Verlagstext:
Genossenschaften waren in der Geschichte und sind auch heute noch ein wichtiger Faktor in der bundesdeutschen Wirtschaft. Dennoch ist die Kenntnis über Genossenschaften noch immer gering.
Auch ideologische und theoretische Reflexionen, wissenschaftliche Erklärungen und nicht zuletzt Erwartungen an genossenschaftliches Verhalten sind vielfältig. Viele Menschen in Deutschland stellen sich unter dem Begriff «Genossenschaften» lediglich Genossenschaftsbanken, bestenfalls Wohnungsbaugenossenschaften vor. Das zeigt sich auch in den vorliegenden Veröffentlichungen. Das ist schade, denn als Genossenschaft kann man Vieles gründen. Und Gründungen von Genossenschaften sind meist wirtschaftlich erfolgreicher als Einzelgründungen. Deshalb soll das vorliegende Buch einen möglichst umfassenden Überblick über die Genossenschaftsbewegungen in Geschichte und Gegenwart geben.
Ausgehend von der Notwendigkeit Alternativen zum kapitalistischen profitorientierten und Mit- und Umwelt zerstörenden Wirtschaften zu entwickeln, wird in diesem Buch die Geschichte der Genossenschaften aus der sozialistischen und der bürgerlichen Begründungsperspektive beleuchtet. Anschließend werden Aufstieg und Fall der Genossenschaften während verschiedener Epochen nachgezeichnet. Abschließend fragt die Autorin nach dem utopischen Gehalt der «neuen Genossenschaften», die heute vor allem im Wohnungsbau, als Energiegenossenschaften und Verbraucher-Erzeugergenossenschaften entstehen.
Aus dem Inhalt:
Ein Wort zuvor...............7
Einleitung...................10
1 Was sind Genossenschaften?...........16
1.1 Das Genossenschaftsgesetz..............19
1.2 Organe der Genossenschaften.............21
1.3 Prüfungsverbände...............23
1.4 Genossenschaftliche Dachverbände............24
1.5 Wie gründet man/frau eine eingetragene
Genossenschaft eG?................27
1.6 Grundprinzipien der Genossenschaften...........29
2 Kleine Genossenschaftsgeschichte.........33
2.1 Die redlichen Pioniere von Rochdale...........34
2.2 «Aus besitzlosen Arbeitern arbeitssame Besitzer formen»
Victor Aimö Huber (1800-1869).............37
2.3 «Der Geist der freien Genossenschaft ist der der freien
Gesellschaft»Hermann Schulze-Delitzsch (1808-1883).....39
«Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele... »Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-1888).....41
2.5 «Der Arbeiter hat jetzt gleiches Interesse, daß die Ordnung
nicht gestört wird.» Eduard Pfeiffer (1835-1921).....44
2.6 «Nicht ruhen noch rasten darf, wer den Kapitalismus
bekämpfen will! »Adolph von Elm (1857-1916)........45
2.7 «Das Genossenschaftswesen verfocht sie leidenschaftlich.» -
Eine Gründungsmutter der Genossenschaften: Helma Steinbach (1847-1918)............47
2.8 Geschlechterverhältnisse und Genossenschaften......49
3 Positionen zum Genossenschaftswesen.....55
3.1 Frühsozialisten..................55
3.2 Sozialistische Genossenschaften.............57
3.3 Karl Marx und Friedrich Engels............59
3.4 Rosa Luxemburg (1871-1919)............65
3.5 August Bebel (1840-1913).............68
3.6 Franz Oppenheimer (1864-1943)............69
3.7 Eduard Bernstein (1850-1932)............71
3.8 Gustav Landauer (1870-1919)............73
4 Wie ging es weiter mit der Genossenschaftlichkeit?..........77
4.1 Genossenschaften als dritte Säule der Arbeiterbewegung..80
4.2 Einflussnahme von Parteien und Kirchen auf die Genossenschaften............ 82
4.3 Produktivgenossenschaften..............83
4.4. Bank- und Kreditgenossenschaften.........86
4.5 Landwirtschaftliche Waren- und
Dienstleistungsgenossenschaften............91
4.6 Handwerkergenossenschaften............95
4.7 Einzelhandels- und Konsumgenossenschaften.......96
4.8. Wohnungs-, Bau- und Siedlungsgenossenschaften......105
4.9 Kulturgenossenschaften..............125
Übernahme der Genossenschaften im
Wiederaufbau der Genossenschaften
6.1 Bundesrepublik Deutschland.............136
6.2 Deutsche Demokratische Republik............144
6.3 Wiederbelebung der Genossenschaften in der BRD
ab den 1970er-Jahren................149
6.4 Neue Bedeutung der Genossenschaften nach der «Wiedervereinigung»...............167
7. Aktuelle Bedeutung von Genossenschaften in der BRD.................176
7.1 Aktuelle Entwicklungen der Genossenschaften.......177
7.2 Produktivgenossenschaften............193
7.3 Energiegenossenschaften...............193
7.4 Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaften..........197
7.5 SchulgenossenschaftenBeispiel: FWR-Schule Wetzlar eG..199
7.6 Sozialgenossenschaften.............200
7.7 Frauengenossenschaften............202
7.8 Mediengenossenschaften..............209
7.9 Infrastrukturgenossenschaften..........215
8 Ein Blick über den nationalen Tellerrand.....219
8.1 Europa.....................220
8.2 Außereuropäische Länder..............240
9 Kritische Einschätzung der Genossenschaften..249
9.1 Gibt es ein richtiges Leben im falschen?..........249
9.2 Fenster in eine andere Welt...........251
10 Perspektiven.............254