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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: PI.HLM Ciompi / College 3f - Psychologie / Regal 335	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

VERLAGSTEXT: / / Das menschliche Denken, individuelles wie kollektives, organisiert sich ständig und unausweichlich in komplexen Wechselwirkungen zwischen Emotionen und Erkenntnissen. Für das Verständnis dieser selbst sich schaffenden Prozesse hat die gute alte Suche nach Kausalitäten ausgedient, ebenso kybernetische Modelle, die zwar Dynamiken von Wechselwirkungen beschreiben und simulieren können, nicht aber die ihnen eigene Kraft zur Selbstschöpfung, zur wieder und wieder sich hervorbringenden Selbstähnlichkeit, ja zu ihrer fraktalen Ästhetik. Unerhört ist, dass erstmals in der Geschichte des Denkens über das menschliche Denken Philosophie, Psychologie als Human- und Erfahrungswissenschaft, aber auch die jüngsten Erkenntnisse der Neurobiologie, nicht mehr unvermittelt nebeneinander stehen oder sich gegenseitig auf Defizite aufmerksam machen. In dieser radikal neuen Sicht ergänzen sie sich nicht nur, vielmehr klinken sie hier erstmals ineinander, sie bestätigen sich. In der Erkenntnis fraktaler Selbstorganisation heben sich ihre Widersprüche auf. Das Chaos wird - erst wenn es als Chaos begriffen wird - als sich bahnende Struktur von Emotion und Kognitionen erkennbar. / Luc Ciompi fügt in diesem Buch zusammen, was sich in überkommenen Bildern vom Menschen der Zusammenschau widersetzt hat. Aus Angst vor dem Chaos haben wir menschliches Denken in der materiellen Welt uns immer nur beherrschend oder als höchst abhängig vorzustellen vermocht. Ciompi vollzieht den Schritt in ein neues Zeitalter: Wenn wir das Chaos akzeptieren als elementare Gegebenheit unseres Fühlens, Denkens und Handelns, können wir deren Logik erfassen, eine Logik höherer Ordnung. Es ist eine kreative Erkenntnis: Selbstschöpferisch und lustvoll ist der Mensch in seinem Fühlen und Denken, und gleichfalls voller Lust und Kreativität ist es, ihn darin zu begreifen. / / Dr. med. Luc Ciompi, em. Professor für Psychiatrie, baute von 1963 an die sozialpsychiatrischen Dienste der Universitätsklinik Lausanne auf, seit 1977 Ordinarius und Direktor der Sozialpsychiatrischen Universitätsklinik Bern, Begründer der therapeutischen Wohngemeinschaft 'Soteria Bern'. Nach seiner Emeritierung 1994 war er Gastprofessor am Konrad-Lorenz-Institut für Evolutions- und Kognitionsforschung in Altenberg bei Wien. / / /

 

