimperiums,
1942 bis 1945 373
Imperiale Sackgassen: El Alamein, Stalingrad, Guadalca
nal 375 «Der Krieg ist eine Lotterie» 418 Niederlage um jeden
Preis 502 Der letzte Akt: Bedingungslose Kapitulationen 565
4. Kapitel Mobilisierung zum totalen Krieg 593
Militärische Mobilisierung 600 Kriegswirtschaftliche Mobilisie
rung 626 Männliche und weibliche Arbeitskräfte 655 Protest
und Überleben 677
5. Kapitel Kriegführung 685
Panzer und Luftunterstützung 688 Der Aufstieg der amphi
bischen Kriegführung 719 Kampfkraftverstärker: Funk und
Radar 749 Kampfkraftverstärkung? Aufklärung und Täuschungs
manöver 779 Gewinner und Verlierer: Lernprozesse in Kriegs
zeiten 816
6. Kapitel Wirtschaft im Krieg 823
Waffen aus Massenproduktion 825 Arsenal der Demokratie: Der
Lend-Lease Act 855 Ressourcenentzug: Blockaden und Bombarde
ments 885
7. Kapitel Gerechte Kriege, ungerechte Kriege? 929
Rechtfertigungen des Krieges 930 Kein besonders «guter»
Krieg 950 Kriege der Völker: Wie «moralische Kollektive» geschmie
det werden 985 Gegen den Krieg: Das Dilemma des Pazifis
mus 1005
8. Kapitel Kriege der Zivilisten 1029
Zivilschützer 1032 Die vielen Gesichter des Wider
stands 1055 Der Widerstand und die Alliierten 1077 «Wir sind
verloren, aber wir müssen kämpfen»: Jüdischer Widerstand 1109
9. Kapitel Die emotionale Geographie des Krieges 1123
«Kriegsneurosen werden vom Krieg verursacht» 1125 Die Wahrung
der «Moral» 1147 Emotionen an der Heimatfront 1163
10. Kapitel Verbrechen und Gräueltaten 1183
Verstöße gegen die «Gesetze und Gebräuche des Krieges» 1187
Rassistische Verbrechen 1228 Gewalt gegen Frauen 1245
Verbrechen und Strafe 1264
11. Kapitel Aus Imperien werden Nationalstaaten:
Ein anderes globales Zeitalter 1277
Das Ende der Kolonialreiche 1278 «Merdeka Dengan Darah» -
Unabhängigkeit durch Blut 1292 Eine Welt der Nationalstaa
ten 1322 Neue Imperien anstelle der alten? 1347
Anhang 1363
Anmerkungen 1365
Karten 1461
Register 1476
Hinweis zur Verwendung von Begriffen,
Maßen und Eigennamen 1514
Abkürzungen 1516
Dank 1518
Bildnachweis 1519