Depressionen spielen sich im Verborgenen ab. Sie gehören zur dunklen Seite des Lebens. Von der lichten Seite her sind sie nur unscharf wahrzunehmen. Selbst schwere Leidensformen können leicht übersehen werden. Dabei droht bei uns jeder vierten Frau und jedem siebten Mann die Gefahr, mindestens einmal im Leben depressiv zu erkranken.
Daniel Hells integrativer Ansatz führt dazu, die blockierenden körperlichen und sozialen Veränderungen in einer Depression ernst zu nehmen und zu erkennen. Dadurch öffnet sich auch der Zugang zu der eigentlichen, der verborgenen Botschaft der Depression.
INHALT
Vorwort 9
Einführung 13
Ausblick auf das Umfassendere 14
Veränderte Fragestellungen 16
Vom Symptom zur Sinnhaftigkeit 18
Hinweise für die Lektüre 21
TEIL 1
DIE SUCHE NACH DEM WESEN
DER DEPRESSION 25
Der Begriff Depression oder: Wo verläuft
die Grenze zwischen gesund und krank? 27
Wer ist depressiv? oder: Digitale und analoge
Erfassung depressiven Erlebens 33
Ist depressiv gleich depressiv? Zur Unterscheidung
der Kategorien 36
Zusammenfassung 41
Anmerkungen 42
TEIL 2
PSYCHOLOGISCHE PHÄNOMENE
DER DEPRESSION 45
Irritierung durch depressives Erleben:
Das Paradox von Denkhemmung und Grübelzwang 47
Verändertes Körper- und Raumerleben:
Schwere und Erstarrung 49
Verändertes Zeiterleben: Hemmung und
still stehende Zeit 53
Veränderte Mitmenschlichkeit:
Entfremdung und Leere 57
Zusammenfassung 61
Anmerkungen 62
TEIL 3
DIE ZWISCHENMENSCHLICH-KOMMUNIKATIVE SEITE
DER DEPRESSION 63
Das Erleben im Gegenüber - interpersonale Aspekte 65
Wechselwirkungen zwischen depressiven Personen
und ihren Angehörigen - interaktionelle Aspekte 74
Depressive Konstellation - systemische Aspekte 82
Die Melodie der Depression 82
Exkurs: Charakteristika depressiver Kommunikation
unter experimentellen Bedingungen 85
Depressives Kommunizieren als heimliche
Beziehungsbremse 91
Festgelegte Partnerrollen als Grenzen für kommunikative
Lösungen 92
Zusammenfassung 100
Anmerkungen 101
TEIL4
DIE BIOLOGIE DER DEPRESSION 105
Umbruch in der Biologie 107
Das körperliche Erscheinungsbild
depressiver Menschen 109
Erstarrung der willkürlich gesteuerten Bewegungsabläufe
(Psychomotorik) 111
Andere Zeichen der äußerlichen Ruhigstellung 115
Biologische Veränderungen im Körperinnern 116
Neurochemische Prozesse 116
Hormonelle Vorgänge, die die Stressverarbeitung
beeinflussen 121
Aktivitätsmuster von Hirnarealen, die mit depressiven
Verhaltensweisen einhergehen 126
Depression als Rhythmusstörung 130
Zusammenfassung 133
Anmerkungen 135
TEIL 5
DEPRESSION - INTEGRATIV GESEHEN 139
Das Zusammenspiel der Systeme 141
Die Organisation der Gefühle 145
Die paradoxe Beziehung von Trauer und Depression 150
Bindung bei Mensch und Tier 152
Zum Verlauf des Trauerprozesses beim Menschen 155
Depression als behindertes Trauern 158
Depressionsähnliche körpersprachliche Ausdrucksmuster
und biochemische Veränderungen bei traumatisierten
Tieren 159
Ausdruck von Traurigkeit in der Mimik depressiver
Menschen 163
Neurobiologische Hinweise auf eine veränderte
Affektregulation bei depressiven Menschen 165
Die Nähe depressiver Störungen zum Primäraffekt
der Traurigkeit in außereuropäischen Kulturen 166
Verlusterlebnis und Depression 168
Verlusthäufigkeit und Depression 170
Biosoziale Voraussetzungen depressiver
Reaktionsweisen 174
Die verlorene Sicherheit - biografische Einflüsse
auf die Entwicklung einer Depression 184
Ein Sinnbild für Erstarrung und Entfremdung 189
Zusammenfassung 190
Anmerkungen 192
TEIL 6
DEPRESSIONSTHERAPIE AUS INTEGRATIVER SICHT 197
Die therapeutische Haltung 199
Der Zeitfaktor in der Therapie 203
Phasengerechte Unterstützung 205
Therapeutisches Handeln bei schwerer depressiver
Hemmung 207
Sokratische Auseinandersetzung mit depressivem Denken
im Sinne der kognitiven Psychotherapie 211
Interpersoneller Zugang zum Depressionsproblem 213
An der Person orientierte Psychotherapie im
psychoanalytischen Sinne 215
Persönlichkeitsorientierte Verarbeitungshilfen 220
Der Wunsch nach Ausgrenzung depressiver Not 220
Das Bedürfnis zur Eingliederung der depressiven Seite 222
Die Depression als Station auf dem Lebensweg 226
Resistente Depressionen und ihre Therapie 233
Zusammenfassung 244
Anmerkungen 248
Verhaltensempfehlungen 250
Literatur 255