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Kein Zeuge darf überleben

der Genozid in Ruanda
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Des Forges, Alison
Verfasser*innenangabe: Alison Des Forges ; aus dem Amerikanischen von Jürgen Bauer [und 5 anderen]
Jahr: 2021
Verlag: Hamburg, Hamburger Edition
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

»Als ich nach draußen kam, waren keine Vögel da. Die Sonne schien, und es stank nach Tod.« Ein Überlebender des Völkermords
 
Während des Völkermordes 1994 in Ruanda wurden innerhalb von 13 Wochen mindestens eine halbe Million Menschen getötet. Obwohl die Täter ausschließlich zu den Hutu und die Opfer überwiegend zu den Tutsi zählten, waren nicht ethnische Spannungen zwischen den beiden Volksgruppen das Motiv: Eine kleine, privilegierte Gruppe in Kigali fürchtete ihre Entmachtung und initiierte den Massenmord.
 
Auch die von Anfang an gutinformierte internationale Gemeinschaft, die den Massakern untätig zusah, trägt eine Mitverantwortung an dem Genozid. Laut Alison Des Forges hätte ein entschlossenes gemeinsames Vorgehen auf politischer oder militärischer Ebene das Blutvergießen höchstwahrscheinlich verhindern oder beenden können. (Verlagstext)
 
Inhaltsverzeichnis:
 