AUS DEM INHALT: / / Danksagung 9 / Über dieses Buch 11 / ERSTER TEIL / Theoretische Grundlagen / ERSTES KAPITEL / Zur erkenntnistheoretischen Ausgangslage: Ein obligat / beschränkter Horizont 19 / Das Bild vom obligat beschränkten Horizont 19 / Postmoderne Pluralität in Philosophie / und Wissenschaftstheorie 22 / Die Welt als radikales Konstrukt? 25 / Radikaler versus relativer Konstruktivismus 31 / Der Mensch als "Sensor der Wirklichkeit" 35 / Persönliche Horizontbeschränkungen 37 / Paradoxe Schlußfolgerung. Relative Sicherheit / in der Unsicherheit 41 / ZWEITES KAPITEL / Grundbegriffe der Affektlogik. Ausgangspostulate, biologische / Grundlagen, Definitionen und Phänomenologie 45 / Integrierte funktionelle Fühl-, Denk- und Verhaltensprogramme / als grundlegende Bausteine der Psyche 46 / Biologische Grundlagen der Affektlogik 52 / Was sind "Affekte", "Gefühle", "Emotionen" und / "Stimmungen"? - Definitorische Verwirrung und Klärung 62 / Zum Begriff der Kognition 70 / Inhalt / Zum Begriff der Logik 76 / Was für Gefühle gibt es? - Grundgefühle und deren / unendliche Abwandlungen 78 / Trieb und Instinkt, Motivation und Wille, Wertsysteme / und Werthaltungen 84 / Zur reziproken strukturellen Koppelung zwischen dem / psychischen, sozialen und biologischen Phänomenbereich 89 / DRITTES KAPITEL / Affekte als grundlegende Operatoren von kognitiven / Funktionen 93 / Organisatorisch-integratorische Operatorwirkungen / der Affekte auf das Denken 94 / Affektspezifische Formen von Denken und Logik 103 / Stimmige Denkwege sind lustvoll 107 / Erkenntnis kommt von Leiden, Leid 113 / Auch Abstraktion ist lustvoll 115 / Vorläufige Synthese. Ein Grundgesetz, fünf Grundgefühle / - und unendlich viele kognitive Modulationen 120 / Bewußtes und Unbewußtes aus der Sicht der Affektlogik 123 / Ein neurophysiologischer "affektiver Inprint" in kognitive / Strukturen als Grundlage der Operatorwirkungen der Affekte? 126 / VIERTES KAPITEL / Fraktale Affektlogik - ein chaostheoretischer Zugang / zur Psyche 129 / Zum Schlüsselbegriff des "deterministischen Chaos" 131 / Nichtlineare Phasensprünge, Bifurkationen / und dissipative Strukturen 134 / Hohe Sensitivität für Anfangsbedingungen - der sogenannte / Schmetterlingseffekt 138 / Von Attraktoren und Repulsoren oder Energiesenken / und -kuppen 140 / Selbstähnlichkeit oder Fraktalität in deterministischchaotischen / Systemen 147 / Ein chaostheoretisch-affektlogisches Modell der Psyche 152 / Methodologische Knacknüsse 157 / Aspekte der Fraktalität von psychischen Systemen 163 / Zusammenfassung und Relativierung. Die fraktale / Affektlogik als Grundlage einer neuen Psychologie / und Psychopathologie? 170 / Inhalt 7 / ZWEITER TEIL / Facetten der fraktalen Affektlogik. Beispiele / FÜNFTES KAPITEL / Zur Entstehung von affektiv-kognitiven "Schienen" / und "Eigenwelten" 179 / Angst und Angstlogik 179 / Wut und Wutlogik 183 / Trauer und Trauerlogik 187 / Freude, Lust- und Liebeslogik 191 / Über Interesse-, Alltags- und Wissenschaftslogik 201 / SECHSTES KAPITEL / Psychopathologie - Über krankhafte affektiv-kognitive / Verrückungen 209 / Vom Mann, der nie nein sagen konnte 211 / Sucht oder "psychischer Krebs" - eine weitere Form / von affektiv-kognitiver Verrückung 214 / Dissoziative Störungen, multiple Persönlichkeit 217 / Sprunghafte "Verrückungen" des Fühlens und Denkens / im Rahmen von Psychosen 219 / Ist auch die Schizophrenie eine "affektive Psychose?" 229 / Zusammenfassung und Ausblick - Zur Schlüsselrolle der Affekte / in der Psychopathologie 233 / SIEBENTES KAPITEL / Kollektive fraktale Affektlogik 237 / Affekte als Energielieferanten und Organisatoren / des sozialen Raums 244 / Affektive Kommunikation, emotionale Ansteckung / und Versklavung 249 / Affekte als kontinuitätsschaffende Öffner und Schließer / von kollektiven Gedächtnispforten 250 / Über kollektive affektiv-kognitive Verrückungen / und Verblendungen 252 / Nichtlineare Phasensprünge und "Schmetterlingseffekte" / im sozialen Klein- und Großraum 259 / Fazit: Bestätigung des Konzepts einer fraktalen Affektlogik / und neue Einsichten zum Problem der Emergenz 262 / 8 Inhalt / DRITTER TEIL / Theoretische und praktische Konsequenzen / ACHTES KAPITEL / Theoretische Vernetzungen und Abgrenzungen 271 / Psychoanalyse, genetische Epistemologie / und allgemeine Systemtheorie 272 / Neurobiologie, Emotionsforschung, evolutionäre / Erkenntnistheorie und biologisch fundierter Konstruktivismus 280 / Psychopathologie, Strukturdynamik, Phänomenologie / und Zeiterleben 285 / Zusammenfassung: Was bringt die fraktale Affektlogik / Neues? 289 / NEUNTES KAPITEL / Praktische Konsequenzen. Möglichkeiten und Gefahren 292 / Psychiatrisch-psychotherapeutische Anwendungen 293 / Fraktale Affektlogik und Körpererleben, Körpertherapien, / und verwandte Praktiken 303 / Alltagspraktische Implikationen 309 / Ängste, Gefahren, Hoffnungen 318 / ZEHNTES KAPITEL / Zum Menschenbild der fraktalen Affektlogik und seinen / ethischen Konsequenzen - oder: "Denken mit Gefühl" 323 / Das Problem des Bewußtseins aus der Sicht der Affektlogik 324 / Willensfreiheit und Gedankenfreiheit, Verantwortung 330 / Zum Welt- und Menschenbild der fraktalen Affektlogik 334 / Was tun und wohin zielen? - Das Gleichnis vom Wasser 338 / Literaturverzeichnis 343 / Personenverzeichnis 360 / Sachverzeichnis 363