Inhalt:
Einleitung
... Seite 9
TEIL I: GESELLSCHAFT UND INDIVIDUUM
Anmerkungen zum Kulturbegriff Freuds
Oder: Was ist bloß aus dem Realitätsprinzip geworden?
von Zygmunt Bauman
... Seite 15
Psychische Gesundheit und das Dilemma der Autonomie
Persönliches Leiden und soziale Beziehungen
von Alain Ehrenberg ...
Seite 35
Die erregte Gesellschaft
Veränderungen in der postmodernen Identität?
von Gerhard Schneider
... Seite 51
Geborgen in der Volksgemeinschaft?
Versöhnungsversprechen und Angst im Nationalsozialismus von
Gudrun Brockhaus
... Seite 71
Eiszeit - Vereinsamungsangst durch Arbeitsverlust
Eine analytische Betrachtung im Komplex von Globalisierung und Prekarität
von Uwe Langendorf
... Seite 89
Individualität - Subjektivität - Intersubjektivität
Die archaischen Wurzeln von Ver-Bindung und Pseudo-Autonomie
von Klaus-Jürgen Lindstedt ...
Seite 105
Allein bei sich, außer sich: einsam
Lebenskunst in Zeiten des Massenindividualismus
von Rolf Haubl
... Seite 121
TEIL II: ALLEINSEIN - KLINISCHE ASPEKTE UND PSYCHOANALYTISCHE THEORIE
Allein sein -
von Formen der Autoerotik zum Autismus
von Denys Ribas ...
Seite 145
Der Todestrieb
Phänomenologische Perspektiven in der zeitgenössischen kleinianischen Theorie
von David Bell ...
Seite 161
Über die Unfähigkeit,
mit anderen zusammen zu sein
von Ulrich Streeck
... Seite 187
Unendlich einsam
Oknophiles und philobatisches In-Beziehung-Sein und Nicht-in-Beziehung-Sein
von Nikolaus Becker ...
Seite 205
Moderne Entwicklungstheorien
eine Antwort auf die Objektflüchtigkeit in einer globalisierten Welt? von
Gustav Bovensiepen ...
Seite 221
Alleinsein in der Gegenwart des anderen
Der paradoxe Ort des Analytikers
von Ralf Zwiebel ...
Seite 241
»Wir kennen uns nicht, doch will ich Dir vertrauen, ich teile mit Dir Träume von 'nem Glück frei von Zeit und Raum«
Interneterfahrungen in der hochfrequenten Analyse eines schwer trennungstraumatisierten Mannes von
Karin Dittrich ...
Seite 261
Der idolisierte Körper
Zur zeitgenössischen Attraktivität des Körpers
von Mathias Hirsch ...
Seite 277
Die Fähigkeit zum Alleinsein
als Reifeprüfung für das Älterwerden von
Gabriele Junkers ...
Seite 289
Der »genügend gute Abschied«
von sterbenden Partnern alter Menschen und die Fähigkeit und Unfähigkeit, im Alter allein zu sein von
Bertram von der Stein
... Seite 305
Vom blinden Handeln zur Selbstreflexivität
»Lieber unruhig als allein in einem tiefen, dunklen Loch«
von Annette Streeck-Fischer
... Seite 319
Die Demontage des Ideals und die Abwehr der Getrenntheit von
Ulrich Wirth
... Seite 335
Malen für und gegen die Einsamkeit
Abhängigkeit, Getrenntheit und Vergänglichkeit im Spätwerk Picassos von
Peter Giesers
... Seite 349
TEIL III: KINDERANALYTISCHES FORUM
Die Beendigungsphase in der analytischen Psychotherapie von Jugendlichen und die Fähigkeit, mit sich selbst allein zu sein
von Peter Bründl
... Seite 369
Die Welt als Bedrohung
Zur Bedeutung von jugendlichen Subkulturen von
Sylvia Kipp
... Seite 385
Autorinnen und Autoren
... Seite 399
Der vorliegende Band enthält die Beiträge zur Jahrestagung der DGPT 2008 zum Thema »Die Fähigkeit, allein zu sein«. Ausgangspunkt der Referentinnen und Referenten war das »Unbehagen in (unserer) Kultur« angesichts der Verflüssigung von Strukturen, des Verlusts von Bindungen und Verbindlichkeiten, des Zwangs zur Flexibilität und der mit alledem verbundenen wachsenden Verunsicherung. Die Autorinnen und Autoren versuchen, aus psychoanalytischen und sozialwissenschaftlich-philosophischen Perspektiven die Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Realitäten und individuellen Gegebenheiten und Verarbeitungsformen zu beleuchten. Die Tagung war zugleich eine Hommage an Alexander Mitscherlich, dessen Geburtstag sich 2008 zum 100. Mal jährte. Durch seine leidenschaftliche psychoanalytische Reflexion gesellschaftlicher und kultureller Phänomene wurde er zu einer prägenden Figur - sowohl für die junge BRD als auch für die deutsche Psychoanalyse nach 1945.
Mit Beiträgen von Zygmunt Bauman, Nikolaus Becker, David Bell, Gustav Bovensiepen, Gudrun Brockhaus, Peter Bründl, Karin Dittrich, Alain Ehrenberg, Peter Giesers, Rolf Haubl, Mathias Hirsch, Gabriele Junkers, Sylvia Kipp, Uwe Langendorf, Klaus-Jürgen Lindstedt, Denys Ribas, Gerhard Schneider, Bertram von der Stein, Ulrich Streeck, Annette Streeck-Fischer, Ulrich Wirth und Ralf Zwiebel
Karsten Münch ist Facharzt für Psychotherapeutische Medizin und seit 1992 als Psychoanalytiker in eigener Praxis in Bremen tätig. 1998-2005 war er Vorsitzender der Bremer Psychoanalytischen Vereinigung, 2007-2009 Vorsitzender der DGPT.
Dietrich Munz ist Psychoanalytiker (DGPT) an der Sonnenbergklinik Stuttgart und Dozent am Psychoanalytischen Institut Stuttgart. Seit 2005 ist er stellvertretender Vorsitzender der DGPT.
Anne Springer ist Psychoanalytikerin in freier Praxis in Berlin, Lehranalytikerin und Dozentin am Institut für Psychotherapie Berlin sowie von 2003-2007 und von 2009-2011 Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie e.V. (DGPT). (Verlagstext)