Einleitung 15
Der Völkermord: eine Zusammenfassung 18
Die Strategie der ethnischen Spaltung 18
Das Blutbad wird vorbereitet 19
Der Angriff 21
Ein Rekrutierungsprogramm für den Völkermord 22
Die Struktur 24
Strategien des Tötens 26
Die Beteiligung der Bevölkerung 27
Unter dem Deckmantel der Legitimität 29
Überlebensstrategien 30
Das Ende der Macht der Hutu 31
Die Ruandische Patriotische Front 31
Zahlen 33
Die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft 36
Diskriminierung und Gewalt werden geduldet 36
Friedenserhaltung und Sparmaßnahmen 37
Warnungen, Informationen und Verhalten des UN-Personals 38
Verwirrung und Mißverständnisse 39
Völkermord und Krieg 41
Militärisches Handeln und militärische Untätigkeit 42
Der Völkermord wird geduldet 45
Ruanda horcht auf 48
Die Zukunft 49
Das Ermittlungsprojekt 50
Sprache, Schreibweisen und Namen 53
Der Kontext des Völkermordes 55
Die Geschichte Ruandas 55
Hutu, Tutsi und Twa 55
Die Kolonialisierung verändert das politische System 59
Die Bedeutungsänderung von »Hutu« und »Tutsi« 61
Die Hutu-Revolution 64
Habyarimana übernimmt die Macht 66
Der Einparteienstaat 67
Die Armee, die Kirche und akazu (69); Der kurze und
flüchtige Wohlstand (72)
Die Bedrohung des MRND-Blocks 74
Die ruandische Opposition (74); Der Angriff der RPF (75);
Die Antwort der Regierung auf den Angriff (76); Die Konsolidierung der Opposition (78)
Kubohoza - »befreien helfen« 83
Straffreiheit und Unsicherheit (86)
Das Militär definiert »den Feind« 88
Propaganda und Praxis 94
Die Medien 96
Die Botschaft wird umgesetzt 101
Die Botschaft 102
»Die Einheit der Tutsi« (105); »Unterwanderung« (106);
»Die Rückkehr des alten Regimes« (108); »Der Völkermord
an den Hutu« (109); Der regionale Kontext (111); »Die Hutu
als unschuldige Opfer« (113); »Die Tutsi sind an ihrem Unglück
selbst schuld« (114); »Die Solidarität der Hutu« (114)
Die Rede von Mugesera: »Laßt sie nicht bei euch einmarschieren« 115
Die Vernichtung in der Praxis 119
Das Ziel im Visier (120); Die Furcht nähren (121); Befehle
zum Angriff (122); Die Gewalt wird verleugnet (124);
Straflosigkeit (124)
Die internationale Reaktion auf die Massaker 125
Die Internationale Kommission zur Untersuchung von
Menschenrechtsverstößen in Ruanda 126
Die Entscheidung für den Krieg 130
Wer den Frieden will, muß sich auf den Krieg vorbereiten 131
Waffen (131); Listen (133)
Die Milizen und die »Selbstverteidigung« 135
Die AM AS AS U und Oberst Bagosora (137); Die Suche nach
potentiellen Anführern (144)
Der Angriff vom Februar 1993 145
Die Spaltung der Opposition 147
Die Unterstützung Frankreichs für Habyarimana 153
Der Preis des Krieges 159
Das Arusha-Abkommen 161
Die Gegner des Abkommens (163); Der Kauf von Macheten (164); Die Rekrutierung von Unterstützern (167);
Rekrutierungsmaßnahmen der RPF (168)
Die Friedenstruppen der Vereinten Nationen 169
Ressourcen und Mandat (170); Paragraph 17 (171)
Die Ermordung Melchior Ndadayes und die Gewalt in Burundi 173
Hutu Power 177
Vorboten 181
Chronologie 183
November 1993 (183); Dezember 1993 (184); Januar 1994
(187); Februar 1994 (199); März 1994 (207); April 1994 (210)
Die Reaktion der Vereinten Nationen auf die Warnungen 211
Die Reaktionen der Regierungen Frankreichs, der USA
und Belgiens 215
Ein eindringlicher Appell 217
Die Erneuerung des Mandats 218
Der Völkermord auf nationaler Ebene 221
April 1994: »Der Monat, der nicht enden wollte« 221
Der Angriff auf Habyarimanas Flugzeug 223
Die Übernahme der Kontrolle 227
Bagosora als Befehlshaber (227); »Die Premierministerin
arbeitet nicht m ehr...« (229); Vieldeutigkeit und Doppelzüngigkeit (234)
Die Interimsregierung 238
Der Beginn des Vernichtungsfeldzugs 241
Die Initiatoren (241); Die Tutsi im Visier (244); Die militärische Opposition: Die Erklärung vom 12. April (247)
Die Strategien der Vernichtung 248
Prioritäre Ziele (248); Gründliche Eliminierung: »Fangt
auf einer Seite an ...« (251); Massaker (252); Fluchthindemisse: Straßensperren und Patrouillen (256);
Vergewaltigung und sexuelle Gefälligkeiten (259);
Besonders brutale Verbrechen (260)
Überlebensstrategien 261
Widerstand (261); Flüchten, sich verstecken und Sicherheit
erkaufen (266)
Die Organisation 269
Das Militär 270
Politiker und Milizen 277
Die Milizen (279)
Die Verwaltung 282
Die Verbreitung der Botschaft (283); Die Mobilisierung der
Bevölkerung (285); Die Umsetzung der Vorschriften (289)
Ideelle und materielle Unterstützung 294
Der Klerus 297
Der Rundfunk - die Stimme der Kampagne 301
Täuschungsmanöver, Lügen und Verstellung 304
Die Mitwirkung der Bevölkerung 313
