Vor 17 Jahren, anderthalb Jahrzehnten begann Reinhard Witt die ersten Wildblumen in Töpfe zu pflanzen. Was ist seitdem passiert? Witt hat viel probiert in Vergangenheit und zahlreiche wunderbare Arten gefunden, aber auch erleben dürfen, wie sich altbewährte Bepflanzungen nach und nach verabschiedeten. Das ist wohl das Los auch von Wildblumen im Topf.
Der aktuelle Kenntnisstand verweist beispielsweise mit Drüsiger Bergminze auf erfolgversprechende Neuzugänge von attraktiven ausdauernden Topfbewohnern. Wir treffen auf überaus spannende Einjährige wie Nelkenleimkraut oder Wildes Löwenmaul. Und: Kennen Sie schon Alpenbalsam? Bei den Gehölzen wären als empfehlenswerte Newcomer zu vermelden: Schwarzer und speziell Österreichischer Geißklee. Doch auch der Rückblick auf Bewährtes lässt uns in Ehrfurcht erstaunen: Es wachsen mittlerweile mit Pfingstnelken oder Berglauch wahre Methusalems im Topf, einige so alt wie die Witt´sche Topfpraxis: 17 Jahre.
Dieses Buch ist ein Werk vieler begeisterter, fleißiger Hände. Abertausende haben das Topfbuch auf ihre Weise durchprobiert, aus ganz Europa trudelten Rückmeldungen ein. Norbert Steininger aus Bamberg blickt im 5. Stock auf 11 Jahre Roten Geißklee mit „jedes Jahr sehr reicher Blüte“ zurück und seine Pfirsichglockenblumen halten sich schon ein Jahrzehnt, dabei von Topf zu Topf wandernd. Kerstin Gruber aus Neustadt an der Aisch hegt die Bergaster seit 11 Jahren. Christoph Weinrich´s Katzenminze in der 10. Etage eines Mainzer Hochhauses samt sich seit 7 Jahren überreich aus. Begeisterung an Wildblumentöpfen scheint ansteckend zu sein. Besonders viel Zuspruch erfuhr das Thema von Menschen in Großstädten, wo Natur als Randerscheinung auftritt. In Hamburg, Berlin, München, Stuttgart, Frankfurt, Dresden, Bremen, Zürich, Bern, Graz, Linz und anderswo muss es inzwischen zahllose Wildpflanzenbalkone geben. Ermutigend!
Gleichzeitig wurde fleißig experimentiert, mit Pflanzen, für die Witt nie Platz hatte. Blauweiderich beginnt andere im Topf zu verdrängen, die Straußblütige Wucherblume hält sich in Norbert Steininger´s Balkonkästen so tapfer wie Weidenalant. Naturgartenplanerin Kerstin Gruber ist stolze Besitzerin zweier Gartenrosen, ihre Bibernellrose Glory of Edzell blüht seit 6 Jahren im Topfgarten, die Essigrose Complicata gar seit 11 Jahren. Und Paula Polak aus Wien vermeldet eine elfjährige Aufrechte Waldrechte
Die Rückmeldungen zeigten andererseits, dass Topfgärtnerei ein ausgesprochen individuelles Geschäft ist. Natur scheint unberechenbar. Und widersprüchlich. So berichtet Karin Stottmeister von Schachbrettblumen bereits im 4. Jahr, eine Art, die bei Reinhard Witt keinen Winter überlebte. Und Norbert Steiniger´s Pechnelke blüht immer noch, Witt´s längst nicht mehr
Die 2. Auflage des Topfbuches übernimmt Bewährtes und fügt Neues hinzu. Die Kapitel über Wildblumen, Gräser, Farne, Kleingehölze, Zwiebeln und Kletterpflanzen sind ausführlicher und detailreicher. Dazwischen immer wieder neue praktisch erprobte Pflanzbeispiele. Umfangreiche Tabellen runden das Thema ab. Kompaktes Wissen zu einem akzeptablen Preis. Das Buch fasst die gegenwärtige Kenntnis zusammen und macht Mut für neue Experimente. (Verlagsinformation)
Verfasser*innenangabe:
Reinhard Witt
Jahr:
2010
Verlag:
Ottenhofen, NaturGarten
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Systematik:
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ISBN:
978-3-00-021048-8
2. ISBN:
3-00-021048-2
Beschreibung:
163 S. : Ill.
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Mediengruppe:
Buch