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Lach-Dichter

launige Lyrik aus Österreich
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Verfasser*innenangabe: Astrid Winterberger (hg.)
Jahr: 2002
Verlag: St. Pölten ; Salzburg ; Wien, Residenz-Verl.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Über das Spezifische an der österreichischen Literatur wird viel gestritten, einfacher erscheint es da gemeinhin schon, ihre scherzhaften Spielarten zu bestimmen: schwarzer Humor, Mundart, Sprachspielerisches -- am "österreichischten" wäre demnach vielleicht ein konkretes Dialektgedicht makaberer Couleur. Freilich fällt das humoristische Spektrum der hier präsentierten "Lach-Dichter" viel weiter aus: vom zünftig Gereimten bis zum visuellen Gedicht, vom Kopflastigen bis zum unterhalb der Gürtellinie Liegenden, von der Satire bis zum Kalauer. "Jetzt schau ma, wo a Aas is --/des is amal die Basis", meint etwa bei Andreas Okopenko ein umworbenes Geierweibchen pragmatisch.
29 Autoren und vier Autorinnen wurden mit jeweils meist mehreren Texten in die Sammlung aufgenommen, die in thematische Abschnitte wie "Über Dichter & Denker" und "Über Sittenstrolche & Menschenmörder" gegliedert ist. Der Zeitrahmen umfasst Gedichte seit einer großen Initialzündung in der österreichischen Nachkriegsliteratur: Die Wiener Gruppe, oder "divina gruppe", wie Antonio Fian mit Ketzerlust über die längst vollzogene Apotheose der Altavantgardisten spöttelt, entwickelte nicht nur im Rahmen des "literarischen cabarets" richtungsweisende Formen subversiven Humors. Von diesem zeugen auch die hier vorgestellten Texte von Achleitner, Bayer und Rühm. H. C. Artmanns schwarze Dialektgedichte hatten ebenso weit reichende Folgen, wie noch ein spätes literarisches Echo von Franzobel zeigt. Und dass auch in der konkreten Poesie der Humor nicht zu kurz kommen muss, beweist natürlich allen voran Ernst Jandl, aber etwa auch Dieter Berdel mit seinen visuellen Trinkerpoemen.
Neben bekannten Namen wie Peter Turrini und Erich Fried, von dem hier zwei humoristische Gedichte zu entdecken sind, scheinen auch Autoren auf, die mehr unter die Kategorie Insidertipp fallen, so etwa Reinhard Priessnitz und Christian Loidl. Auffällig wird die Heterogenität der Anthologie, wenn man neben solchen Vertretern avancierter Sprachkunst auch Bronner'sche Chansontexte aus der goldenen Zeit des Wiener Cabarets wie "Der g'schupfte Ferdl" oder die bittersüßen Lyrics dreier "dunkelgrauer Lieder" von Ludwig Hirsch findet. Insgesamt ergibt sich eine abwechslungsreiche, kurzweilige und leichte Lektüre, wobei bei den kernigsten Dialektgedichten unvorbelastete Leser wohl bisweilen "schmähstad" sein werden. --Mathis Zojer

Details

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Verfasser*innenangabe: Astrid Winterberger (hg.)
Jahr: 2002
Verlag: St. Pölten ; Salzburg ; Wien, Residenz-Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik DD.AO
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ISBN: 3-7017-1312-X
Beschreibung: 176 S.
Schlagwörter: Anthologie, Humoristische Lyrik, Österreich, Austria (eng), Autriche, Bundesstaat Österreich, Chrestomathie, Cisleithanien, Deutschösterreich, Die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder <Österreich>, Habsburgermonarchie, Habsburgerreich, Land Österreich, Lesebuch <Anthologie>, Ostmark, Republik Österreich, Sammlung <Anthologie>, Texte, Zisleithanien, Österreich (Erste Republik), Österreich (Zweite Republik), Österreichische Monarchie
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Graf-Wintersberger, Astrid
Mediengruppe: Buch