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Flammender Hass

ethnische Säuberung im 20. Jahrhundert
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Naimark, Norman M.
Verfasser*innenangabe: Norman M. Naimark. Aus dem Amerikan. von Martin Richter
Jahr: 2004
Verlag: München, Beck
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Der Osteuropa-Historiker Naimark interpretiert 'ethnische Säuberungen' als eine Entwicklung, die 'sich nur durch den Gang ihrer Geschichte im 20. Jahrhundert verstehen' lässt (14). Gleichzeitig weist er darauf hin, dass es sich nicht nur um ein strukturelles Problem handelt: Der moderne Staat und der 'integrale Nationalismus' seien für die 'ethnischen Säuberungen' im letzten Jahrhundert zwar unverzichtbare Voraussetzungen gewesen, gleichwohl hätten die 'politische(n) Eliten doch die Hauptverantwortung für ihre Durchführung' getragen (19). Mit den Mitteln der vergleichenden Geschichtswissenschaft analysiert Naimark fünf Fälle von gewaltsamer Trennung von Bevölkerungsgruppen: die Grausamkeiten gegen die Armenier und die anatolischen Griechen, die Judenverfolgung im Dritten Reich, die sowjetische Deportation der Tschetschenen-Inguschen und der Krimtataren, die Vertreibung der Deutschen aus Polen sowie der Tschechoslowakei und schließlich die 'ethnischen Säuberungen' während der Kriege im ehemaligen Jugoslawien. Er weist nach, dass sowohl die politischen Ziele als auch die Technologien des modernen Nationalstaats wesentliche Voraussetzungen für 'ethnische Säuberungen' waren. Sie seien stets gewalttätig verlaufen und Kriege hätten sie befördert, weil Regierungen und Politiker dadurch sowohl die Gelegenheit als auch die Argumente für den Einsatz von Gewalt bekommen hätten. 'Ethnische Säuberungen' seien zudem stets darauf gerichtet, jedes Mitglied eines Volkes zu vertreiben oder zu ermorden und auch alle Monumente und Erinnerungen dieses Volkes zu zerstören. Naimarks Analyse basiert sowohl auf Dokumenten als auch auf Augenzeugenberichten.
Vertreibungen sind so alt wie die Menschheitsgeschichte (vgl. G. Heinsohn "Lexikon der Völkermorde", BA 2/99). Und doch hat das Aufkommen des modernen Nationalismus seit dem 19. Jahrhundert zu neuen Formen geführt, die inzwischen mit dem Begriff "ethnische Säuberung" bezeichnet werden. Zwar sind oft die Übergänge zum Völkermord fließend, aber es gibt doch genügend Gemeinsamkeiten, die dieses Phänomen charakterisieren. Der amerikanische Historiker untersucht vergleichend den Völkermord an den Armeniern und die Vertreibung der anatolischen Griechen, die Judenverfolgung im Dritten Reich, die sowjetische Deportation der Tschetschenen-Inguschen und der Krimtataren, die Vertreibung der Deutschen aus Polen und der Tschechoslowakei sowie die Kriege im ehemaligen Jugoslawien. Ein nüchtern analysierendes, leicht verständlich geschriebenes und wissenschaftlich fundiertes Buch zur Geschichte der Gewalt im 20. Jahrhundert. Mit Anmerkungen und Register.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Naimark, Norman M.
Verfasser*innenangabe: Norman M. Naimark. Aus dem Amerikan. von Martin Richter
Jahr: 2004
Verlag: München, Beck
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GP.PR, I-05/11
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ISBN: 3-406-51757-9
2. ISBN: 978-3-406-51757-0
Beschreibung: 301 S.
Schlagwörter: Europa, Geschichte 1900-2000, Vertreibung, Abendland, Okzident
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Richter, Martin (Übersetzer)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: Fires of hatred
Fußnote: Aus dem Amerikan. übers. ethnische Säuberungen im 20. Jahrhundert /
Mediengruppe: Buch