Ludwig Janus präsentiert hier Forschungsergebnisse der pränatalen Psychologie, die immer mehr bestätigen, dass Ungeborene über ein eigenständiges und elementares Gefühlsleben verfügen und ihre Geburt aktiv miterleben. In prägnanten Fallbeispielen aus der psychoanalytischen Praxis beschreibt er, wie frühe Leiderfahrungen aus der Zeit vor, während und nach der Geburt unser Leben bestimmen und in neurotischen und psychosomatischen Symptomen und scheinbar irrationalen Beziehungskonflikten zum Ausdruck kommen können. Ausführlich wird dabei auch die Geschichte der pränatalen Psychologie berücksichtigt. - Das Buch behandelt ein spannendes Thema und ist gut geschrieben, richtet sich jedoch eher an theoretisch Interessierte. (I-08/06-C3)
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort 7
I. Einleitung 9
II. Geschichte der Entdeckung der vorgeburtlichen und
geburtlichen Gefühle 12
III. Besonderheiten der menschlichen Geburt 18
Psychobiologische Folgen 18
Entwicklungspsychologische Ergänzungen 23
Gesellschaftliche Organisation früher Erfahrung 33
IV. Frühe Gefühle in der Entwicklung von Kindern und
Jugendlichen 38
Kinderneurotische Symptome 38
Prä- und périnatale Aspekte in zwei
Krankengeschichten Freuds 42
Entwicklungsdynamik in der Kindheit und der Pubertät.. 47
Psychohistorische Aspekte der Pubertät 52
Verformungen im Adoleszenzprozeß 54
Eigener Lebensentwurf 56
Präsenz von Früherfahrung im späteren Erleben 60
V. Frühe Wurzeln neurotischer und psychosomatischer
Symptombildungen 65
Geschichte der Hypothesen zu den Ursachen
neurotischer und psychosomatischer Symptome 65
Psychodynamik der frühen Ebene bei der neurotischen
und psychosomatischen Symptombildung 68
Das Symptom als Ausdruck einer
Beziehungsüberforderung 72
VI. Frühe Wurzeln von Beziehungskonflikten 81
Geschichtlicher Wandel im Verständnis des Wesens
menschlicher Beziehungen 81
Pränatale Beziehung 83
Vorsprachliche Beziehungskonflikte 84
Identitätsverteilung zwischen Individuum und Gruppe . . . 87
Dissoziale Entwicklung 92
Inszenierung früher Erfahrungen im sozialen Raum 96
Exkurs zu den Fantasy- und Computer-Spielen 102
VII. Wegbereiter für die therapeutische Umsetzung 104
Einbeziehung der vorgeburtlichen und geburtlichen
Gefühle in den therapeutischen Prozeß bei Rank 105
Behandlungstechnische Perspektiven bei Graber 122
Pränatale Symbolik im therapeutischen
Prozeß bei C. G. Jung 125
Behandlungstechnische Aspekte bei Fodor 126
Die Behandlungsgesichtspunkte von Kruse 128
Wege der weiteren Forschung 129
VIII. Praxis der Einbeziehung von vorgeburtlichen
und geburtlichen Gefühlen 138
Annäherung 138
Der überlebte Abtreibungsversuch 139
Unerwünschte Kinder 148
Unbegleitet sein 156
Notfälle bei der Geburt 162
Ankunftsnöte 171
Settingfragen 174
Therapeutenidentität 183
Psychotherapeutischer Prozeß 189
Exkurs zur Psychohistorie des Heilungsprozesses 190
Pränatalpsychologische Aspekte im
psychotherapeutischen Prozeß 194
IX. Personalisierung der vorgeburtlichen und
geburtlichen Gefühle in Literatur und Kunst 198
Anmerkungen 205
Literatur 223