Die Ausweitung des Genozids 316
Die Beseitigung der Dissidenten 317
Anhaltende Konflikte unter den Militärs 319
Die Zerschlagung der Opposition in Gitarama 324
»Die Bevölkerung versucht nur, sich selbst zu verteidigen« 332
Straffere Kontrolle 337
Ruanda seinen »guten Namen« zurückgeben (338); »Die Gewalt [...] sollte außören« (341); »Keine Leichen mehr auf den
Straßen« (343); »Befriedung« als Täuschungsmanöver (347)
»Gerechtigkeit« während des Genozids 349
Mitte Mai: Morde an Frauen und Kindern 351
»Eine Bresche für den Feind«: Konflikte unter Hutu 353
Politische Auseinandersetzungen (334); Eigentumsstreitigkeiten (354); »Wo soll das alles enden?« (356)
Der Sieg der RPF 358
Der Völkermord auf lokaler Ebene: Gikongoro und Butare 361
Gikongoro 361
Hintergrund 361
Der Präfekt wird übergangen 365
Unterpräfekt Damien Biniga (367); Oberstleutnant
Simba (368)
Erste Angriffe 371
Die Gewalt breitet sich aus (373); Der Rundfunk macht
gegen die Tutsi mobil (374)
Musebeya 376
Der Bürgermeister widersetzt sich dem Völkermord (377);
Simba übernimmt die Führung (381); Errichtung von Straßensperren (384); »Wir müssen sie alle auslöschen« (385)
»Kein Wort zur Lösung des Problems« 388
Angriffe auf Abweichler (390); Nationale Behörden
forcieren das Morden (392)
Kivu: Der Verantwortung ausweichen 393
Die Tutsi in Musebeya werden ausgelöscht 396
Das Massaker in Kaduha 398
Die Kontrolle wird verschärft 407
»Befriedung« in Gikongoro (407); »Zivile Selbstverteidigung«
in Gikongoro (410); Der Bürgermeister von Musebeya
wird abgesetzt (412)
Nyakizu: Die Massaker 415
Butare: Der Präfekt und die Präfektur 415
Die Gemeinde Nyakizu 418
Bürgermeister Ntaganzwa: Sieg durch kubohoza 419
Die Herrschaft wird gefestigt (422); Hutu Power (424)
Die Grenze und die Burunder 425
Ausbildung und Waffen 429
Der Beginn des Völkermordes 432
Zusammentreiben der Tutsi, Mobilisierung der Hutu (433);
Die ersten Morde (436); Nkakwa (439)
Cyahinda 442
Die »Schlacht« (445); Verstärkung der Angreifer (449);
Hilfsversprechen, Vergeltungsdrohungen (453)
Die Berggipfel 458
Flucht 461
Nyakizu: Die Verwaltung des Völkermordes 464
Die Wiederherstellung des »normalen« Lebens 465
Die Sprache des Krieges (469); Säuberungen (470)
»Das restliche Unterholz säubern« 475
Mit einer Stimme sprechen 482
Zustimmung von oben (488); Der Sicherheitsausschuß (490)
Der Bürgermeister: Man fürchtet ihn, statt ihm zu vertrauen 492
Verbündete werden zu Feinden (494); »Gier nach
Besitztümern« (495)
Der »Feind« trifft in Nyakizu ein 498
Butare: »Sie sollen Platz machen und uns die Arbeit
verrichten lassen« 503
Die Ausgangssituation 503
Das Militär (506); Die Intellektuellen (508); Die Miliz und
die politischen Parteien (508); Die Burunder (510)
Die Gewalt beginnt 510
Der Versuch, die Kontrolle aufrechtzuerhalten (512);
Reaktion auf die Angriffe aus Gikongoro (517); Umgang
mit den Vertriebenen (518)
Präfekt Habyalimana wird abgesetzt 520
Hutu Power in Butare auf dem Vormarsch (523); Massaker
in Simbi (524); Massaker in Kansi (527)
Begrüßung des neuen Präfekten 529
Der Süden von Butare 539
Das Treffen vom 20. April 541
Butare: »Dies ist eine Vernichtungskampagne« 547
Systematisches Gemetzel in Butare-Stadt 551
Gezielte Morde an Einzelpersonen (551); Die Tötungswelle
rollt durch die Wohnviertel (555); Mordanschläge an der
Universität und im Krankenhaus (560)
Kollektives Gemetzel 565
Butare-Stadt (565); Gemeinde Ngoma: Massaker in Matyazo
und Kahakohwa (566); Andernorts in der Präfektur: Die verheerende dritte Aprilwoche (568)
Die Lüge von der »Befriedung« 570
Die Massaker vom 30. April (572)
Überlebenskampf 576
Suche nach Hilfe (576); Widerstand (577)
Operationen mit Völkermordabsicht 582
Die »tatkräftige Unterstützung« des Militärs (582); Die
Miliz und die Zündholzfabrik (590); Das Handeln ziviler
Stellen (594)
Butare: »Arbeiter, die für ihr Land arbeiten wollen« 600
»Zivile Selbstverteidigung« in Butare 601
Leitung und Finanzierung (601); Training und Waffen (604);
Die Sicherheit geht jeden an (611); Straßensperren und
Patrouillen: Pflicht zur Teilnahme (612)
Sicherheitsausschüsse 619
Die Morde vom Mai 625
Schutz für Tutsi 632
Gewährt und verweigert (632); Tedweiser Schutz: Die
Gruppe vor dem Präfekturgebäude (636)
Suche nach intellektueller Unterstützung: Der Premierminister
der Übergangsregierung und die Professoren 640
Guhumbahumba: Jagd auf die letzten noch lebenden Tutsi 644
Durchsuchung der Felder, Waldstücke und Täler (650);
Razzien in Butare-Stadt (653)
Butare: »Niemand wird vor den Unruhen sicher sein« 656
