Der Name Schweisfurth steht seit den 80er-Jahren für ökologische Pionierarbeit. Der Vater Karl Ludwig Schweisfurth leitete einmal den größten fleischverarbeitenden Konzern Europas, das Unbehagen über die damit verbundene Massentierhaltung führte jedoch zum Umstieg auf ökologische Landwirtschaft. Zu einem Zeitpunkt, als es für einen solchen Schritt noch wenige Vorbilder gab und „bio“ ein Synonym für verschrobene Weltverbesserer ohne Geschäftssinn war.
Mit der Gründung der Herrmannsdorfer Landwerkstätten in der Nähe von München war der radikale Kurswechsel vollzogen, artgerechte Tierhaltung, ökologischer Landbau und handwerkliche Verarbeitung waren die Ziele, „retro-innovativ“ die Geschäftsidee. Spätestens mit der Gründung der Biosupermarktkette „basic“ (1997) zeigte Georg Schweisfurth, dass „bio für alle“ möglich ist.
In seinem neuen Buch zieht Georg Schweisfurth Bilanz: Erleben wir, angesichts von Klimaerwärmung und Naturkatastrophen, endlich eine echte „Bio-Revolution“? Wo steht „bio“ heute, welche Erfolge wurden erzielt, wo liegen die Schwierigkeiten und vielleicht auch Gefahren? Wo sind Modelle, die funktionieren, und könnten solche Modelle Lösungsansätze für eine Landwirtschaft der Zukunft bereithalten?
Georg Schweisfurth ist zu mehr als 20 europäischen „Vorzeige“-Biobetrieben gereist und hat mit den passionierten Pionieren über autochthone Tiergattungen und Weinsorten, über traditionelle Anbaumethoden und modernes Marketing, über Erfolge und Rückschläge diskutiert und gestritten. Vom innovativen Käsereibetrieb in der Schweiz bis zum letzten norddeutschen Krabbenfischer, vom traditionellen Rohschinkenproduzenten in Andalusien bis zur ältesten deutschen Biobrauerei – die ungewöhnlichen Lebens- und Erfolgsgeschichten dieser Menschen geben uns einen facettenreichen und unverstellten Einblick in das wahre Gesicht der Biobranche und zeigen auch auf, wie jeder einzelne von uns für eine gesündere Umwelt kämpfen kann.
Georg Schweisfurth war 1988 Mitinitiator der Herrmannsdorfer Landwerkstätten, seit 1996 ist er Geschäftsführer des ökologischen Seminarhotels Gut Sonnhausen, 1997 war er Mitbegründer der Basic AG und bis 2004 in deren Vorstand. Er engagiert sich in verschiedenen Gremien und Institutionen, u.a. in der Schweisfurth-Stiftung und im Aufsichtsrat von Greenpeace Deutschland. Zu seinen Veröffentlichungen zählen „Biofood“ (2001), „Der echte Geschmack“ (2010, mit Kille Enna) sowie „Bewusst anders“ (2012).
Aus dem Inhalt:
7 Warum Bio besser ist // 33 Die Eigenbrötlerin // 47 Erhalten statt wachsen // 57 Korkeichen für den Wein, Steineichen für das Schwein // 67 Die mallorquinischen Weinrebellen // 77 Der Verfechter der Vielfalt // 87 Öl und Wein, die zwei edelsten Säfte // 93 Die Basis für besten Ziegenkäse // 101 Olivenöl ohne Kompromisse // 107 Ziegen aus Überzeugung // 115 Die glückliche Camargue // 125 Größe ist anfällig // 133 Wahl-Italiener mit kulinarischer Mission // 141 Dieser Tierhaltung gehört die Zukunft // 151 Energische Übermutter // 159 Die Magierin der Gewürze // 169 Vielfalt auf dem Hof statt Monokultur im Kopf // 179 Mogens' essbarer Schulgarten // 185 Wein mit tausendjähriger Vergangenheit // 193 Der letzte Krabbenfischer von Sylt // 203 Vorbildlicher Riese // 213 Grenzüberschreitende Bio-Dynamik
Verfasser*innenangabe:
Georg Schweisfurth. [Red.: Katharina Seiser]
Jahr:
2014
Verlag:
Wien, Brandstätter
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Systematik:
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ISBN:
978-3-85033-789-2
2. ISBN:
3-85033-789-8
Beschreibung:
304 S. : zahlr. Ill.
Mediengruppe:
Buch