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Unter uns hieß er der Rattenmann

die Lebensgeschichte des Sigmund-Freud-Patienten Ernst Lanzer
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Augusta, Georg
Verfasser*innenangabe: Georg Augusta
Jahr: 2020
Verlag: Wien, Mandelbaum
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Wer war der "Rattenmann", einer der Patienten Freuds, der zusammen mit "Irma" und dem "Wolfsmann" Kranken-Geschichte schrieb? Diese jetzt erschienene Biografie eröffnet erstmals den Blick auf den Menschen hinter Freuds berühmtem Fall.
Am 1. Oktober 1907 begibt sich ein junger Mann namens Ernst Lanzer in die Praxis Sigmund Freuds. Es sollte der Beginn einer äußerst fruchtbaren Beziehung werden, für den von Neurosen gepeinigten Patienten ebenso wie für Freud, denn der Fall wurde zu einem Meilenstein in der Entwicklung der Psychoanalyse. Das Verfassen dieser Biografie verdankt sich nicht zuletzt dem Umstand, dass erst jüngst ein Teil von Freuds Originalnotizen seit kurzem in digitalisierter Form öffentlich zugänglich geworden ist. Der Autor Georg Augusta, Mag. Dr., praktizierender Psychoanalytiker aus Wien und Mitglied des Wiener Arbeitskreis für Psychoanalyse, recherchiert die Lebensgeschichte des jungen Juristen und Reserveoffiziers Ernst Lanzer, und zeichnet ein erkennbares Bild dieses Patienten Freuds. Facettenreich erzählt er vom wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg der jüdischen Familie Lanzer. Mit den Augen eines Psychoanalytikers verdichtet Augusta den kulturellen und gesellschaftlichen Kontext, in dem Zwangsvorstellungen entstehen konnten.
 
Aus der Einleitung: "Wie gewohnt hatte Sigmund Freud seine drei Monate dauernde Sommerpause beendet und am 1. Oktober 1907 wieder zu arbeiten begonnen, als er in seiner Praxis in der Berggasse 19 von einem jungen Mann aufgesucht wurde, der sich einer psychoanalytischen Behandlung unterziehen wollte. Rückblickend markiert diese Begegnung zwischen Arzt und Patient den Kreuzungspunkt zweier Lebenswege und beeinflusste jeweils ihren Werdegang. Ernst Lanzer war in den Möglichkeiten, seinem Leben Erfolge abzuringen, bislang schwer eingeschränkt gewesen. Gepeinigt von einer schweren Zwangserkrankung hatte er zwar sein Studium der Rechtswissenschaft zwei Monate zuvor abschließen können, bei einem kurz darauf stattfindenden Armeemanöver in Galizien, an dem er als Reserveleutnant teilgenommen hatte, war er jedoch erneut in eine psychische Krise geraten, die ihn nun veranlasst hatte, Freuds Hilfe in Anspruch zu nehmen. Über seine ersten Eindrücke vermerkte Freud: »Dr. Lorenzer [Lanzer] 29 Jahre, leide an Zwangsgedanken, seit 1903 besonders stark, datire aber seit Kindheit. Hauptinhalt Befürchtungen, daß zwei Personen, die er sehr liebe, etwas geschehe: dem Vater und einer Dame, die er verehre. Außerdem Zwangsimpulse zB sich mit dem Rasiermesser den Hals abzuschneiden, Verbote, die sich auf gleichgiltige Dinge beziehen. Er habe Jahre in seinem Studium durch den Kampf gegen seine Ideen verloren, sei darum erst jetzt Gerichtspraktikant.«' Bevor er Freud aufsuchte, hatte Ernst Lanzer bereits etliche Ärzte konsultiert, darunter auch den berühmten Wiener Neurologen und Psychiater Wagner-Jauregg. Bislang waren alle Versuche, von den Qualen seiner Zwangsgedanken geheilt zu werden, jedoch erfolglos geblieben. (...)"
 
Inhalt / / 7 Einleitung / 11 Elisabeth Freundlich: Flucht, Exil und Rückkehr / 21 Die Wurzeln dreier Familien / 29 »Eigentlich sind doch nur die Lanzers nett« / Die Gründung einer Familie / 39 »Der Kleine da wird entweder ein großer Mann oder ein großer Verbrecher« / Eine Kindheit mit Schatten / 47 »Finster blicket und kühn aus finstern Wimpern der Jüngling« / Die Gymnasialzeit / 57 »Auf dem Weg liegt eine Perle« / Die Liebe zu Gisela Adler und der Tod des Vaters / 67 »Um sich vor den Chicanen des Wechselgegners sicherzustellen« / Die Beendigung des Studiums / 81 »Diese Tortur solle man an einigen Abgeordneten vornehmen« / Die Waffenübung in Galizien und die Erzählung von der Rattenfolter / 95 »Jeder Kreuzer eine Ratte« / Die psychoanalytische Behandlung bei Sigmund Freud / 103 Die vorletzten und die letzten Tage der Menschheit / / / 115 Nachrufe auf eine vergessene Generation / 119 Wien/Zürich, 1950: Epilog / 123 Die Entdeckung einer Familie / Ein Erfahrungsbericht / mario lanzer / 130 Personennamen und Pseudonyme / 132 Danksagung / 133 Anhang / 138 Bildnachweis / 139 Anmerkungen
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Augusta, Georg
Verfasser*innenangabe: Georg Augusta
Jahr: 2020
Verlag: Wien, Mandelbaum
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.BP
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ISBN: 9783854768678
2. ISBN: 3854768672
Beschreibung: 1. Auflage, 143 Seiten : Illustrationen
Schlagwörter: Lanzer, Ernst, Rat-man (Pseudonym), Rattenmann (Pseudonym)
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverzeichnis Seite 133-137
Mediengruppe: Buch