Hutu gegen Hutu 657
Persönliche und politische Konflikte (657); Regionaler
Konflikt (663); Eigentum und Frauen (666)
Kontroversen über den Völkermord 672
Schutz durch Einzelpersonen (672); Schutz durch die
Gemeinschaft (674); Schutz aus Prinzip (676)
Aufsässiges Militär 678
Recht und Ordnung 680
Das Handeln der Justiz (681); Kontrollversuche vor Ort (682)
Internationale Kontakte 684
Erlaubnis, einen Ort zu verlassen 688
Schwindender Rückhalt für die Mordkampagne 689
Die letzte Jagd in Butare (693)
Überlebende 695
Autorität und Verantwortung 703
Der Völkermord und die internationale Gemeinschaft 707
Der Völkermord wird ignoriert 707
UNAMIR 708
»Defensive Überlebensübung« (708); Das Mandat und
untätige Zeugen des Völkermordes (713)
Die Evakuierungstruppen 719
Keine Einheimischen (724); Ecole Technique Officielle:
»Laßt uns nicht im Stich!« (728)
Die Politik Belgiens 733
»Die Aktivitäten der UNAM IR einstellen« (733);
»Die Sicherheit der UNAMIR« (735)
Die Politik der Vereinigten Staaten: »Ein neues Somalia« und
andere Fehlinterpretationen 738
Vernebelung durch die Vereinten Nationen: »Ein Volk ist
in verhängnisvolle Umstände geraten« 740
Der Schutz »der unschuldigen Zivilisten in Ruanda« (743);
Die UNAM IR wird reduziert (745); Ein Ausnahmefall:
Das Hotel Mille Collines (748)
Der Völkermord wird zur Kenntnis genommen 751
Ende April: Der Völkermord wird anerkannt 752
Erklärung des Generalsekretärs (754); Erklärung des
Präsidenten des Sicherheitsrats (754)
Die übliche Diplomatie 757
UNAMIR II 761
Menschenrechtseinrichtungen 764
Waffen und Munition 767
»Es lebe die französisch-ruandische Zusammenarbeit« 772
»Ohne schmutzige Hände geht es nicht« (773); Hilfe für die
ruandischen Streitkräfte (778)
Französische Soldaten: eine Privatinitiative? 783
Operation Turquoise (786)
Die Erklärung von Kigeme und das Ende der »Legitimität« 808
Die Beendigung des Völkermordes 811
Die Ruandische Patriotische Front 811
»Weder Hu tu noch Tutsi noch Twa« 814
Die Ideologie einer nationalen Einheit (814); Rekrutierung
von Hutu als Gefolgsleute (816)
Das Ende des Völkermordes 818
Kampfhandlungen des Militärs (819); Ablehnung von
UNAM IR II (820)
Menschenrechtsverstöße durch die RPF vor April 1994 823
Massaker und sonstige Menschenrechtsverstöße der RPF
von April bis Juli 1994 824
Massaker im Verlauf militärischer Auseinandersetzungen
(824); Kwitaba imana und kwitaba inama.* Massaker bei
öffentlichen Versammlungen (827); Summarische und
willkürliche Hinrichtungen (831); Summarische
Hinrichtungen von Personen, die der Beteiligung am
Völkermord bezichtigt wurden (837)
Behinderung humanitärer Hilfe 845
Informationskontrolle 846
Vorwürfe gegen die RPF wegen Menschenrechtsverstößen 847
Die Gersony-Mission 849
Umfang und Schlußfolgerungen (849); »Der Gersony-Bericht
existiert nicht« (851)
Die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft 854
Verantwortlichkeit innerhalb der RPF 856
Gerechtigkeit und Verantwortung 861
Der internationale Strafgerichtshof für Ruanda 863
Beziehungen zwischen dem internationalen Strafgerichtshof
und den nationalen Gerichtsbarkeiten (866); Die Verwaltung
des internationalen Strafgerichtshofs (867); Zeugenschutz
(869); Die Anklagen (870); Die Ruander und der internationale Strafgerichtshof (872)
Die Strafverfolgung des Völkermordes durch ruandische
Behörden 875
Gesetzgebung (877); Inhaftierungen (882); Gerichtsverfahren (885); Entschädigungsleistungen (890); Die
Hinrichtungen von April 1998 (892); Geständnisse (893);
Zustände in den Gefängnissen und in den Hafthäusern
der Gemeinden (894); Mit Auflagen verbundene Freilassungen (894)
Strafverfolgung im Ausland und sonstige Verfahren
Verantwortung übernehmen
Zusammenfassung
897
900
902
Die wichtigsten Abkürzungen 905
Ruandische Begriffe 908
Auswahlbibliographie und zitierte Artikel 909
Personenregister 922
Sachregister 932

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Des Forges, Alison
Verfasser*innenangabe: Alison Des Forges ; aus dem Amerikanischen von Jürgen Bauer [und 5 anderen]
Jahr: 2021
Verlag: Hamburg, Hamburger Edition
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik GE.UFO
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ISBN: 978-3-86854-311-7
2. ISBN: 3-86854-311-2
Beschreibung: 2. Auflage, 946 Seiten : Illustrationen, Karten
Schlagwörter: Völkermord in Ruanda, Bürgerkrieg in Rwanda , Völkermord an den Tutsi
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Bauer, Jürgen (Übersetzer)
Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverzeichnis: Seite 909-921
Mediengruppe: Buch